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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Erald, den Balladensänger? Er war im Sommer vor drei Jahren mit uns unterwegs, und ich bin überhaupt nicht schlau aus ihm geworden.“ Illona war sofort etwas weniger befangen. „Er hat kaum was gegessen und schien nie zu schlafen, sondern hat die ganze Zeit nur wie ein Verrückter auf seinem Instrument herumgezupft.“ „Ja, das ist er“, antwortete Marguerida, froh, dass sie ein gemeinsames Thema mit der neuen Freundin ihres Sohnes gefunden hatte.
Jemand trat hinter Marguerida, und sie erkannte den vertrauten telepathischen Abdruck von Dyan Ardais. Er stellte sich neben sie und musterte Domenic. „Dein Abenteuer scheint dir ja ganz gut bekommen zu sein.“ Er lächelte den jungen Mann freundlich an, dann bemerkte er dessen Begleiterin. Marguerida registrierte, wie er überrascht die Augen aufriss.
Erinnert sie Euch an jemanden, Dom Dyan?
Da soll mich doch … wer ist sie, Domenic?
Das Mädchen neben mir heißt Illona Rider, aber meiner Ansicht nach könntet Ihr seine Mutter gekannt haben. Domenics mentale Stimme klang streng.
Dyan trat von einem Fuß auf den anderen und starrte das Mädchen an, das wild zurückstarrte. Marguerida fragte sich, ob es das wortlose Gespräch mithörte, aber dem Gesichtsausdruck nach tat es das nicht, und zwar durchaus absichtlich.
Illona verhinderte bewusst ein Mithören, indem sie sich auf die Rabbithorns in einem nahen Gehege konzentrierte. Was um alles in der Welt hatte Domenic vor? I ch habe einmal eine Frau mit solchen Haaren gekannt …
Dann nehme ich an, Illona ist Eure Tochter, Dom Dyan. Domenics Worte klangen vorwurfsvoll, und Dyan wurde vor Verlegenheit rot. Das Fahrende Volk hat sie als Neugeborene in den Ruinen eines Dorfes gefunden, das von Banditen überfallen wurde, und vor dem Tod gerettet. Das war im Gebiet von Ardais, und sie scheint die Alton-Gabe zu haben, wenn auch unausgebildet, soweit ich erkennen kann, und das ließ mich an Euren Vater denken. Domenic kannte nun keinen Pardon, und Marguerida spürte seine Festigkeit, seine Zuneigung zu diesem wenig einnehmenden Mädchen und seine merkwürdige Treue zu ihm.
Vielleicht. Sie ist jedenfalls … Eduina MarGarret wie aus dem Gesicht geschnitten. Aber das heißt nicht …
Wenigstens erinnert Ihr Euch an ihren Namen, unter so vielen. Domenic sah Dyan an, der mit siebenunddreißig noch immer unverheiratet war und im Comyn einen anstößigen Ruf wegen der Zahl seiner illegitimen Nachkommen hatte. Marguerida war eigentlich nach Lachen zu Mute, aber sie musste der Sache ein Ende setzen. Domenic!
Tut mir Leid, Mutter, aber ich …
Ja, ich weiß, mein Sohn. Aber jetzt ist weder die Zeit noch ist hier der geeignete Ort für … eine Wiedervereinigung. Ahnt deine kleine Freundin denn, dass …?
Ich glaube nicht – sie kann vieles mithören, selbst ohne Matrix, aber sie hat gelernt, es wirkungsvoll auszusperren.
Und sie würde ihr Laran mit Freuden am Straßenrand liegen lassen, wenn sie könnte. Sie war sehr aufgebracht, als sie entdeckte, dass sie es besitzt, und wenn ich sie in den letzten Tagen nicht abgelenkt hätte, indem ich ihr das Lesen beibrachte, wäre sie vermutlich vor Kummer und schierem Entsetzen zerbrochen.
Dafür hast du also das Buch gebraucht – ich zermartere mir den Kopf deswegen, seit ich deinem Brief bekommen habe. Ist sie eine gute Schülerin?
Eine sehr gute. Sie ist intelligent und lernt schnell. Es hat mir Spaß gemacht, sie zu unterrichten.
Da bin ich ja froh.
„ Gehen wir nach drinnen, hier ist es so windig“, schlug Domenic vor, der nicht mehr so grimmig aussah. Dyan Ardais stand immer noch verlegen da, als wüsste er nicht recht, was er als Nächstes tun sollte. Marguerida erinnerte sich an ihre erste Begegnung vor vielen Jahren, als er in ihr Schlafzimmer gekommen war, während sie sich gerade von ihrem ersten Anfall der Schwellenkrankheit erholte. Seine Mutter hatte ihn zu ihr geschickt, er sollte sich als potenzieller Gatte präsentieren, und er hatte sich erbärmlich unbeholfen angestellt. Es war im Rückblick immer noch ein komisches Erlebnis, aber Dyan war mit Frauen seiner Schicht nie ganz wohl gewesen, und er zog die Gesellschaft von Bauerntöchtern jenen der Comyn vor. Er musste inzwischen ein Dutzend Kinder oben in den Kilghards haben, anerkannt nur in Form großzügiger Geschenke für ihre Mütter. Vermutlich war er jetzt nur deshalb verlegen, weil Domenic noch eins entdeckt hatte. Und was würde das Mädchen von der Sache halten, wenn man sie ihm erklärte?
„Eine

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