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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Besonderes zu denken, während sein Sohn und Katherine sich weiter unterhielten.
Vom anderen Tischende her beobachtete Marguerida Sohn und Ehemann und seufzte leise. Sie fragte sich, was Katherines Heiterkeitsausbruch wohl verursacht haben mochte. Die Frau kam ihr sehr ernsthaft vor, aber sie wirkte jetzt nicht mehr ganz so zornig, und darüber war Marguerida froh.
„Ich weiß nicht, was Mikhail gesagt hat, aber es tut gut, Kate wieder so lachen zu hören. Ich dachte schon … na, egal.“ Herm lächelte Marguerida an.
„Sie muss außer sich sein.“ „Wissen Sie, diesen Ausdruck habe ich nie verstanden. Wie kann jemand außer sich sein? Aber Sie haben Recht, sie war sehr beunruhigt, was ich ihr nicht verübeln kann. Als ich sie kennen lernte, war sie eine junge Witwe und sehr traurig.
Nach allem, was ich weiß, war Amaurys Vater ein sehr netter Mensch, und sein Tod war ein schwerer Schlag für sie. Ich habe mir oft gewünscht, ich hätte ihn gekannt, obwohl ich Katherine nicht hätte heiraten können, wenn er noch leben würde, und das wäre unerträglich für mich!“ Er lachte in sich hinein. „Womöglich hätte ich ihn zu einem Duell oder etwas ähnlich Lächerlichem herausfordern müssen.“ „Sie kommen mir gar nicht vor wie ein Mann, der heiratet“, bemerkte Marguerida.
„Da haben Sie Recht, auch wenn ich nicht weiß, wie Sie das nach so kurzer Bekanntschaft feststellen konnten. Ich war recht zufrieden mit meinem Junggesellendasein, bis mir Katherine über den Weg lief, und dann konnte ich an nichts anderes mehr denken, als sie so schnell wie möglich zu heiraten, bevor sie mir ein anderer wegschnappt.“ „Gab es denn andere Bewerber?“ „Nein, überhaupt nicht, aber ich habe mir ständig vorgestellt, dass ganze Horden von ihnen in den Ecken der Ballsäle und Salons lauerten. Sie ist so wunderschön, dass ich einfach nicht anders konnte. Und mir ist immer noch rätselhaft, warum sie mich geheiratet hat. Ich weiß, ich bin kein gut aussehender Mann.“ Er deutete auf seine spiegelnde Glatze. „Was ich je an gutem Aussehen hatte, hat Robert bei einem Faustkampf ruiniert, als wir junge Burschen waren.“ Er rieb sich die Nase, die erkennbar mindestens einmal gebrochen war.
„Robert bei einem Faustkampf Das ist aber eine bemerkenswerte Vorstellung. Er schien mir immer die Gutmütigkeit in Person zu sein.“ „Das ist er auch, aber ich habe es als Junge oft darauf angelegt. Nicht unähnlich Ihrem Rhodri, wie mir scheint. Aber sagen Sie, wie kamen Sie zu dem Schluss, ich sei nicht der Typ Mann, der heiratet? Meine Neugier will befriedigt sein.“ „Gisela hat vor langer Zeit einmal angedeutet, Sie seien ein überzeugter Junggeselle. Tatsächlich wusste ich bis zu Ihrer Ankunft gar nicht, dass Sie verheiratet sind, ganz zu schweigen davon, dass Sie auch schon Kinder haben. Irgendwie haben Sie es in den Nachrichten an meinen Vater oder den seltenen Briefen an Ihre Schwester nie erwähnt. Weshalb haben Sie es so geheim gehalten? Sollte Ihr Vater nicht erfahren, dass er eine weitere Enkelin hat?“ Herm knurrte. „Mein Vater und ich haben uns nicht sehr gut verstanden, Domna Marguerida, und ich habe den Posten in der Abgeordnetenkammer unter anderem deshalb angenommen, weil ich ihm entfliehen wollte. Und weil es die Chance meines Lebens war. Schon als Junge wollte ich zu den Sternen reisen, ich war besessen von den Geschichten der Raumfahrer, die man sich bei uns zu Hause erzählte. Ich selbst wollte allerdings nie Raumpilot werden – bei der Vorstellung, lange Zeit in einem Schiff eingepfercht zu sein, haben sich mir die Haare gesträubt. Abgesehen davon habe ich kein Talent für Mathematik und andere Fächer, die man dafür braucht.
Und bis zu meiner Ernennung durch Onkel Regis schien das die einzige Möglichkeit zu sein, Darkover zu verlassen. Also habe ich meine Chance ergriffen, und offen gestanden war mein Vater ziemlich wütend auf mich.“ „Aber wieso?“ „Vermutlich, weil er Regis nie gemocht hat, aber ich kann es nicht mit Bestimmtheit sagen. Ich weiß nur, er hat einen seiner Wutanfälle bekommen und betrunken herumgetobt, dass die Diener schleunigst in Deckung gingen. Dazu hat er mich mit einer Reihe von Namen bedacht, die ich in der Anwesenheit von Damen nicht wiedergeben kann.“ Marguerida grinste. „Es dürfte Ihnen kaum gelingen, mich zu schockieren. Mikhail könnte Ihnen bestätigen, dass meine Ausdrucksweise gelegentlich einen Fuhrknecht rot werden ließe. Aber ich weiß Ihre

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