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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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bekannt war. Er hätte seine Mutter sehr gern getröstet, aber ihm fiel nichts ein, das helfen könnte.
Er war froh, dass sie, anders als viele Frauen in der Burg, eine Heirat und Kinder nicht für die Lösung von Alannas Problemen hielt. Und das Leben in einem Turm würde seine nervöse Base vollends in den Wahnsinn treiben. Zu ihrer Zeit in Arilinn wäre es beinahe so weit gekommen. Sie schien wirklich nirgendwo hinzugehören. „Vielleicht wächst sie ja noch heraus … was immer es ist. Und ich auch.“ „Du schon, davon bin ich überzeugt. Aber bei Alanna lief die Sache anders. Mein Gefühl sagt mir, dass ihre Talente mit zunehmendem Alter immer schwieriger zu handhaben sein werden.“ Marguerida seufzte leise. „Vor langer Zeit, als ich gerade nach Darkover gekommen war, hatte ich ein Erlebnis mit der Aldaran-Gabe. Deine Tante Ariel war mit Alanna schwanger, und es war der Tag, an dem dein Vetter Domenic bei diesem schrecklichen Kutschenunfall verletzt wurde. Es war einer der schlimmsten Tage meines Lebens, und ich habe immer versucht, mir einzureden, dass die Vision, die ich damals hatte, vor allem das Resultat meiner eigenen angespannten Gemütslage war. Aber ich weiß noch, dass ich damals dachte, sie sollte Deirdre heißen, nicht Alanna.“ „Wieso?“ Dann wusste sie also tatsächlich etwas, das sie ihm bisher verschwiegen hatte. Domenic begriff, dass seine Mutter von den Anforderungen der vergangenen Tage erschöpft war und daher ihre Deckung ein wenig sinken ließ, doch er fühlte sich komisch, während er wartete. Schließlich entschied er, dass Marguerida ihn als Erwachsenen ansprach und nicht als ein Kind, und er war sich nicht ganz sicher, ob er dafür bereit war.
„Weil es so viel wie Unruhestifterin bedeutet. Es war eine plötzliche Idee von mir, und ich habe nie jemandem davon erzählt. Ich wusste, dass Alanna schwierig sein würde, noch bevor sie zur Welt kam. Und mir war nie wohl bei dem Gedanken. Weißt du denn, was sie diesmal in Rage versetzt hat?“ „Sie sagte, sie sei dem Ersticken nahe, aber sie hat mir auch erzählt, dass sie sich fühle, als wären … zwei Personen in ihr, die sich bekämpfen. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich annehmen, dass sie überschattet wurde, Mutter.“ Marguerida schauderte. „Wenn ich diesen Ausdruck nie mehr höre, wird mir wohler sein, mein Sohn. Aber du hast Recht – sie wurde nicht überschattet. Das würde ich wissen, glaube ich … hoffe ich.“ „Es tut mir Leid, dass Alanna und ich euch so viel Ärger machen. Du siehst sehr müde aus, Mutter. Kopfschmerzen?“ „Nur ein bisschen. Und du machst keinen Ärger, Domenic, niemals. Aber der Wunsch, mich mit einem feuchten Lavendelumschlag auf der Stirn ins Bett zu legen, ist sehr verlockend. Die Vorbereitungen für Regis’ Begräbnis sind absolut anstrengend, und Lady Linnea ist so traurig, dass es mir fast das Herz bricht. Ich glaube, ohne Danilo Syrtis-Ardais würde ich völlig zusammenbrechen.“ Sie lachte leise.
„Sagst du mir bitte, was so komisch ist?“ Er wollte diese außergewöhnliche Unterhaltung noch nicht zu Ende gehen lassen.
„Ich musste nur eben daran denken, dass ich vor Angst fast ohnmächtig wurde, als ich Danilo zum allerersten Mal erblickte. Ich war noch keine Woche auf Darkover und wusste nichts von Katalysator-Telepathie oder dergleichen. Ich spürte nur, dass er eine Gefahr für mich war, ein unerklärlicher Feind. Die AltonGabe begann sich zu manifestieren, und ich tat alles, was in meiner Macht stand, um sie zu leugnen – ich sagte mir, dass ich mir Dinge einbilde oder verrückt werde oder beides. Ich wollte nichts mit ihm zu tun haben, und inzwischen wüsste ich nicht, was ich ohne ihn anfangen sollte.
Darüber musste ich lachen, das ist alles.“ „Kann ich dir irgendwie helfen, Mutter?“ „Eigentlich nicht. Der Sarg ist bestellt und die Vorhänge ebenfalls. Wir wollten eigentlich die von Danvans Beerdigung nehmen, aber die sind von Motten befallen und hängen in Fetzen. Lauter solche Einzelheiten beschäftigen mich. Das hält mich davon ab, an andere Dinge zu denken, wie Alanna oder die Tatsache, dass dein Vater und meiner sich mit Hermes Aldaran eingeschlossen haben, um irgendeine politische Strategie zurechtzubasteln, ohne die leiseste Ahnung, wozu sich die Föderation entschließen wird. Und deine Großeltern sind gerade aus Armida eingetroffen, deshalb wäre es gut, wenn ich an mehreren Orten gleichzeitig sein könnte.“ „Dafür gibt es kein

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