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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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den Rest deines Lebens langweilen und … Unfug machen?“ „Nein!“ „Dann tu, um Birgas willen, was du tun willst.“ „Birga?“ „Die Göttin der Künstler auf Renney.“ „Tun, was ich will … Ich weiß nicht, ob ich mich traue.“ „Nur wer sich nicht traut, ist wahrhaft verloren. Ich meine, es ist ja nicht so, dass du ein … Freudenhaus auf Burg Comyn einrichten willst oder so, hab ich Recht?“ „Ein … Freudenhaus?“ Gisela lachte, bis ihr die Tränen kamen. Sie hielt sich die Seiten und wippte hin und her. „Du meine Güte! Was für eine Idee! Ich bin fast versucht, es vorzuschlagen, nur damit ich sehe, was für Gesichter die … aber das wäre wieder nur neuer Unfug, nicht wahr?“ „Meine Nana sagt immer, es sei sehr ungehörig, die Leute zu schockieren, nur um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen, und sie ist eine sehr kluge Frau,“ Dann regte sich auch in Katherine ein kleiner boshafter Teufel. „Andererseits würde die Idee, dass du schnitzen oder bildhauern möchtest, nach so einem Vorschlag natürlich vergleichsweise begrüßenswert aussehen!“ „Allerdings.“ Sie schwieg einen Augenblick nachdenklich.
„Aber was ist, Katherine, wenn ich nicht gut bin als Schnitzerin?“ „Das spielt keine Rolle. Es kommt nur darauf an, dass du es tust.“ „Aber ich will gut sein!“ Sie verzog das Gesicht zu einer Grimasse, als hätte sie ihre eigenen Worte gehört und die Tiefe des Verlangens darin begriffen.
„Natürlich – aber lass bloß deine Absicht nicht von der Angst zu scheitern untergraben. Renney ist ein Planet der Wälder und Meere, und wir benutzen Holz für alles Mögliche.
Deshalb hat Schnitzen bei uns eine große Tradition und wir haben eine Menge passender Sprichwörter. Eines lautet: „Sei ehrlich zum Holz, dann ist das Holz auch ehrlich zu dir.“ „Sei ehrlich zum Holz! Wunderschön! Ach, Katherine, ich bin so froh, dass du nach Darkover gekommen bist!“ „Weißt du was, ich fange an, ebenfalls froh zu sein, dass ich hier bin – obwohl ich zugeben muss, dass ich manche eurer Gebräuche … abstoßend finde. Aber vielleicht würde es dir auf Renney genauso gehen. An einen Säufer vermählt! Ich habe das Gefühl, dass mein Schwiegervater und ich nicht gut miteinander auskommen werden.“ Gisela lächelte ihre Schwägerin liebevoll an. „Damit wirst du in guter Gesellschaft sein, denn kaum jemand kommt mit ihm aus!“ Durch das Fenster der Kutsche fiel für einen Moment Licht auf ihre Züge, die grünen Augen leuchteten, und Katherine sah zum ersten Mal, wie Giselas Mund fast völlig seine Härte verlor.
„Möchtest du mir vielleicht für ein Porträt Modell sitzen?“
Katherine konnte dem Impuls zu fragen nicht widerstehen, denn das Motiv war wunderschön, und es juckte sie, mit der Arbeit zu beginnen.
„Wirklich? Das würde ich sehr gern tun. Danke, Katherine für alles!.“ Giselas Hände strichen über die Pelzdecke auf ihrem Schoß, und ihr Blick wurde leicht wässrig. Sie ließ die Schultern entspannt sinken und grübelte vor sich hin. Dann richtete sie sich auf, beugte sich vor und ergriff Katherines Hände. In ihren grünen Augen standen Tränen. „Du hast mir endlich Hoffnung gegeben.“

8
    Herm Aldaran setzte sich auf die Bettkante, beugte sich vor und zog sich die Stiefel aus. Er wackelte genüsslich mit den Zehen, dann legte er sich mit ausgestreckten Armen auf die Tagesdecke. Er sah zu den Bettvorhängen und der Stuckdecke hinauf und genoss die absolute Stille. Katherine war weggefahren, und er wusste nicht, wo die Kinder steckten, aber er war zu ausgelaugt, um sich Sorgen zu machen. Stundenlang hatte er mit Lew Alton, Mikhail und Danilo Syrtis-Ardais zusammengesessen, und der Mund tat ihm weh vom vielen Reden. Er war völlig ausgetrocknet und hätte sich gern einen Krug gutes Bier gegönnt, brachte aber nicht die Energie auf, nach einem Diener zu läuten. Stattdessen schloss er die Augen und versuchte sich zu entspannen.
    Alles in allem war er zufrieden. Mikhail Hastur war gereift, er war nicht mehr der grüne Junge, den er vor mehr als zwei Jahrzehnten gekannt hatte, und auf seinen Schultern schien ein kluger Kopf zu sitzen. Regis’ Erbe hatte sich seit Jahren auf die Aufgabe vorbereitet, die nun vor ihm lag. Wenn irgendjemand Darkover durch die bevorstehenden Schwierigkeiten führen konnte, dann er. Mikhail hatte Herm aufmerksam zugehört und von Kenntnis zeugende, gescheite Fragen gestellt.
    Unglücklicherweise ließ sich nicht genau erraten, was die

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