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Der Sommer, als ich schön wurde

Der Sommer, als ich schön wurde

Titel: Der Sommer, als ich schön wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jenny Han
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»Hey!«
    Ich lächelte, sagte ebenfalls »Hey!« und stieß noch einmal zu.
    Taylor kniff die Augen zusammen und boxte zurück, fest, aber nicht fest genug.
    Beide gingen wir aufeinander los, nur war es dieses Mal so viel leichter, weil ich sicheren Halt hatte. Noch einmal stieß ich zu, fest, und sie kippte vornüber. Jeremiah blieb stehen. Ich klatschte laut. Das machte echt Spaß.
    Ich staunte, als Conrad mir eine Hand zum High Five hinhielt. Das war sonst nicht seine Art.
    Als Taylor dieses Mal auftauchte, lachte sie nicht. Ihre blonden Haare klebten an ihrem Kopf. »So ein doofes Spiel! Ich mach nicht mehr mit.«
    »Spielverderber«, sagte ich, und Conrad ließ mich langsam ins Wasser.
    »Gut gemacht«, sagte er und schenkte mir ein Lächeln, eine echte Seltenheit. Das reichte – ich fühlte mich wie bei einem Sechser im Lotto.
    »Wenn ich spiele, will ich auch gewinnen«, sagte ich. Ich wusste, bei ihm war es genauso.

17
    Einige Tage nachdem wir zusammen im Kino waren und Twizzlers geteilt hatten, verkündete Jeremiah: »Heute bring ich Belly das Fahren mit der Knüppelschaltung bei.«
    »Im Ernst?«, fragte ich aufgeregt. Es war ein klarer Tag, der erste in dieser Woche überhaupt. Perfektes Wetter zum Autofahren. Außerdem Jeremiahs freier Tag. Und den wollte er damit zubringen, mir Schalten beizubringen? Ich konnte es nicht fassen. Schon letztes Jahr hatte ich ihn immer deswegen angebettelt – mein Bruder hatte es versucht und nach der dritten Lektion aufgegeben.
    Steven schüttelte den Kopf und trank einen Schluck Orangensaft direkt aus der Packung. »Bist du lebensmüde, Mann? Belly bringt euch beide um, von deiner Gangschaltung ganz zu schweigen. Lass es sein! Das rate ich dir als dein Freund.«
    »Halt den Mund, Steven!«, brüllte ich ihn an und trat ihm unter dem Tisch vors Schienbein. »Bloß weil du so ein grottenschlechter Lehrer bist …« Steven hatte sich geweigert, je wieder mit mir in ein Auto zu steigen, nachdem ich ihm aus Versehen eine winzig kleine Delle in seine Stoßstange gefahren habe, als er mir Rückwärtseinparken beibringen wollte.
    »Ich habe volles Vertrauen in meine Fähigkeiten als Lehrer«, sagte Jeremiah. »Nach meinem Unterricht fährt sie besser als du.«
    Steven schnaubte verächtlich. »Na dann viel Glück.« Gleich darauf runzelte er die Stirn. »Wie lange bleibt ihr weg? Ich dachte, wir wollten noch zum Golfübungsplatz.«
    »Du kannst ja mitkommen«, bot ich an.
    Ohne mich zu beachten, sagte Steven zu Jeremiah: »Du musst dringend deinen Schwung trainieren, Mann.«
    Ich schaute kurz zu Jeremiah hinüber, der mich ansah und einen Moment zögerte. »Bis Mittag bin ich zurück. Wir können dann nach dem Essen gehen.«
    Steven verdrehte die Augen. »Na toll.« Ich merkte ihm an, dass er sauer war und auch ein bisschen gekränkt. Das gefiel mir einerseits ganz gut, andererseits tat er mir aber auch leid. Im Unterschied zu mir war er es nun mal nicht gewohnt, ausgeschlossen zu werden.
    Wir fuhren zum Üben auf die Straße, die zum anderen Ende des Strands hinunterführt. Dort war es ganz ruhig. Außer uns war kein Mensch da. Wir hörten eine von Jeremiahs uralten CDs, Nevermind .
    »Es ist einfach stark, wenn Mädchen mit der Gangschaltung klarkommen«, erklärte mir Jeremiah über Kurt Cobains Gesang hinweg. »Das zeigt, dass sie selbstbewusst sind, dass sie wissen, was sie tun.«
    Ich legte den ersten Gang ein und ließ die Kupplung langsam kommen. »Ich dachte immer, Jungs mögen hilflose Mädchen.«
    »Das gibt’s auch. Aber mir sind clevere, selbstbewusste Mädchen zufällig lieber.«
    »Quatsch. Du mochtest doch auch Taylor, und sie ist alles andere.«
    Er stöhnte auf und hängte einen Arm aus dem Fenster. »Musst du schon wieder damit anfangen?«
    »Ich meine ja nur. So besonders clever und selbstbewusst war sie eher nicht.«
    »Das vielleicht nicht, aber auf jeden Fall wusste sie genau, was sie tat«, antwortete er, bevor er in lautes Gelächter ausbrach.
    Ich boxte ihn einmal fest auf den Arm. »Du bist widerlich«, sagte ich. »Und außerdem lügst du. Ich weiß genau, dass ihr nicht mal gefummelt habt.«
    Jeremiah hörte auf zu lachen. »Okay, gut. Das stimmt. Aber küssen konnte sie gut. Sie schmeckte nach Skittles.«
    Taylor liebte diese Kaubonbons. Ständig warf sie welche ein, wie Vitamine, so als wären sie gesund. Ich fragte mich, wie ich gegen Taylor abgeschnitten hatte, ob er von mir dasselbe dachte.
    Ich sah verstohlen zu ihm rüber, und er muss mir

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