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Der Sommer der Toten

Titel: Der Sommer der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Derbort
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Stehen, als sie erkannte, dass jetzt der Punkt erreicht war, an dem der altersschwache Peugeot nicht mehr weit kommen würde.
    Die Temperaturanzeige für den Motor war in der Zwischenzeit bedenklich nahe an den roten Bereich herangerückt. Eine Abkühlung würde dem Motor wirklich gut tun.
    Sie stieg aus, ergriff ihr Handy und rannte in den Wald hinein.
    Sie war keine zwanzig Schritte von ihrem Wagen entfernt, als das Telefon bereits klingelte.
    Sie blieb stehen, fummelte das Gerät aus ihrer Tasche und meldete sich.
    „Ich bin’s“, meldete sich Klaus mit gepresster Stimme. „Ich habe ihn gefunden.“
    „Was ist los?“, erkundigte sich Anna besorgt.
    „Ich hatte einen Unfall ... ich bin verletzt ... ich komme auch nicht aus dem Wagen raus ...“
    „Scheiße“, fluchte Anna. „Wo bist du?“
    Klaus gab ihr die ungefähre Position durch.
    „Halt durch, ich komme“, sagte sie und rannte, so schnell sie konnte.
    8.
Klaus ließ das Handy einfach aus der Hand fallen. Bei dem Aufprall war er vom Sitz gerutscht und hing jetzt im Fußraum des Unimog fest. Er war auch mit dem rechten Knie irgendwo gegengekracht und hatte sich zu allem Überfluss die Hüfte geprellt.
    Er hatte mehrmals versucht, sich aufzurichten, hatte es aber kurz darauf stöhnend wieder aufgegeben.
    Er spürte, dass Blut von seinem Knie an seinem Bein herunter lief. Er hoffte nur, dass er sich nichts gebrochen hatte.
    Auch aus einer Platzwunde am Kopf lief Blut.
    Er steckte zwischen Sitzbank und Schalthebel fest. Er hatte zwar versucht, die Hebel beiseite zu drücken, hatte jedoch keinen Erfolg.
    Aus den Augenwinkeln gewahrte er einen Schatten und atmete erleichtert auf.
    „Anna!“, rief er. „Wenn du ...“
    Dann schrie er, als er Werners unnatürlich verrenkten Kopf erkannte und sah, wie er mit stumpfen toten Augen in das Innere des Unimog blickte.
    Er hörte, wie Werners Hände an der Tür herumtasteten. Wenig später schnappte das Schloss und die Tür ging langsam – ganz langsam - auf.
    Klaus schrie. Alles, was er von lebenden Toten wusste, kannte er nur aus dem Kino. Wenn dort die Leute mit Zombies in direkte Tuchfühlung gerieten, dann war es in der Regel aus.
    Klaus konnte sich nicht erinnern, wann er jemals mehr Angst gehabt hatte.
    Seine Schreie gingen in ein verzweifeltes Wimmern über, als die Tür ganz aufschwang.
    Aus dem Wimmern wurden krächzende Laute, als sich der lebende Leichnam von Werner in den Wagen beugte.
    Klaus’ Herz raste. Innerlich betete er, dass Anna rasch hier sein würde.
    Er stieß einen weiteren keuchenden Laut aus, als Werners kalte Hände ihn ungelenk betasteten.
    Er presste die Augen zusammen und wimmerte. Nach einiger Zeit hielt er inne und öffnete die Augen vorsichtig wieder.
    Er keuchte vor Entsetzen, als er direkt in Werners tote Augen blickte, die ihn keinen halben Meter entfernt anstarrten.
    Die lebende Leiche bewegte sich wieder ein wenig von Klaus weg. Dann ergriffen die Hände des Toten den Schalthebel und brachen ihn mit einem Ruck ab. Klaus spürte, dass er sich wieder freier bewegen konnte.
    Dann ergriffen die kalten toten Hände seine Fersen und zogen ihn aus dem Unimog heraus. Klaus keuchte vor Schmerz, wehrte sich aber nicht. Er war vor lauter Panik wie gelähmt.
    Erst als Werner sich mit den Händen abstützen musste, um nicht mit dem Kopf zuerst auf den Boden unter dem Unimog zu knallen, ließ der Tote ihn los und trat drei ungelenke Schritte zurück.
    Klaus starrte ihn mit großen Augen an. Vorsichtig stützte er sich ab und stemmte sich keuchend vor Schmerzen hoch.
    Der Tote bewegte sich nicht, aber starrte Klaus fortwährend an.
    „Klaus!“, hörte er Annas Stimme hinter sich rufen.
    Klaus musste sich erst ein paar Mal räuspern, ehe er laut und deutlich „Hier!“ rufen konnte.
    Wenig später tauchte Anna auf, blieb aber wie angewurzelt stehen, als sie Werner sah.
    „Du kannst ruhig kommen!“, rief Klaus ihr zu. „Er wird uns nichts tun.“
    Anna ging ganz vorsichtig mit größtmöglichem Abstand an Werner vorbei und ließ ihn keine Sekunde aus den Augen. Die letzten Meter legte sie mit drei kleinen Hechtsprüngen zurück.
    „Er wird uns nichts tun“, wiederholte Klaus leise.
    „Was macht dich so sicher?“
    „Er hat mir geholfen.“
    „Hä?“
    „Nach dem Unfall war ich in dem Wagen eingeklemmt. Werner hat mich da rausgeholt.“
    Anna starrte ihn ungläubig an.
    9.
„Sie wissen mehr, als Sie zugeben möchten!“, herrschte Kommissar Kellermann sie an.
    „Sie

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