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Der Sommer der Vergessenen (German Edition)

Der Sommer der Vergessenen (German Edition)

Titel: Der Sommer der Vergessenen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Grandjean
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kennen alle
die alten Geschichten. Die Quelle der Magie wurde zerstört. Oder?“
    „Eine gute
Frage. Vielleicht sogar die alles entscheidende Frage”, griff Hallimasch den
Faden auf. „Ich habe die Aufzeichnungen des schwarzen Laabers zurate gezogen.
Er berichtet davon, dass die Anwesenheit übernatürlicher Wesen Magie mitbringt.
Es umgibt sie wie eine Wolke. Davon kann ein Magier profitieren, der in der
Nähe ist. Er kann die Magie nutzen, die solch ein Wesen umgibt.”
    „Soll das
jetzt heißen, dass einer von uns Hwarf angegriffen hat? Ein Farindor?”, empörte
sich Findrack.
    „Das habe ich
mit keinem Wort erwähnt. Obwohl wir das auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht
ausschließen können. Aber lasst uns bei den übernatürlichen Wesen bleiben”, bat
Hallimasch.
    „Das ist
doch unlogisch. Wo soll denn ein magisches Wesen herkommen? Wenn es keine Magie
gibt?”, gab Horgus, der Farindor, zu bedenken.
    Horgus
heulendes Organ machte Grellon eine Gänsehaut.
    „Ein
wichtiger Punkt“, fand Hallimasch. „Zwar gab es auch jene Wesen, die magisch
jedoch trotzdem aus Fleisch und Blut waren. Aber auch diese konnten meinem
Wissen nach nicht ohne ihren magischen Anteil existieren. Jedoch mal
angenommen, es war ein übernatürliches Wesen, das Hwarf angegriffen hat: Wieso
existiert es überhaupt?“
    „Es ist
immer noch Magie in der Welt. Das weiß doch jedes Kind!”, bemerkte Straun, der
Farindor.
    „Richtig.
Aber wir wissen auch, dass es nicht genug war, um all das Übernatürliche der
Vergangenheit am Leben zu erhalten. Geschweige denn, um damit zu zaubern. Das
war doch das Ziel bei der Zerstörung der Quelle. Und da komme ich auf meinen
Punkt vom Anfang zurück: Ich habe heute Morgen Feuer gesprochen. Nun, meine
Herren, wie ist das alles möglich?“ „Was ist mit den Fremden? Alles begann, als
sie auftauchten”, behauptete Blair, der Neolinga.
    „Mein Sohn
und ich haben mit solchem Unsinn nichts zu schaffen!”, erklärte Grellon.
    „Und die
Spuren? Da schleicht doch was um die Hecke! Die ganze Stadt spricht davon”,
erinnerte Horgus, der Farindor. „Gerüchte und betrunkenes Gewäsch”, wiegelte Dorn
ab.
    „So leicht
würde ich das nicht abtun”, widersprach Kinsella. „Wenn wir das ganze Bild betrachten,
sind es viele seltsame Ereignisse. Ich glaube nicht an Zufälle.”
    „Noch mal zu
dir, Kinsella. Kannst du etwas konkreter werden? Was hast du gesehen? Oder
gespürt?”, wollte Hallimasch wissen.
    Kinsella
überlegte einen Moment, bevor sie antwortete. „Gesehen habe ich etwas und auch
gespürt. Aber ich denke, hier im Raum wissen alle so gut wie ich, dass das eine
nicht mehr Beweis ist als das andere. Es begann im letzten Winter. Um die
Wintersonnenwende. Auf einer Wanderung durch das Tal am Weihnachtsmorgen,
entdeckten Belenus und ich eine Eiche. Sie trug frisches grünes Laub wie in den
ersten Sommertagen.”
    „Die sah
auch ich!”, unterbrach sie Joshua, der Neolinga. „Und noch mehr sah ich. Einen
großen, dampfenden Krater. Und der Wald sah aus, als hätte ein Sturm getobt.
Aber nur dort. Wir hatten keinen Sturm in dieser Zeit des Winters im Tal.“
Kilian, der Neolinga, ergriff das Wort. „Auch ich sah den Krater. Und noch
mehr. Es war mir, als würde ich beobachtet. Aber ich konnte zunächst niemanden
entdecken.“
    „Zunächst?”,
fragte Adalar.
    „Ich habe
bisher mit niemandem darüber gesprochen. Es war zu der Zeit des Winters, von
der auch Madame Farrah soeben sprach. Ein wenig später, zwischen den Jahren.
Ich entdeckte den Krater zufällig. Da waren Spuren im Schnee. Viele konnte ich
nicht eindeutig zuordnen. Das machte mich stutzig. Die Fuchsspuren, die kannte
ich. So folgte ich ihnen. Sie führten mich tief in den Wald und wieder hinaus.
Ich verlor sie und fand sie wieder. Hoch oben im Gebirge. Wie kann ein Fuchs
steile Berghänge überwinden? Er ließ keine Biegung und keinen Haken aus. Als
wollte er mich an der Nase herumführen. Mich abhängen. Aber ich verlor seine
Spur nicht mehr aus den Augen. Endlich, nach vielen Stunden, sah ich ihn. Es
war ein altes Tier von stattlicher Größe. Jenseits des Gebirges, wo die Felder
beginnen, die weiter im Westen an die ersten großen Straßen grenzen. Da saß er
und schaute in die Ferne. Ich hatte nicht vor, das Tier zu erlegen. Es hatte ja
nichts Böses getan. Ich war nur neugierig. Aber der Fuchs bemerkte mich. Und
jetzt kommt es. Er trabte davon, und ich verlor ihn hinter einer steilen
Böschung aus den Augen. Nur für

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