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Der Sommer des glücklichen Narren

Titel: Der Sommer des glücklichen Narren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danella Utta
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bleiben. Da wird nie was aus dir.«
    Ich schluckte. Meine frühere Frau wollte mich also protegieren. Dafür mußte ich ihr wohl dankbar sein. Aber es war ein komisches Gefühl.
    »Noch eine Tasse Kaffee?« fragte Steffi, ganz Hausfrau.
    »Nein, danke«, erwiderte Rosalind und steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen. Ich gab ihr Feuer, und erst als ich das Streichholz ausgeschüttelt hatte, sah ich, daß Steffi inzwischen auch eine Zigarette in der Hand hatte. »Oh, Verzeihung«, sagte ich und riß ein zweites Streichholz an. Und ein drittes brauchte ich, um meine eigene Zigarette anzustecken. Ohne Zweifel, ich war ein wenig verwirrt.
    »Paps, ob wir baden können?« fragte Lix.
    »Du hast eben drei Stück Kuchen gegessen«, antwortete ich, »du weißt doch, mit vollem Magen soll man nicht schwimmen. Außerdem fürchte ich, daß das Wasser ziemlich kalt ist nach dem Regen.«
    »Das macht uns nichts aus«, meinte Lix.
    Sie zog Dolly am Arm und sagte: »Los, komm, wir gehn baden.«
    »Geht erst ein bißchen spazieren«, rief ich ihnen nach. »Daß sich der Kuchen besser verteilt.«
    Wir drei Großen versuchten uns in zivilisierter Unterhaltung. Es ging ein wenig mühsam. Da war die Frau, die so lange zu mir gehört hatte, und daneben die andere, die nicht oder noch nicht zu mir gehörte, und dazwischen ich, der sich reichlich hilflos vorkam.
    Nach einer Weile verschwand Rosalind im Haus, und ich wußte genau, was sie dort tat. Sie wollte nachsehen, wo Steffi wohnte, in welchem Bett sie schlief.
    Ohne Zweifel hatte sie festgestellt, daß das kleine Köfferchen in Lix' ehemaligem Zimmer stand und daß dort das Bett benutzt war.
    So ulkig es war, aber es war Tatsache: Rosalind war eifersüchtig. Nun ja, man sagt ja immer, daß Eifersucht ein paar Tage älter als Liebe wird.
    Die drei Besucher brachen nicht zu spät auf. Rosalind bot Steffi liebenswürdig an: »Sie können ja mit uns hineinfahren. Da brauchen Sie nicht zur Bahn.«
    Ich hielt den Atem an. Was konnte Steffi anderes tun, als ja zu sagen. Es war ein günstiges Angebot. Außerdem würde sie den letzten Zug sowieso nicht mehr kriegen. Aber Steffi sagte nein. Ebenso liebenswürdig, wie Rosalind gefragt hatte, erwiderte sie: »Vielen Dank, ich bleibe noch hier.«
    Das Lächeln verschwand aus Rosalinds Gesicht. Der Blick, den sie Steffi zuwarf, war ausgesprochen giftig, und der Abschied fiel kühl aus.
    »Wann kommst du in die Stadt?« fragte sie, als sie schon hinter dem Steuer saß. »Ich habe mit dir zu sprechen.«
    »Aber das hättest du doch heute tun können«, sagte ich harmlos. »Diese Woche komme ich nicht hinein.«
    Sie startete ziemlich heftig und rangierte dann den großen Wagen mit viel Gasgeben und Schalten auf dem kleinen Platz, der ihr zur Verfügung stand. Das lenkte sie ein wenig ab. Aber sie gönnte mir dennoch keinen einzigen Blick mehr, bis sie losbrauste. Viel zu schnell für den schmalen Waldweg. Ich blickte dem Wagen besorgt nach.
    »Hoffentlich kommen sie gut heim«, murmelte ich. Einerseits waren einem die Frauen immer überlegen. Andererseits waren sie wie Kinder. Es war wirklich nicht so einfach mit ihnen umzugehen.
    Ich ließ mich in meinen Liegestuhl fallen und stöhnte dabei: »Uff!«
    Steffi lächelte ironisch. »Das war ein strapaziöser Nachmittag für Sie, nicht?«
    »Doch«, sagte ich, »einigermaßen.«
    Jetzt sagte sie wieder Sie. Immer dasselbe. Sie war eben auch eine Frau.
    »Hätte ich mitfahren sollen?« fragte sie.
    »Sie wollten ja offenbar nicht.«
    »Nein. Nicht sehr gern, wenn Sie das verstehen.«
    »Doch. Ich verstehe durchaus. Aber was nun?«
    »Eben. Der Zug ist weg.«
    »Sonntag abend geht noch einer«, sagte ich. »Bißchen später. Aber dafür ist es auch zu spät.«
    »Dann müssen Sie mich noch über Nacht hierbehalten«, sagte sie sanft.
    »Mit dem größten Vergnügen. Aber was wird morgen aus dem Büro?«
    »Komme ich eben ein bißchen später. Da wird die Welt auch nicht untergehen. Man kann ja mal sein Wochenende überziehen. Kann doch vorkommen.«
    Sie dachte also schon wieder daran, wie sie ihren Eberhard ärgern konnte. Himmeldonnerwetter, es war wirklich ein Gewurschtel. Rundherum und nicht nur seelisch.
    Ich unterdrückte jeden Kommentar und schlug einen kleinen Abendspaziergang vor. Steffi war einverstanden. Zusammen mit Dorian spazierten wir durch den Wald, bis hin zum Waldrand, wo man über die Felder sehen kann. Genau zu der Stelle, wo ich an jenem Samstag das naßgeregnete Mädchen

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