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Der Sommernachtsball

Der Sommernachtsball

Titel: Der Sommernachtsball Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Gibbons
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er zu Mr Wither gehen und ihm androhen, in der ganzen Gegend herumzuerzählen, was seine Tochter für eine war, wenn Mr Wither sich nicht bereiterklärte, ihn … nun, zu entschädigen.
    Manche Leute würden sagen, dass das ein schmutziger Trick ist, dachte Saxon, der den alten Rasenmäher mit einem konzentrierten Ausdruck auf dem männlich-schönen Gesicht geschickt über Unebenheiten manövrierte, aber wer nicht weiß, was er will, und es sich mit allen Mitteln zu verschaffen weiß, der bringt es zu nichts auf dieser Welt.
    Ich will bloß genug, um mir ’ne kleine Tankstelle zu kaufen, und ich sehe nicht ein, wieso mir die kleine Tina nicht dabei helfen sollte.
    Noch ein paar solche Fahrstunden wie heute, und sie wird mich anbetteln, sie noch mal zu küssen. Wogegen ich nichts einzuwenden hätte.
    Mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen machte er kehrt und schob den alten Rasenmäher in Gegenrichtung über den dicken, weichen smaragdgrünen Rasen. Sorglos und süß stieg erneut das Pfeifen in die Luft und machte den Balzgesängen der Vögel Konkurrenz.
    In Mr Withers Brust regten sich vollkommen neue Sehnsüchte. Wäre dies eine realistische Geschichte, dann wären diese Sehnsüchte ebenso alt wie abgeschmackt, da ich uns aber nicht den Spaß verderben will, kann ich hiermit verkünden, dass sie ganz und gar unschuldig waren, ja, ihm sogar zur Ehre gereichten.
    Mr Wither wollte eine Gartenparty geben.
    Tatsache war, dass Mr Wither den Hospiz-Ball (trotz Violas Entgleisungen) sehr genossen hatte. Seine männliche Eitelkeit wedelte noch ein letztes Mal mit dem Schwanz, bevor sie sich endgültig mit dem Greisenalter abfand. Man erinnere sich daran, dass Mr Wither in seiner Jugend durchaus fesch gewesen war, dass er verschiedene Austernsorten auf einen Blick unterscheiden konnte und zahlreiche Postkarten mit Bildern von Edna May, Camille Clifford und anderen Schönheiten besessen hatte.
    Es war viele Jahre her, seit ihm ein Ball (oder sonst etwas) gefallen hatte. Aber dieser Ball war anders, denn er hatte bei ihm gleich einem Echo eine Sehnsucht nach weiteren Vergnügungen dieser Art hinterlassen. Diesmal jedoch nach Vergnügungen in seinem eigenen Haus, unter seinem eigenen Dach, Vergnügungen, die er kontrollieren konnte. Kurz, gesittete Vergnügungen.
    Daher gab er zum beinahe hysterischen Erstaunen seines Weibsvolks bekannt, dass er am 12. Juli, in knapp drei Wochen also, eine Gartenparty zu veranstalten gedenke. Man begann sogleich mit den Vorbereitungen.
    Einladungen wurden an Freunde und Bekannte versandt, darunter an die Dovewoods, das Ehepaar Colonel Phillips, Doctor Parsham und andere, die auf dem Ball zu Mr Withers Vergnügen beigetragen hatten. Saxon erhielt den Auftrag, den Tennisplatz ein wenig zu verschönern; Tische und Stühle wurden bestellt, dazu bei einem Gastronomieservice in Chesterbourne zwei Dutzend Kuchen und noch mal dieselbe Anzahl von Kool Kups, einer sehr beliebten Brause. Danach begann man auf The Eagles gespannt auf den 12. Juli zu warten und innig zu hoffen, dass er nicht verregnet sein möge.
    Viola erfuhr zu ihrer großen Freude, dass auch die Springs eingeladen waren. »Aber ich glaube kaum, dass der junge Spring kommen wird«, warnte Mr Wither sie selbstgefällig. »Er ist der kommende Mann, hat wahrscheinlich viel zu viel zu tun, um sich frei machen zu können.« Ihm gefiel der Gedanke, dass jemand so mit Geldverdienen beschäftigt war, dass er nicht die Zeit erübrigen konnte, zu einer Gartenparty zu gehen – nicht einmal wenn es sich um Mr Withers Gartenparty handelte.
    Als Mrs Spring anrief, um die Einladung für sich und Hetty anzunehmen, ließ sie Victor tatsächlich entschuldigen. Er könne an jenem Samstag leider nicht aus London herkommen, meinte sie zu Mrs Wither, da er einfach zu beschäftigt sei.
    Victor hatte ihr aufgetragen, das zu sagen. Tatsächlich würde er sich durch nichts in der Welt davon abhalten lassen, zu der Gartenparty zu gehen. Aber das durften seine Mutter und seine Cousine nicht wissen. Sonst gab es niemanden, vor dem er es hätte verbergen müssen: Phyl nahm wie in jedem Sommer an einem vierzehntägigen Tennisturnier teil und würde sich erst in einem Monat wieder auf Grassmere blicken lassen. Victor war froh, dass ihr Argusauge nicht auf ihm ruhen würde. Er wollte Viola wirklich gerne wiedersehen, und die Gartenparty bot ihm die ideale, weil unauffällige und harmlose Gelegenheit dazu. Ja, er würde da sein.
    Viola hatte keine konkreten Pläne,

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