Der Spezialist: Thriller

Titel: Der Spezialist: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Allen Smith

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mit dem neuen Befrager nicht kooperierst … Nun, du weißt ja, was man so sagt: Leg dich mit Satan an, und am Ende steckt seine Mistgabel in deinem Arsch.«
    Der Amerikaner blickte aus dem Bildausschnitt und winkte jemanden heran. »Nari, das ist dein neuer Freund«, sagte er und trat aus dem Erfassungsbereich des Objektivs.
    Der Mann, der an die Trage kam, war ganz in Weiß gekleidet – weißes T-Shirt, weiße weite Hose, weiße Turnschuhe. Es war Geiger.
    »Heilige Scheiße«, sagte Harry und stand auf. »Wo war das?«
    »Kairo«, antwortete Geiger. »Black Site.«
    Der Video-Geiger legte zwei Finger an den Hals seines neuen Schützlings und maß den Puls.
    Die Augen des Gefangenen funkelten, als er das Wort ergriff. »Ihnen kann ich auch nicht mehr sagen, als ich schon …«
    Geiger verschob die Hand, packte den Mann fest am Hals und grub Daumen und Zeigefinger tief in das Fleisch unter den Ecken des Kiefers. Nari verstummte würgend.
    »Du hast recht, Nari«, sagte Geiger. »Du wirst mir nichts sagen – vorerst. Später wirst du reden, aber noch ist es nicht so weit. Im Moment ist es am besten, wenn du ganz schweigst.«
    Naris Augen zeigten Überraschung und Unschlüssigkeit. »Aber es war Frieden, den ich zu …«
    Geiger verstärkte den Griff, und der Mann verstummte. »Kein Wort, Nari.« Er bohrte die Finger noch weiter in die Kiefermuskulatur. Das Gesicht des Gefangenen verzerrte sich; seine Grimasse sah beinahe wie ein Lächeln aus. »Nicke, wenn du mich verstanden hast.«
    Nari nickte.
    Geiger beugte sich zum DVD-Player vor und drückte »Pause«. Dann kehrte er zum Sessel zurück und setzte sich, genauso erstarrt wie sein Abbild auf dem Schirm.
    Harry blieb stehen. Er nickte, während die Puzzleteile sich zusammenfügten. »Black Site. CIA. Kairo. Einer versteckt eine Kamera in der Wand und zeichnet heimlich die Sitzungen auf. Weiß die CIA davon? Vielleicht, vielleicht auch nicht.« Er runzelte die Stirn. »Wahrscheinlich nicht. Das Zeug liegt jahrelangirgendwo herum. Jemand gräbt es aus und spielt es Matheson zu. Vielleicht findet er es auch selbst – egal. Aber wieso Matheson?«
    »Weil Matheson hinter Veritas Arcana steckt.«
    »Diese Whistleblower, die das ganze geheime Zeug veröffentlichen? In Wirklichkeit ist er das?«
    »Ja.«
    »Okay … das haut hin. Also bekommt Matheson die Minidisks in die Hand, aber ehe er die Verschlüsselung knacken und den Inhalt online stellen kann, erfahren sie in Langley oder in Washington, dass er die Disks hat, und lassen die Hunde los. Hall und Freunde machen sich an die Arbeit – den Rest wissen wir. Okay, ich hab verstanden. Aber was ist auf den Videos, Geiger?«
    Geiger blickte Harry einen Augenblick lang reglos an, ehe er antwortete. »Ich habe Druckanwendung benutzt, sehr intensiv. Akupunktur, Kopfhörer, Audioschleifen, Schlafentzug … zwei Tage lang hat keiner von uns geschlafen. Ehe er zusammenbrach, gab es viel Jammern und Wehklagen.«
    »Verdammt, Geiger, Nari Kaneesh war die Nummer zwei im ägyptischen Parlament!«
    »Harry, sei leise«, sagte Geiger ohne jede Erregung. Er starrte auf das Standbild und rief sich seine zahllosen Grausamkeiten in Erinnerung. Er konnte spüren, wie sich die Muskeln in Naris Kehle unter seinen Fingern spannten. Er spürte unter seinen Händen das Fleisch von Hunderten anderen Opfern, die sich aus Angst verspannten, aus Schmerz zurückzuckten und aus Verzweiflung schließlich nachgaben …
    Harry beugte sich zu dem DVD-Player vor und drückte die Auswurftaste. Er nahm die Minidisk aus dem Schlitz und blickte auf die Kunststoffscheibe.
    »Leg sie wieder in die Tasche, Harry.«
    »Wir vernichten sie nicht?«
    »Nein. Ich werde damit tun, was ich Matheson angekündigt habe. Ich rufe Hall an und sage ihm, dass ich die Minidisks habe.Und ich werde ihm versprechen, dass niemand sehen wird, was darauf ist, solange Ezra kein Leid geschieht.«
    Harry blinzelte. »Hast du den Verstand verloren, Geiger? Wenn du die Dinger behältst, kannst du den Rest deines Lebens in einer Höhle zubringen. Selbst wenn sie Ezra in Ruhe lassen, dich werden sie jagen. Und wie du schon gesagt hast – sie geben niemals auf.«
    Geiger holte tief Luft. Er spürte, wie sein ganzer Körper sich dabei ausdehnte und Myriaden Moleküle aus dem Sauerstoff Kraft zogen. Dann atmete er langsam wieder aus und nickte.
    »Ich weiß.«
    ***

    Die Küche war mitten im Haus und hatte Zugänge aus dem zentralen Korridor und dem Wohnzimmer. Unter der