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Der Spezialist: Thriller

Der Spezialist: Thriller

Titel: Der Spezialist: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Allen Smith
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Krümel war. »Bitte, könnten Sie vielleicht etwas aufpassen?« Sein Finger lenkte ihre nicht vorhandene Aufmerksamkeit auf ein Schild an der Wand, auf dem stand: BITTE NICHT AN DEN COMPUTERN ESSEN. Er nickte ihr zu. »Okay, Lady? Vielen Dank auch.«
    Harry stieg von seinem Stuhl und baute sich vor dem Angestellten auf. Er war mit einem Mal so wütend, dass er sich so leicht fühlte wie eine Feder.
    »Passen Sie auf, Mann«, sagte er. »Ich mache, so schnell ich kann, gebe keinen Mucks mehr von mir und verschwinde. Aber sprechen Sie die Frau nicht an.«
    Der Angestellte reagierte mit einem matten, fragenden Lächeln. »Wollen Sie mir drohen, Mister? Sie sehen aber nicht aus wie ein Mann, der irgendwem drohen sollte.«
    Harrys Hand bewegte sich zu seinem Gesicht – er hatte ganz vergessen, wie zerschlagen er war. Seine Zornesröte verschwand, davongeschwemmt von einer Woge der Unschlüssigkeit und Scham.
    Der Laptop rief ihn mit einem fröhlichen »Pling!«.
    GGGG: sind sie noch da? hallo?
    Als Lily das Bimmeln des Computers hörte, begann sie zu singen. »Jingle bell, jingle bell, jingle bell rock   …«
    Beim Singen bewegte sie nur die blassen Lippen. Ihr starrer Blick und der bewegungslose Körper wollten auf unheimliche Weise nicht zu dem Song passen.
    Der Angestellte blickte Lily an und wandte sich dann wieder an Harry. »Was hat sie denn?«
    »Ich sagte, Sie sollen sie in Ruhe lassen, okay?«
    Doch irgendetwas in Lily wollte es anders, und sie sang lauter. Dabei erhob sie sich und schwankte leicht.
    »Ist sie high oder was?«, fragte der Angestellte.
    »Ja, high vom Leben«, sagte Harry. »Ich mache jetzt die IM fertig, und dann verschwinden wir hier, okay?«
    Lily sang noch immer. Sie gelangte an das Ende des Liedes und streckte beide Arme in die Luft. »That’s the jingle bell rock!«
    Nach diesem letzten Ausbruch taumelte sie und streckte Halt suchend die Hände aus. Sie prallte gegen die Theke und warf Harrys Kaffee um, sodass er über die Laptops spritzte.
    »Jetzt reicht’s aber!«, rief der Angestellte von der Theke aus. »Gehen Sie! Beide!«
    Während der Mann loseilte, um einen Lappen zu holen, packte Harry seine Schwester und drückte sie auf ihren Sessel zurück.
    »Bleib sitzen! Rühr dich nicht!«
    ***
     
    Außer sich vor Angst wartete Ezra auf Harrys Antwort. Irgendwann hielt er es nicht mehr aus, stand auf und trat vom Computer weg. Am liebsten hätte er mit dem Fuß aufgestampft und geschrien, aber davon wäre vielleicht das Monster im Wandschrank aufgewacht. Eigentlich glaubte Ezra nicht, dass Geiger ein Monster war, aber auf jeden Fall lebte eines in ihm. Ezra hatte den Zorn der Bestie gespürt, als sie Geiger vor seinen Augen in die Knie zwang, und er wollte auf keinen Fall der Grund dafür sein, dass sie wieder ihr hässliches Haupt erhob.
    In dem Versuch, seine Panik zu bezwingen, ging Ezra vom Schreibtisch weg. Dabei entdeckte er die beiden Papiertüten, die noch vor dem CD-Regal lagen, wo Geiger sie fallen gelassen hatte. Er hob die Tüte mit dem Burger-King-Zeichen auf, steckte die Hand hinein und holte einen Burger heraus. Mit zwei Bissen hatte er ihn zur Hälfte verschlungen. Plötzlich riss er den Kopf hoch und rief triumphierend: »Der Kassenbon!«
    Er fetzte die Burger-King-Tüte auseinander, dass die Pommes frites in sämtliche Richtungen flogen.
    »Der Kassenbon … komm schon, da muss doch einer sein!«
    Doch Ezra fand keinen Bon. Er packte die Tüte des Drugstores und schüttelte sie aus. Das Fläschchen mit den Schmerztabletten fiel heraus; ihm auf dem Fuße folgte ein kleiner weißer Zettel, der langsam zu Boden segelte. Ezra fing die Quittung auf und las die aufgedruckten Zeilen.
    »Ja!«
    Er huschte zum Schreibtisch.
    ***
     
    Der Angestellte bemühte sich, die Überschwemmung mit einem schmutzigen Tuch zu beseitigen.
    »Ich habe gesagt, Sie müssen gehen.«
    »Jetzt machen Sie mal halblang«, erwiderte Harry. »Fünf Minuten, mehr brauche ich nicht. Sie macht es auch nicht wieder.«
    »Raus!«
    »Drei Minuten.«
    »Sofort«, entgegnete der Angestellte. Um seine Antwort mit einem Ausrufezeichen zu versehen, setzte er einen Finger auf den Power-Knopf des Laptops. Harry packte den Unterarm des Mannes und hinderte ihn, auf den Knopf zu drücken.
    Der Angestellte starrte ihn offenen Mundes an. »Lassen Sie meinen Arm los, oder ich rufe die Polizei.«
    »Lassen Sie mich nur noch eine IM senden, Mann«, bat Harry. »Nur eine einzige.«
    »Machen Sie, dass Sie Land

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