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Der Spezialist: Thriller

Der Spezialist: Thriller

Titel: Der Spezialist: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Allen Smith
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Schritte bis zum Hotdog-Wagenschnell zurück. Der dichte Bart und die Stirn des dunkelhäutigen Besitzers glänzten vor Schweiß und von dem Dampf, der aus einer Kochvorrichtung strömte. Mitch stellte sich so, dass der Wagen ihn vor dem Diner verbarg.
    »Eine Flasche Wasser«, sagte er.
    »Hab heute kein Wasser, Miester. Die haben miech verarscht bei Ausgabe.«
    Mitch nickte. Die lang gezogenen I ließen darauf schließen, dass der Bursche aus dem Nahen Osten kam. Ein Rani, ein Rocky, ein Leb. Vielleicht sogar ein Izzy. Nicht dass es irgendeinen Unterschied gemacht hätte.
    »Harte Arbeit, was?«, fragte Mitch.
    »’s okay. Zu Hause sie verarschen diech schliemmer. Bei allem.«
    »Ja? Woher kommst du denn?«
    »Damaskus.«
    Mitch nickte wieder. Es gefiel ihm, recht zu haben. »Gib mir ein Red Bull.«
    »Ja, Sier – ein Red Bull.«
    Der Mann schob die Hand in eine eisgefüllte Trommel und holte eine Dose heraus. Mitch bezahlte, riss die Dose auf und trank einen Schluck. Von hier hatte er einen guten Blick ins Innere des Diners. Er konnte ungefähr drei Viertel der Nischen und Tische und der Gäste sehen, aber er entdeckte weder Boddicker noch seine geistesgestörte Schwester. Jetzt war es nicht mehr die Megadosis Koffein, die seinen Puls in die Höhe jagte. Stattdessen spürte er an den Schläfen die festen Zangenbacken des Stresses.
    Er sah zu einem Minivan, der an der Kreuzung parkte, direkt vor dem Diner. Ein Lieferwagen näherte sich auf der Columbus; von dem Fahrzeug gedeckt, überquerte Mitch eilig die Straße und stellte sich auf die Fahrerseite des Kleinbusses. Indem er durch dessen Fenster blickte, konnte er ins Diner schauen, ohne selbst entdeckt zu werden.
    »Scheiße«, fluchte er, nahm sein Handy und drückte zwei Tasten. Schon beim ersten Klingeln nahm jemand das Gespräch an.
    »Ja?« Es war Hall.
    »Sie sind abgehauen«, sagte Mitch.
    Hall antwortete zuerst nur durch lastendes Schweigen. Dann fragte er: »Wann?«
    Mitch verzog gequält das Gesicht. »Weiß nicht.«
    »Drei Fragen«, sagte Hall, »damit wir uns nicht missverstehen.«
    Tatsächlich würden die drei Fragen Erläuterungen sein, die dazu dienen sollten, die Umstände einer negativen Situation zu klären. Doch wie für Hall typisch wären die Fragen zugleich ein Vorwurf, dass Mitch es vermasselt hatte und ein Volltrottel war, der überflüssigerweise fortlaufend Sauerstoff verbrauchte.
    »Frage eins«, sagte Hall. »Die Zielpersonen waren in einem Diner frühstücken?«
    »Ja.«
    »Frage zwei. Du hast draußen geparkt und den Peilempfänger beobachtet?«
    »Stimmt.«
    »Frage drei. Wie konnten sie dann verschwinden?«
    »Weiß ich nicht!«, rief Mitch wütend. »Der Empfänger zeigt an, dass sie immer noch hier sind!«
    Halls Stimme schaltete einen Gang herunter. »Wo bist du, Mitch?«
    »Ecke Sechsundsiebzigste und Columbus. Ich stehe vor dem Diner.«
    »Ich dachte, du wärst mit dem Empfänger im Auto.«
    »Ich bin nur ausgestiegen, um mir ein dämliches Red Bull zu holen. Ich hab das Auto nur zwei Minuten verlassen und das Diner keine Sekunde lang aus den Augen gelassen.«
    Mitchs Handydisplay hätte ein Video zeigen können, so gut konnte er sich Hall vorstellen, wie er hinter dem Lenkrad saßund mit dem Finger daraufklopfte. Wahrscheinlich rauchte er eine Zigarette, den Stummel ins finstere Gesicht geklemmt. Und Ray saß neben ihm, hörte zu und tauschte immer wieder Blicke mit Hall.
    »Steig wieder in den Wagen«, sagte Hall, »und überprüfe den Empfänger.«
    »Schon dabei«, sagte Mitch und rannte los, wobei er Halls schwarzes Herz verfluchte. Sich ahnungslos anzuhören war das Einzige, was er noch mehr hasste, als ahnungslos zu sein. Er setzte sich auf den Fahrersitz und blickte auf den Schirm des Empfängers.
    »Immer noch genau in der Mitte«, meldete er Hall. »Der Hurensohn müsste eigentlich auf meinem Schoß sitzen. Ich kapier das einfach nicht!«
    »Geh ins Diner, stell ein paar Fragen, und dann ruf mich wieder an.«
    »Wo seid ihr?«
    »Westside, Hundertdreißiger.«
    »Noch mehr Treffer mit dem Handy des Jungen?«
    »Nein.«
    »Bei Boddickers?«
    »Nein.«
    »Der Mutter des Jungen?«
    »Nein.«
    Die Leitung war tot.
    »Fahr zur Hölle«, murrte Mitch. »Da treffen wir uns sowieso alle wieder.«
    ***
     
    Rita sah das rote Haar und den Schnurrbart, kaum dass der Taxifahrer zur Tür hereinkam. Sie ging näher.
    »Setzen Sie sich, wohin Sie möchten.«
    »Danke, ich suche nur wen.«
    Rita bemerkte den gedehnten Tonfall

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