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Der Spion und die Lady

Der Spion und die Lady

Titel: Der Spion und die Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Jo Putney
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halfen Jamie beim Öffnen der Schleusentore.
    Die Schleusen von Foxton bestanden aus zweimal fünf Schleusenkammern, die in der Mitte durch ein Becken miteinander verbunden waren, in denen Boote wenden konnten. Das Durchqueren von zehn Schleusenkammern ist eine langwierige Angelegenheit, und Blaine hätte jederzeit Gelegenheit gehabt, ein paar Fragen zu beantworten, aber unter den gegebenen Umständen beschäftigte er sich pausenlos mit anderen Dingen.
    Schließlich erreichte der Kahn die unterste Schleusenkammer, gut fünfundzwanzig Meter unterhalb seines Ausgangspunktes. Der Cockney sprang an Bord und fragte aufgesetzt höflich:
    »Hättet Ihr jetzt vielleicht die Güte, mir ein paar Fragen zu beantworten?«
    Blaine stopfte frischen Tabak in seine Tonpfeife, schlug Funken, entzündete einen Fidibus, steckte den Tabak an und zog einige Male, bis die Pfeife ordentlich brannte. »Was wollt Ihr wissen?«
    »Ich suche nach zwei Verbrechern, einem blonden Mann und einer jungen Lady. Sie sind sehr gefährlich.«
    »Aye?« Blaines Miene wirkte höchst gelangweilt.
    Der Cockney begann über die gesamte Länge des Decks zu stolzieren, ließ seine Blicke nach irgendwelchen Spuren seiner Beute schweifen und begann die Flüchtigen zu beschreiben und ihre Missetaten zu schildern.
    Maxie kam es so vor, als wären sie schon seit Tagen in ihrer tiefen Dunkelheit gefangen, obwohl es höchstens zwei Stunden sein konnten. Als sie deutliche Vibrationen an Deck hörte, fuhr sie aus ihrer Benommenheit hoch. Das Geräusch von Stimmen übertönte das leise Gurgeln des Wassers.
    Zwei Männer sprachen miteinander, einer von ihnen hatte einen harten Cockney-Akzent. Obwohl Maxie sich sehr anstrengte, konnte sie den Sinn ihrer Worte nicht verstehen. Robin schlief noch immer, aber sie setzte sich angespannt auf.
    Als sich schwere Schritte näherten, wagte sie kaum zu atmen. Die Planken erbebten unter dem Gewicht eines sehr großen Mannes. Simmons mußte nahe genug sein, um die Teppiche von der Luke schieben, ihr wildes Herzklopfen hören zu können.
    Rund einen Meter von ihrem Kopf entfernt verstummten die Schritte. Diese Situation war bei weitem schrecklicher, als sich einem Feind im Freien zu stellen. Maxies Nerven waren so angespannt, daß sie das hysterische Verlangen verspürte, laut zu schreien oder mit der Faust gegen den Lukendeckel zu klopfen – irgend etwas zu tun, was diese entsetzliche Spannung beendete.
    In der anhaltenden Stille bewegte sich Robin und holte tief Luft, als wolle er etwas sagen. Sofort streckte sie die Hand aus, tastete in der pechschwarzen Finsternis nach seinem Mund und verschloß ihm die Lippen.
    Und dann konnte sie Simmons Stimme ganz deutlich hören: »Jeder, der Verbrechern hilft, vergeht sich gegen die Gesetze des Königs und wird zusammen mit den Übeltätern vor Gericht gestellt.«
    Die dreiste Scheinheiligkeit, mit der dieser Lump auf die Gesetze verwies, verschlug Maxie fast den Atem.
    Als sich die Schritte endlich wieder entfernten, wollte sie ihre Hand von Robins Mund nehmen.
    Doch bevor sie es tun konnte, hauchte er einen Kuß in ihre Handfläche.
    Überrascht holte Maxie tief Luft. Wie unterschiedlich sie doch auf scheinbar ähnliche Dinge reagierte. Warum löste dieser schmetterlingsleichte Kuß derartige Gefühle in ihr aus, während der Druck ihrer Hand auf seine Lippen es nicht getan hatten?

    Plötzlich barg die sie umgebende Dunkelheit keine Gefahr mehr, sondern zärtliche Sinnlichkeit. Sie streckte die Hand aus und fuhr ihm mit den Fingern sanft über die Haare, über seinen Verband. Ihre Fingerspitzen fanden seine Wange, seine Lippen. Er öffnete sie und fing ihren Finger mit seiner Zunge ein. Maxie erschauerte unwillkürlich. Als sich sein Arm um ihren Nacken legte und sie auf sich zog, war sie willig. Mehr als willig. Ihre Lippen öffneten sich zu einem leidenschaftlichen Kuß.
    Sie vergaß ihre Anspannung, die Angst vor den Verfolgern an Deck. Nichts existierte mehr – nur der Mann in ihren Armen, die samtene Rauheit seiner Zunge und die männliche Kraft seines Körpers.
    Seine Hand schob sich zwischen ihre beiden Körper, bis sie die empfindliche Stelle zwischen ihren Schenkeln erreicht hatte. Als er sie dort liebkoste, stöhnte sie laut auf. Wogen der Leidenschaft schlugen über ihr zusammen. Ihre Hand wanderte seinen Körper hinab und legte sich um das steife, potente Zeichen seiner Männlichkeit.
    Sein gesamter Körper erstarrte. Sie liebkoste ihn und genoß ihre Macht ebenso wie sie

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