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Der Stalker

Der Stalker

Titel: Der Stalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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verbringen. Obwohl Phil um einen unbekümmerten Tonfall bemüht gewesen war, hatten sie sofort gespürt, dass etwas nicht stimmte, und aus jahrelanger Erfahrung keine Fragen gestellt.
    Phil sah Nick Lines im Hauseingang verschwinden. Anni stand auf dem Gehsteig gegenüber und wartete auf das Signal, dass auch sie ins Haus konnte. Als sie ihn und Marina sah, kam sie zu ihnen gelaufen.
    »Wo haben Sie denn gesteckt, Boss?« Von ihrem Gesicht waren widersprüchlichste Gefühle abzulesen.
    »Ich … habe uns eine bessere Profilerin besorgt.« Er drehte sich zu Marina um, die Anni freundschaftlich begrüßte.
    Anni erwiderte den Gruß.
    »Also, was ist los?« Phil bemühte sich, so zu tun, als wäre es ein Tatort wie jeder andere. Aber es gelang ihm nicht.
    »Tja, also …« Annis Blick schweifte ab. Auch sie hatte sichtlich Mühe, gelassen zu bleiben.
    »Am besten von Anfang an. Ich habe Ihre Nachrichten bekommen, aber erklären Sie mir alles noch einmal ganz genau.«
    »Wir haben den Anruf vor einer Stunde reinbekommen. Jemand würde blutüberströmt auf der Straße herumirren. Der Anrufer hatte schon einen Krankenwagen gerufen.« Unwillkürlich ging ihr Blick zum Gehsteig vor dem Haus, dessen Pflaster jetzt dunkelbraun war statt grau. Ein Fleck, der allenfalls erahnen ließ, was sich hier abgespielt hatte.
    »Wo ist er jetzt?«
    »Im Colchester General. Erst dachten wir, er schafft es nicht. Aber er kämpft.«
    »Weiter wissen wir nichts über seinen Zustand?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er ist gerade im OP . Hat viel Blut verloren.« Wieder fiel ihr Blick auf den Fleck auf dem Gehsteig. »Man kriegt das alles gar nicht in seinen Kopf.«
    Phil nickte und sah sich um. Die Birdies standen mit ihren Notizbüchern da und erteilten den Uniformierten Anweisungen. »Wo ist Mickey?«
    »Noch beim Boot. Wir wollten die Spur nicht einfach aufgeben. Wir haben uns geeinigt, dass es das Beste ist, wenn er dort bleibt.«
    »Und Rose Martin?«
    Anni hob die Schultern. »Keine Ahnung, Boss. Geht nicht ans Handy.«
    Phils Puls beschleunigte sich. »Wann wurde sie zuletzt gesehen?«
    »Auf dem Revier. Im Gespräch mit Fenwick.«
    »Verdammt …«
    Anni sagte nichts. Sie wusste, was er dachte.
    Er rieb sich das Gesicht. Versuchte nachzudenken. Sich zu sammeln. Er warf einen Blick auf Marina. Es tat gut, sie wieder im Team zu haben. An seiner Seite.
    »Okay«, sagte er. »Dann bin ich wohl fürs Erste kommissarischer DCI . Weiter. Gibt es Zeugen? Hat irgendjemand was gesehen?«
    »Der Nachbar von gegenüber, der den Vorfall gemeldet hat. Er hat gesehen, wie Fenwick aus dem Haus gestolpert kam. Er hatte eine Hand auf den Bauch gepresst und in der anderen etwas hochgehalten. Seinen Dienstausweis, wie sich herausstellte.«
    »Klug«, sagte Phil traurig. »Hat sich als Polizist ausgewiesen.«
    »Es hat tatsächlich was gebracht. Der Mann hat sofort den Notarzt gerufen. Das hat ihm vielleicht das Leben gerettet.«
    »Was ist mit den Bewohnern des Hauses? Irgendeine Spur von ihnen?«
    »Keine.«
    »Wer wohnt überhaupt da, wissen wir das? Sieht aus wie eine Studentenbude.«
    »Ist es auch«, sagte Anni. »Ich habe mich drinnen schon ein wenig umgesehen. Es ist das Haus von Mark Turner, dem Ex von Suzanne Perry.«
    »Der, den Rose vorgestern befragt hat?«
    »Genau. Sie hat behauptet, er sei vollkommen harmlos.«
    Phil seufzte. »Geniale Menschenkenntnis.« Er machte sich nicht die Mühe, seinen Sarkasmus zu verbergen. »Lebt Mark Turner allein?«
    Anni schüttelte zögerlich den Kopf. »Nein, mit seiner Freundin zusammen.«
    »Und keiner von beiden ist zu Hause.« Es war eine Feststellung, keine Frage.
    Wieder schüttelte sie den Kopf. »Aber die Fahndung läuft schon. Ich habe ihre Beschreibung sofort rausgegeben.« Anni zögerte. »Das wird Ihnen nicht gefallen, Boss.«
    Phil sah sie auffordernd an. Sein Blick war hart.
    »Die Freundin … Wie gesagt, ich war eben schon mal kurz im Haus. Dabei habe ich ein paar Fotos gefunden, Unterlagen und so weiter …«
    »Sie halten mich hin. Sagen Sie es einfach.«
    Anni seufzte. »Es ist Fiona Welch.«
    78 Mickey war auf seinem Posten geblieben – und alles andere als glücklich darüber. Er saß hier herum und musste ein Boot observieren für den unwahrscheinlichen Fall, dass dessen Besitzer irgendwann zurückkehrte, während seine Kollegen in der Greenstead Road alles hautnah mitbekamen. Als er und Anni den Anruf bekommen hatten, dass Fenwick überfallen und schwer verletzt worden war, hatte

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