Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Stalker

Der Stalker

Titel: Der Stalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
Vom Netzwerk:
Nacht.«
    »Und es gibt niemanden, der das bezeugen könnte.«
    Er klang bitter. »Ich konnte ja nicht wissen, dass ich einen Zeugen brauchen würde.«
    »Besitzen Sie noch einen Schlüssel zu Suzannes Wohnung?«
    »Ich habe nie einen besessen.«
    »Aber Sie stehen noch in Kontakt mit ihr.«
    »Nein«, sagte Howe eine Spur zu schnell.
    »Aber Sie …«
    »Ich sagte, nein. Sie hat meine Ehe auf dem Gewissen. Hat mir Sex angeboten, wenn ich ihr eine Eins gebe. Dann ist die ganze Sache aus dem Ruder gelaufen, sie ist zur Polizei gegangen, hat ihnen eine Lüge nach der anderen über mich aufgetischt. Ich kann von Glück sagen, dass ich meinen Job nicht verloren habe.« Er lehnte sich ihr entgegen. Der Zorn von vorhin war wieder voll aufgeflammt. »Und nach alldem soll ich noch Kontakt zu ihr halten? Nennen Sie mir einen guten Grund dafür. Nur einen!«
    Sein Handy, das neben ihm auf dem Schreibtisch lag, begann zu klingeln und enthob Anni einer Antwort.
    »Entschuldigen Sie.« Er beugte sich vor, nahm es in die Hand und warf einen Blick auf das Display. Und hielt jäh inne.
    Es klingelte weiter.
    Anni legte ihren Stift weg. »Lassen Sie sich durch mich nicht stören.«
    Howe sah bloß mit starrem Blick das Handy an. Seine Finger begannen zu zittern.
    Anni warf einen Blick auf das Telefon, dann auf Howe. »Wie gesagt, beachten Sie mich gar nicht.«
    Erst reagierte er nicht, dann, als wäre er aus einer Trance erwacht, fuhr sein Blick zu Anni. Entschlossen drückte er das Gespräch weg. Das Klingeln hörte auf.
    »Wenn es wichtig ist, kann man mir eine Nachricht hinterlassen.« Er ließ das Telefon in seiner Tasche verschwinden und wandte sich wieder Anni zu. »Mehr habe ich in der Angelegenheit nicht zu sagen. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, Detective. Ich habe zu tun.« Er griff sich wahllos ein Blatt Papier von seinem Schreibtisch und tat so, als würde er es aufmerksam lesen. Seine Hände zitterten immer noch.
    Anni stand auf und ging zur Tür.
    Draußen kam sie an dem Studenten vorbei, der immer noch geduldig wartete, und lief den Gang hinunter.
    Sie hatte den Namen auf dem Display genau gesehen.
    Suzanne.
    Ihr Blut rauschte in ihren Ohren, an der Innenseite ihrer Handgelenke.
    Eilig verließ Anni das Gebäude.
    21 »Machen Sie so was nie wieder.«
    Phil hatte den Audi vor dem Revier abgestellt und Rose zu verstehen gegeben, mit ihm zur anderen Seite des Parkplatzes zu gehen. Die beiden Reporter saßen nach wie vor auf der Rückbank.
    Sie sah ihm ins Gesicht, und in ihren Augen tanzte immer noch das Restadrenalin. »Wieso? Die beiden haben sich vollkommen danebenbenommen. Ich habe das einzig Richtige getan.«
    »Ach ja? Meinen Sie?«
    »Ich hatte jedes Recht, mich so zu verhalten, und Sie werden mich gefälligst unterstützen.«
    »Sie waren wütend. Auf mich, auf den Fall, darauf, dass Sie Julie Miller nicht rechtzeitig gefunden haben. Und Sie haben zugelassen, dass diese Wut Ihr Urteilsvermögen außer Kraft setzt.«
    »Sie haben mir doch recht gegeben!« Ihre Stimme klang trotzig.
    Phil kam ihr so nahe, dass sich ihre Nasen fast berührten. »Was für eine Wahl hatte ich denn? Aber ich sage Ihnen, machen Sie das ja kein zweites Mal. Wenn Sie noch mal so eine Show abziehen, sind Sie raus aus dem Fall.«
    »Sie brauchen mich. Ich habe die ursprünglichen Ermittlungen geleitet.«
    »Ich brauche ganz bestimmt keinen Detective, der sich so wenig im Griff hat.«
    »Dann reichen Sie doch eine Beschwerde gegen mich ein.« Ein gehässiges Lächeln zuckte um ihre Mundwinkel.
    Phil wusste, was das zu bedeuten hatte. Fenwick hielt seine schützende Hand über sie. Wir werden ja sehen, wem er glauben wird, sagte ihr Lächeln.
    Phil trat einen Schritt zurück. »Bringen Sie die beiden rein, machen Sie die erkennungsdienstliche Erfassung, erledigen Sie den Papierkram. Viel Spaß.« Er drehte sich um und wollte gehen, blieb dann aber noch einmal kurz stehen. »Sie haben noch eine Chance bei mir. Ich meine es ernst. Und es ist mir scheißegal, wer Sie hier protegiert.«
    Er sah den Schock in ihrem Gesicht, als ihr klar wurde, von wem er sprach.
    »Überraschung«, sagte er. »Ich weiß Bescheid.«
    Damit ließ er sie stehen.
    Suzanne hörte, wie sein Telefon auf Voicemail umschaltete. Sie wollte anfangen, eine Nachricht aufzusprechen, brach dann aber ab. Sie wusste gar nicht, was sie ihm sagen sollte. Oder wie. Sie beendete die Verbindung.
    Sie legte das Telefon auf den Tisch und seufzte.
    Vielleicht würde sie es

Weitere Kostenlose Bücher