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Der Stalker

Der Stalker

Titel: Der Stalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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noch«, sagte er. » DC Hepburn – ich weiß nicht, ob Sie sich schon kennen – wird unser Team verstärken, aber sie könnte noch ein bisschen Unterstützung gebrauchen, um ihren alten Fall abzuschließen. Wenn es Ihnen nichts ausmacht …«
    Phil führte Anni und Rose zu Annis Schreibtisch. Beide Frauen wirkten ein wenig überrascht. »Anni wird Sie mit den Fakten vertraut machen. Nur noch diese eine Sache, dann können Sie für heute nach Hause gehen, und morgen ist alles vergessen. Wir fangen ganz neu an, abgemacht?«
    Als er die beiden allein ließ, um zu Fenwick zu gehen, konnte er sich ein Grinsen nicht verkneifen.
    26 Phil klopfte an und trat ein. Fenwick sah aus, als habe er ihn schon erwartet. Phil nahm auf dem Besucherstuhl vor Fenwicks Schreibtisch Platz, während dieser sich zurücklehnte und ihn eingehend musterte. Bestimmt war es zur Einschüchterung gedacht, aber das Einzige, was Phil dabei im Kopf herumging, war: David Brent aus The office .
    »Und, wie läuft es bis jetzt? Die Ermittlung im Fall Julie Miller?«
    »Wir machen Fortschritte. Allerdings wissen wir immer noch nicht mit Sicherheit, dass es sich tatsächlich um Julie Miller handelt. Bis es so weit ist, sollten wir ihren Namen außen vor lassen.«
    Fenwick lehnte sich noch weiter zurück, ein Lächeln zuckte um seine Mundwinkel. »Nun, schließlich ist in Colchester in den letzten Tagen ja sonst niemand verschwunden, habe ich recht?«
    »Wie man’s nimmt.« Phil berichtete von Adele Harrison und sah, wie seinem Boss das Lächeln verging. Sorge – oder zumindest etwas Ähnliches – spiegelte sich auf seinen Zügen.
    »Oh. Verdammt.«
    »In der Tat. Und? Ändert das die Sachlage?«
    »John Farrell scheint ja nicht der Ansicht zu sein.«
    »John Farrell ist ein Arschloch.«
    Fenwick funkelte ihn an.
    »Sir.«
    Das schien Fenwick zufriedenzustellen.
    »Ich finde nur, dass wir die Sache auf jeden Fall im Hinterkopf behalten sollten. Falls Adeles Leiche auftaucht, und wir haben nicht alles in unserer Macht Stehende getan …« Phil ließ den Rest der Drohung unausgesprochen.
    Fenwick sah ihn abwägend an, als überlege er, ob sein Untergebener Streit mit ihm anfangen wollte.
    Fenwick und Phil konnten sich nicht leiden. Phil hielt seinen Boss für einen intriganten Heuchler, der nichts als seine Karriere im Kopf hatte. In der Regel gelang es ihnen, sich miteinander zu arrangieren, dennoch kam es gelegentlich zu Auseinandersetzungen. Die manchmal heftig ausfielen.
    »Nur um uns nach allen Seiten hin abzusichern, Sir.« Phil benutzte absichtlich eine Formulierung, von der er wusste, dass sie nach Fenwicks Geschmack war.
    Fenwick nickte. »Uns absichern. Ja. Für den Fall, dass … Genau.« Er setzte eine Miene auf, die, so mutmaßte Phil, den Anschein erwecken sollte, als denke er nach. »Vielleicht wäre es gut, einen Profiler ins Team zu holen.«
    »Marina ist im Mutterschutz.«
    »Natürlich. Herzlichen Glückwunsch übrigens.«
    War das Erleichterung in Fenwicks Gesicht? Phil hatte Marina bei einem Fall kennengelernt, zu dem sie als Profilerin hinzugezogen worden war. Damals hatte Fenwick keine Gelegenheit ausgelassen, ihr ins Wort zu fallen, sie zu beleidigen und ihre Arbeit ins Lächerliche zu ziehen. Erst danach, als ihm klargeworden war, dass der Fall nur dank ihrer Hilfe erfolgreich hatte abgeschlossen werden können, war er bei ihr angekrochen gekommen.
    Dann runzelte Fenwick die Stirn und sagte wie zu sich selbst: »Die Kosten – das Budget ist ohnehin schon gekürzt worden, Überstunden sind gestrichen … Außerdem wissen wir noch nicht mit Sicherheit, dass es sich um eine Serie handelt. Noch nicht.«
    Phil schwieg und wartete ab, zu welchem Schluss Fenwick in seinem Zwiegespräch kommen würde.
    Der seufzte schließlich und nickte. »Also gut, ich telefoniere ein bisschen herum. Mal sehen, wer sich auftreiben lässt. Ich habe noch ein paar Kontakte zur Universität. Und zum Krankenhaus. Inzwischen sind viele der jungen Polizisten ja auch ganz anders ausgebildet. Verhaltensforschung, Profiling und so weiter. Die haben einen ganz anderen Durchblick, was solche Sachen angeht. Wer weiß, vielleicht wird es gar nicht so teuer, wie wir denken, hm?«
    »Also, wenn Sie uns einen Profiler besorgen können, dann sollte er so schnell wie möglich anfangen. Und gut muss er sein.« Fenwick sah ihn immer noch prüfend an. »Und billig natürlich, Sir.«
    Fenwick kniff argwöhnisch die Augen zusammen. Nahm Phil ihn etwa auf den

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