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Der Stalker

Der Stalker

Titel: Der Stalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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körperlich erschienen war, und jedes Mal war es ein bisschen besser gewesen. Näher. Diesmal, in ihrer Wohnung, in der sie beide ganz allein waren … das war das Allerschönste gewesen. Fast schon vollkommen. Mit ihr im selben Raum zu wohnen, über sie wachen, sie beschützen zu dürfen. Sie hatten zusammen gegessen, zusammen ferngesehen, sogar zusammen geschlafen. Er war ganz nah bei ihr gewesen und hatte über ihren Schlaf gewacht. Sein Herz jubilierte bei der Erinnerung daran. Sicher, Fremde waren ihnen in die Quere gekommen, um die hatte er sich kümmern müssen – aber das war nicht wichtig. Das konnte immer passieren. Wahre Liebe verlief nie reibungslos.
    Und dann hatte sie plötzlich gesagt, dass sie fortgehen müsse. Dass er die Hülle entsorgen solle. Das war einfach nicht richtig. Seine Pläne, seine Träume … nie bekam er die Chance, sie zu verwirklichen. Das war es, was ihm so zu schaffen machte. Er hatte so viel mit Rani vor, ganz besondere Pläne … sie hätte vor Entzücken geschrien, hätte sie davon gewusst.
    Aber nie wurde etwas daraus.
    Zumindest diesmal noch nicht.
    Er seufzte und sah sich um. Wenigstens konnte er Rani von hier aus sehen. Er hatte Fotos von ihren verschiedenen Inkarnationen an die Wände geklebt. Er sah sie oft. Manchmal nur flüchtig, im Fernsehen, in einer Illustrierten oder in der Zeitung. Dann wieder kam sie ihm quälend nah, so nah, dass er fast die Hand nach ihr ausstrecken und sie streicheln konnte – und war doch unerreichbar fern. Bisweilen war sie direkt neben ihm. Bei ihm. Von all diesen Begegnungen hatte er Bilder gesammelt.
    Er lächelte, versunken in seiner Welt. In Rani.
    Und dann hörte er ihre Stimme, die zu ihm sprach.
    Hast du mich etwa schon aufgegeben?
    »Niemals! Ich warte auf dich, für immer und ewig …«
    Daran werde ich dich bei Gelegenheit erinnern.
    Er hörte ihr Lachen und wartete, bis es verklungen war. Ihm war, als hätte sein Herz aufgehört zu schlagen und würde erst wieder anfangen, wenn sie weitersprach. Wenn sie die Worte sagte, nach denen er sich sehnte.
    Ich bin zurückgekommen, Geliebter …
    Er setzte sich auf. »In einem neuen Körper? Wann kann ich dich sehen?«
    Nicht so ungeduldig …
    Sie zog ihn auf. Er hätte sich darüber freuen, ihr Spiel mitspielen sollen. Stattdessen machte es ihn nur wütend. Als verspotte sie ihn und seine Liebe zu ihr.
    Er sagte nichts.
    Du bist auf einmal so still. Willst du mich denn nicht sehen?
    »Doch, natürlich. Das weißt du doch.« Er konnte die Fragen nicht länger zurückhalten. »Also … wo bist du? Wann kann ich dich sehen?«
    Bald. Ich gebe dir die neue Adresse. Diesmal könnte es ein bisschen schwierig werden. Der Körper lebt nämlich nicht allein.
    Er begann zu zittern. Jemand anders war mit Rani zusammen? Das durfte nicht sein … »Ich kümmere mich um ihn.«
    Nein, sagte sie hastig. Noch nicht. Warte auf mein Zeichen. Ich gebe dir Bescheid. Vertrau mir.
    »Wie du willst.« Ihre Worte besänftigten ihn ein wenig. Geduld. Das war alles. Er musste Geduld haben, egal, wie sehr es schmerzte. Doch da war noch eine andere Frage, die ihm auf der Seele brannte. Deren Antwort er fürchtete und zugleich herbeisehnte. »Wie siehst du jetzt aus?«
    So wie immer, nur ein bisschen anders. Gib mir Zeit, mich an meinen neuen Körper zu gewöhnen. Bald werde ich wieder ganz ich selbst sein.
    So war es auch. Jedes Mal. Das war ja das Seltsame: Wenn er sie zum ersten Mal in einem neuen Körper sah, erkannte er sie kaum wieder. Aber je länger er sie betrachtete, je mehr Zeit er mit ihr verbrachte, desto mehr begann sie sich zu verändern, sich in die Rani zu verwandeln, die er kannte und liebte. Es war wirklich eigenartig. Er fragte sich, warum diese Verwandlung immer nur ihm auffiel, nie den anderen Menschen, mit denen sie zu tun hatte.
    »Wann kann ich dich wiedersehen?«
    Ich gebe dir bald die Adresse, dann sage ich dir auch genau, wie ich aussehe.
    »Und deinen neuen Namen, vergiss das nicht.«
    Natürlich nicht. Sie seufzte. Ich muss jetzt gehen. Aber wir sehen uns bald, mein Liebster.
    »Ich kann es kaum erwarten. Ich liebe dich, Rani.«
    Ich weiß.
    Sie war fort.
    Er ließ sich zurücksinken und strahlte über das ganze Gesicht wie ein liebeskranker Teenager. Endlich war er wieder glücklich.
    Er rief sich alles, was sie gesagt hatte, noch mal ins Gedächtnis. Wiederholte jedes einzelne Wort. Prägte sich alles ein. Wie er es immer tat.
    Kurz darauf erschien ihm ihre neue Adresse. Sie

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