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Der Stalker

Der Stalker

Titel: Der Stalker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tania Carver
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schicken. Man sagte ihm, sie sei bereits unterwegs. Phil legte auf und informierte Paula darüber.
    Sie nickte.
    »Ich glaube –«
    Aber er kam nicht mehr dazu, es ihr zu sagen. Sein Handy klingelte.
    »Boss, hier ist Adrian. Ich bin zusammen mit der Spurensicherung in Suzanne Perrys Wohnung. Wir haben was gefunden, das Sie sich mal ansehen sollten.«
    Phil sah zu Paula hinüber. Er wollte sie nur ungern allein lassen. »Muss es jetzt sofort sein?«
    »Besser ist es.«
    »Worum geht es denn?«
    Adrian zögerte. »Ich glaube, das sollten Sie selbst sehen, Boss.«
    »Also schön.« Er sah auf die Uhr. »Bin schon unterwegs.«
    Er legte auf und wandte sich an Paula. »Ich muss jetzt leider los.«
    Sie schaute hoch und blickte ihn so entgeistert an, als hätte sie ganz vergessen, dass er da war.
    »Cheryl Bland wird bald hier sein. Sie wird sich um Sie kümmern.« Er reichte ihr eine Visitenkarte. »Aber rufen Sie mich an, wenn Sie etwas brauchen.«
    Die Karte glitt durch ihre kraftlosen Finger und landete neben dem benutzten Taschentuch am Boden.
    Phil fand allein den Weg hinaus.
    63 »Hier oben, Boss«, sagte Adrian.
    Phil stand im Flur von Suzanne Perrys Wohnung, die von einem Zweimannteam der Spurensicherung unter Leitung von DC Wren noch einmal systematisch nach Spuren durchkämmt wurde.
    Das Apartment sah fast so aus, als hätte nie jemand darin gewohnt. Nicht nur Zoes Leiche, auch der Großteil dessen, was Suzanne im Laufe ihres Lebens an Habseligkeiten angesammelt hatte, war weggeschafft worden, damit es im Kriminallabor auseinandergenommen und analysiert werden konnte. Phil empfand dieses Vorgehen stets als etwas sehr Bedrückendes. Nicht zum ersten Mal dachte er bei sich, dass ein Tatort Ähnlichkeiten mit einer verlassenen Theaterbühne hatte, nachdem der Vorhang gefallen war. Nur dass es diesmal noch weiterging: Die letzte Vorstellung war vorbei, das Bühnenbild wurde abgerissen. Was blieb, war lediglich die vage Hoffnung, dass bald ein neues Stück zur Aufführung kommen würde.
    Phil wandte den Blick ab und sah in die Richtung, aus der Adrians Stimme gekommen war.
    Die Luke zum Dachboden war offen. Adrian hatte den Kopf durch die Öffnung gesteckt und schaute nach unten. »Holen Sie sich einen Stuhl, Boss, dann ziehe ich Sie rauf.«
    Phil tat wie geheißen, und Adrian half ihm etwas umständlich durch die quadratische Öffnung. Der DC war trotz seiner schmächtigen Statur erstaunlich stark. Phil wusste, dass er regelmäßig joggen ging. Daran musste es wohl liegen.
    Phil hievte sich auf den Dachboden, und Adrian half ihm auf die Beine.
    »Passen Sie auf Ihren Kopf auf«, warnte er. »Und auf Ihre Füße. Der Boden ist nur improvisiert.«
    Auf dem Boden lagen über den Dachsparren mehrere alte Türblätter, zwischen denen dicke Dämmwolle hervorschaute. Das Dach über ihnen hing voller Spinnweben, in denen sich Staub und Schmutz gefangen hatten, so dass sie aussahen wie alte graue Putzlappen.
    Adrian deutete mit der Hand. »Hier lang.«
    Phil sah sich um. Am gegenüberliegenden Ende des Dachbodens, wo die hölzernen Balken im Mauerwerk der Stirnwand endeten, gab es keine Spinnweben, keinen Staub und keinen Schmutz. Hier hatte jemand saubergemacht. Die alten Türblätter waren ordentlich zusammengeschoben worden und bildeten hier einen durchgängigen Fußboden. Jetzt fiel Phil auch auf, dass die andere mit Türen ausgelegte Fläche um die Einstiegsluke herum ziemlich genau den Schnitt der Wohnung unter ihnen widerspiegelte. Als wäre jemand regelmäßig hier oben herumgelaufen.
    Und hätte sich häuslich eingerichtet.
    »Verdammt …«
    Adrian nickte. »Wem sagen Sie das.« Vorsichtig machte er einen Schritt vorwärts. »Wir sollten nicht zu viel rumlaufen, die Spurensicherung war noch nicht hier oben. Aber Sie können auch so sehen, was hier abgegangen ist …«
    Wieder zeigte er mit dem Finger auf etwas.
    »Wir sind misstrauisch geworden, als wir unten im Wohnzimmer ein paar winzige Kameras entdeckt haben. Fiberoptisch, absolute Spitzengeräte. Mit bloßem Auge hätte man sie nie gesehen, sie waren unheimlich gut versteckt.«
    »Und daraufhin haben Sie auch die anderen Zimmer überprüft?«
    Adrian nickte. »Überall dasselbe. Schlafzimmer, Badezimmer, Küche. Winzige Geräte mit einem drahtlosen Sender. Wir haben die Reichweite getestet und festgestellt, dass sie nicht allzu hoch war, also haben wir uns nach dem wahrscheinlichsten Ort umgeschaut, wo der Empfänger hätte stehen können. Bis hierher

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