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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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obwohl er noch einmal im Vorzimmer innehielt in der Hoffnung, einen weiteren Blick auf Lady Mabreton werfen zu können. Er wurde enttäuscht. Sie war nicht mehr unter den Damen, die sich beeilten, dem herrischen Läuten der Königin Folge zu leisten.
    Dagnarus kehrte in seine Gemächer zurück, um zu baden und sich umzuziehen und darüber nachzudenken, wie er am besten mit seinem Vater umgehen sollte. König Tamaros hatte seinem jüngeren Sohn nie zuvor etwas versagt. Aber Dagnarus war nicht sonderlich davon überzeugt, dass er bei dieser Sache Erfolg haben würde. Die Nominierung eines Paladins war für König Tamaros eine sehr feierliche und heilige Angelegenheit, etwas, das sorgfältigen Nachdenkens und vieler Gebete bedurfte. Es war nicht so, als würde er seinem Sohn ein neues Pony schenken. Aber als er mit Baden fertig war, glaubte Dagnarus zu wissen, wie er mit seinem Vater umzugehen hatte.
    »Silwyth«, sagte er, schüttelte die nassen Locken und rubbelte sich trocken. »Ich möchte dich etwas fragen.«
    »Jawohl, Euer Hoheit. Wie kann ich Euch dienen?« Der Elf legte Kleidung für den Prinzen bereit, die für eine Audienz beim König angemessen war, obwohl Dagnarus nicht einmal erwähnt hatte, dass er Seine Majestät sehen wollte. Silwyth wusste es. Silwyth wusste es immer. Dagnarus hatte schon lange nicht mehr versucht, herauszufinden,
wie
Silwyth all diese Dinge erfuhr. »Meine Mutter hat eine neue Hofdame. Eine Elfenfrau.«
    »Das ist wahrscheinlich Lady Mabreton, Euer Hoheit.«
    »Ja, so lautet der Name. Erzähl mir von ihr, Silwyth«, verlangte Dagnarus. Normalerweise hätte ein ganzes Heer von Adligen dem Prinzen beim Ankleiden geholfen, aber Dagnarus hatte seine morgendlichen Verrichtungen abgekürzt, nachdem er von Lord Donnengals Tod gehört hatte, und war nun mit seinem Kämmerer allein.
    »Sie ist die Gattin von Lord Mabreton, der die Titel eines Wächters des Östlichen Waldes und eines Paladins trägt. Er gehört dem Haus Wyval an und steht loyal zum Göttlichen, aber nicht auf unangemessene Weise, wenn Euer Hoheit verstehen, was ich meine. Der Schild des Göttlichen hat Lord Mabreton zum Paladin gemacht, und der Lord bringt ihm dafür angemessene Dankbarkeit entgegen.
    Lady Mabreton ist nur widerwillig an den Hof gekommen. Es heißt, sie habe sich beharrlich geweigert, ihren Mann zu begleiten, als dieses Thema zum ersten Mal angesprochen wurde. Dann hat man ihr deutlich gemacht, dass ihr Gemahl das Gesicht verlieren würde, wenn sie zurückbliebe und sich damit nicht nur seinen Wünschen, sondern auch noch denen des Schilds widersetzte. Es heißt, Lord Mabreton habe ihr mit Scheidung gedroht, wenn sie nicht kommen würde, was vollkommene Schande für sie und den Ruin ihrer Familie bedeutet hätte. Ich kann dieses Gerücht allerdings kaum glauben, da es ganz offensichtlich ist, dass Lord Mabreton seine schöne Frau abgöttisch liebt. Ich nehme an, es war ihre eigene Familie, die sie überredet hat, an den Hof zu kommen, denn sie gehören einem verarmten Haus an und sind sehr abhängig vom Einfluss der Dame auf ihren Gemahl. Aber was auch immer der Grund sein mag, sie ist hier bei Hofe. Und nicht nur das, sie ist Hofdame. Ich möchte auf keinen Fall respektlos gegenüber Eurer Mutter, der Königin, erscheinen, aber es ist allgemein bekannt, dass Lady Mabreton in dieser Stellung ausgesprochen unglücklich ist.«
    »Ach ja? Wie interessant.« Dagnarus lächelte, denn er war zufrieden mit dem, was er gehört hatte. »Sag mir, Silwyth, warum kommt mir der Name Mabreton so bekannt vor? Wo habe ich ihn schon einmal gehört?«
    »Ihr denkt wahrscheinlich an den Lord Mabreton, der Botschafter war, als Euer Hoheit noch ein Junge waren. Es war etwa zu der Zeit, als der Stein der Könige den Völkern übergeben wurde…«
    Nun kam die Erinnerung zurück – die Erinnerung an Silwyth, der einem elfischen Lord ein Messer in den Rücken stieß.
    »Bei den Göttern!« Dagnarus starrte Silwyth, dessen Miene so ruhig und gelassen war wie eh und je, neugierig und verblüfft an. »Ich weiß, von wem du sprichst. In welcher Verwandtschaftsbeziehung stand er zum jetzigen Lord Mabreton?«
    »Sie waren Brüder, Herr. Lady Mabreton war die Gemahlin des ersten Bruders. Es ist elfischer Brauch, dass ein unverheirateter Bruder die Witwe heiraten kann, falls ihre Familie eine solche Ehe für vorteilhaft hält. In diesem Fall klammerte sich die Familie verzweifelt an die Verbindung mit den reichen Mabretons, also haben sie

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