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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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ebenfalls schwarz und glänzend, und es sah so aus, als bestünde sie aus den Sehnen, Muskeln und Knochen der Leiche. Es war, als hätte man Shakur gehäutet und Fleisch und Knochen darunter entblößt, nur dass sie nun hart wie Stein waren und pechschwarz.
    Sein Kopf war mit einem schwarzen Helm bedeckt, der an den Drachenschädel auf dem Dolch erinnerte, geschmückt mit glitzernden schwarzen Stacheln.
    Shakur bewegte sich.
    Er hob mit der Hand das Visier und zeigte sein Gesicht. Er öffnete die Augen. Die Augen wirkten alles andere als lebendig. Sie waren dunkel und kalt und hatten einen glasigen Blick. Shakur setzte sich aufrecht hin. Der Dolch verschwand, tauchte aber sofort wieder in Dagnarus' Hand auf.
    Shakurs behelmter Kopf wandte sich dem Dolch zu. Dann schaute er Dagnarus an. Er stieg vom Altar und verbeugte sich tief vor dem Prinzen.
    »Bei den Göttern!«, flüsterte Dagnarus. »Bei den Göttern, Fleck. Es hat funktioniert.«
    »Die Götter hatten nichts damit zu tun«, erklärte Gareth bitter.
    »Ach, verdammt sollen sie sein!«, rief Dagnarus und stieß ein triumphierendes Lachen aus. Er steckte den Dolch vorsichtig wieder in die Scheide an seinem Gürtel. »Wer braucht die schon, sage ich?
Ich
ganz bestimmt nicht.« Stolz sah er Shakur an.
    Gareth seufzte. »Das stimmt, Euer Hoheit.«
    »Was machen wir jetzt mit ihm?«, fragte Dagnarus und sah Shakur an.
    »Ich warte auf Euren Befehl, Euer Hoheit«, verkündete Shakur mit einer weiteren Verbeugung.
    Als Gareth sie zum ersten Mal hörte, kam ihm die Stimme des Vrykyl wie die eines lebendigen Mannes vor. Aber als Shakur weitersprach, bemerkte Gareth, dass die Worte des Vrykyl hohl und hallend klangen, als ertönten sie vom Boden eines tiefen Brunnenschachts.
    »Dieser Vrykyl ist ausgesprochen höflich«, sagte Dagnarus.
    »Er wird auf Eure Befehle hören, Euer Hoheit, und nur darauf.«
    »Weiß der Vrykyl irgendetwas? Oder ist er eine geistlose Marionette?«, fragte Dagnarus. »Im letzteren Fall wird er nicht sonderlich gut zu gebrauchen sein.«
    »Die magische Rüstung sorgt dafür, dass ein Vrykyl über alle Erinnerungen verfügt, die er als lebendes Wesen hatte. Er verfügt auch über alle Fähigkeiten des Verstorbenen. Mit anderen Worten, er wird derselbe Mistkerl sein wie eh und je, nur dass er Befehle befolgt. Außerdem kennt sein Körper keine Schwächen mehr. Er braucht kein
gewöhnliches
Essen« – Gareth hatte das Wort deutlich betont –, »und er braucht keinen Schlaf. Er wird nie ermüden oder Durst verspüren. Er kann nicht mit einer gewöhnlichen Waffe getötet werden. Nur eine von den Göttern gesegnete Waffe kann sein unheiliges Fleisch durchdringen.«
    »Ja, ja, das weiß ich doch alles schon«, erklärte Dagnarus ungeduldig. »Und er muss ein Messer aus seinen eigenen Knochen herstellen. Das ist etwas, das ich lieber nicht mit anschauen möchte, und du wahrscheinlich auch nicht.«
    »Das Blutmesser«, bestätigte Gareth. »Der Vrykyl tötet seine Opfer damit und stiehlt ihre Seelen. Er wird noch für einige Zeit keinen Hunger verspüren, also braucht er das Messer noch nicht, aber wenn das der Fall ist, wenn sein Fleisch zu verfaulen beginnt, wenn er spürt, dass seine unnatürliche Kraft aus ihm weicht, dann wird er den Erstbesten töten, dem er begegnet. Nur Ihr und jene, die Ihr geschützt wissen wollt, werden sicher vor ihm sein.«
    »Seine Opfer werden doch nicht ebenfalls zu Vrykyl werden, oder?«, fragte Dagnarus beunruhigt. »Vrykyl, über die ich keine Macht habe?«
    »Nein, nur der Träger des Dolches der Vrykyl hat diese Macht. Das Blutmesser dient ausschließlich seiner Ernährung, Euer Hoheit.«
    »Diese Rüstung ist erstaunlich«, meinte Dagnarus und betrachtete die glitzernde schwarze Rüstung bewundernd. »Aber jeder, der ihn sieht, wird erkennen, dass er kein normaler Bürger ist. Muss er die ganze Zeit so rumlaufen?«
    »Wenn man dem Buch glauben darf, dann besitzen die Vrykyl die Fähigkeit, sich zu verkleiden, aber da Shakur vor seinem Tod nichts davon verstanden hat, wird er vielleicht einige Zeit brauchen, bis er es begreift«, erwiderte Gareth. »Er kann aussehen, wie er will. Er kann sein früheres Aussehen wieder annehmen oder … «
    »Die Götter allein mögen wissen, wieso er das tun sollte«, unterbrach Dagnarus ihn.
    »Oder er kann aussehen wie ein gelehrter älterer Herr oder ein hübscher junger Mann. Das«, meinte Gareth mit einem Seufzen, »wird es ihm leichter machen, Opfer anzulocken.«
    »Das hast

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