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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Bogenschützen befohlen, sie ins Bein zu schießen, sie zu verkrüppeln. Die Heiler würden sie am Leben erhalten, aber sie würde quälende Schmerzen leiden, die, wenn sie noch einen Rest von Ehre hatte, durch den Tod von seiner Hand enden würden. Aber er konnte sie nicht ansehen, nachdem der elfische Kämmerer sie sanft auf den Boden gelegt hatte, er konnte ihre Schönheit nicht ertragen, die immer noch unvergleichlich war, ohne dass sich die Liebe zu ihr erneut in seinem Herzen regte.
    Tränen traten ihm in die Augen. Er wandte sich ab, damit seine Männer nicht Zeugen seiner Schwäche wurden. Der elfische Diener des Prinzen verbeugte sich in die Richtung des unsichtbaren Lords.
    »Mein Herr, Prinz Dagnarus, nimmt die Herausforderung von Lord Mabreton an und wird ihm im Zweikampf auf diesem Boden, der vom Blut der Lady Valura befleckt ist, entgegentreten.«
    »Hervorragend«, sagte Lord Mabreton. Er trug die magische Rüstung eines Paladins, die nun im Sonnenlicht silbern schimmerte. »Ich werde die Welt von diesem Dämonenprinzen befreien.«
    »Was ist mit dem Diener des Prinzen, Herr?«, fragte einer der Schützen und hob den Bogen, auf dem er den Pfeil bereits aufgelegt hatte. »Er ist eine Schande für unser Volk. Ich könnte ihn erschießen.«
    »Lasst ihn«, befahl Lord Mabreton gereizt. »Die Ahnen werden sich um ihn kümmern.«
    Tatsächlich wusste der Lord, dass Silwyth im Dienst des Schildes stand und dass der Schild eine hohe Meinung von dem jungen Elf hatte. Lord Mabreton hatte nicht vor, die Verantwortung dafür zu übernehmen, dass der beste Spion des Schilds zu Tode kam.
    »Schickt zwei von Euren Männern, um die Frau zu holen.
    Bringt sie zu den Heilern. Sie sollen sie gut behandeln und ihr so gut helfen, wie es möglich ist. Sie wird zumindest einen Teil des Rückwegs auf dem Pferderücken zurücklegen müssen, denn wir können sie erst auf der Hauptstraße in eine Sänfte setzen.«
    Die Elfen taten, was man ihnen befohlen hatte. Zwei legten ihre Waffen nieder und gingen auf die Lichtung vor dem Wachhaus zu, wo Valura auf einer Decke lag, schwach vom Blutverlust und beinahe ohnmächtig vor Schmerz. Aber als die Elfen näher kamen, fand sie die Kraft, den Kopf zu heben und sich auf einen Arm zu stützen.
    »Rührt mich nicht an!«, zischte sie. »Ich werde selbst gehen!«
    Sie weigerte sich, sich helfen zu lassen, und stemmte sich unter Schmerzen vom Boden, kam taumelnd auf die Beine. Der Pfeilschaft steckte immer noch in ihrem Oberschenkel. Sie verzog schmerzerfüllt das Gesicht, als sie das Gewicht auf das verletzte Bein verlagern musste, und wäre beinahe gestürzt. Mit großer Anstrengung gelang es ihr schließlich doch, aufrecht stehen zu bleiben. Sie hinkte vorwärts, die Lippen zusammengepresst, das Gesicht kreidebleich. Jeder Schritt musste ihr unglaubliche Pein bereiten, aber sie wies alle Hilfe zurück.
    Solcher Mut und solche Willenskraft, selbst bei einer, die in Ungnade gefallen war, wurden sehr bewundert. Die elfischen Soldaten murmelten anerkennend. Lord Mabreton musste sich abermals abwenden und das Bedürfnis unterdrücken, zu Valura zu laufen und sie in die Arme zu schließen, ihr zu vergeben und sie wieder aufzunehmen. Es war seine Pflicht gegenüber seiner Familie, dieser Versuchung zu widerstehen.
    Er wartete, bis er sich mittels heimlicher Seitenblicke vergewissert hatte, dass sie es beinahe bis zu den Heilern geschafft hatte. Sie bewegte sich langsam, lehnte sich gegen Baumstämme, um sich zu stützen, aber sie ging allein weiter. Die Wachen folgten ihr und boten ihr keine Hilfe mehr an, denn jedes Mal, wenn sie das getan hatten, hatte sie sie mit einem verächtlichen, wütenden Blick bedacht.
    »Lord Mabreton!«, erklang eine kalte Stimme. »Ich warte schon ungeduldig.«
    Der Paladin wandte sich mühsam von der Frau ab, die einmal seine Frau gewesen war, und konzentrierte sich auf den Dämon.
    Er zog sein Schwert und stellte sich der Herausforderung.
    »Vergesst nicht, Euer Hoheit«, warnte Gareth Dagnarus, als der Prinz sich auf den Weg machen wollte, »das Schwert eines Paladins ist eine gesegnete Waffe, also kann es tödlich für Euch sein.«
    »Aber selbst dann, Fleck«, antwortete Dagnarus, »wird er mich zweimal töten müssen.«
    Die beiden Gegner, einer in Silber gekleidet und strahlend wie der Morgen, der andere in Schwarz, so dunkel und leer wie die Nacht, trafen sich auf dem Feld der Ehre. Sie hatten die Visiere gesenkt und konnten die Gesichter des anderen nicht

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