Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
Vom Netzwerk:
umgeben, dass sie nicht einmal die Baumstämme zu beiden Seiten des engen Bergpfades sehen konnten, aber den Weg, der vor ihnen lag, konnten sie klar sehen, denn der Nebel hob sich vor ihnen und senkte sich dann wieder. Regen und Graupel prasselten auf ihre nächste Umgebung nieder, aber sie blieben unberührt von den Elementen. Die Straßen, die sie benutzten, waren glatt und trocken.
    Sie marschierten schnell. Diese Krieger waren von Dagnarus selbst ausgewählt worden, nachdem er monatelang ihre Ausbildung überwacht hatte. Es waren die Besten, die Elite der Armee. Niemand fiel beim Marschieren zurück, obwohl der Weg bergauf und bergab lang und anstrengend war. Niemand beschwerte sich. Dagnarus marschierte mit ihnen. Er verlangte nichts von ihnen, was er nicht auch von sich selbst verlangte. Er schlief auf dem steinigen Boden, er durchquerte die Eisbäche, er aß kalte Mahlzeiten, denn sie wagten es nicht, ein Feuer anzuzünden. Valura marschierte an seiner Seite, unermüdlich und schweigsam, stets wachsam und stets allein.
    Die Soldaten bewunderten ihren Befehlshaber, aber sie mochten den Vrykyl nicht. Valuras gespenstische Schönheit, die bei den seltenen Gelegenheiten zu erkennen war, wenn sie ihren Helm absetzte, verfolgte alle bis in ihre Träume. Die Soldaten wussten, dass sie sich vom Leben anderer ernährte, und obwohl es hieß, Dagnarus habe verboten, dass die Vrykyl Angehörige seiner Armee töteten, trauten die Soldaten den Geschöpfen der Leere nicht. Sie hielten bei ihren nächtlichen Wachen nicht nur nach Feinden Ausschau, sondern auch nach den Vrykyl.
    Die Zauberer der Leere marschierten ebenfalls mit der Armee. Auch ihnen trauten die Soldaten nicht, obwohl es die Magie der Leere war, die sie vor den Augen des Feindes verbarg. Die Zauberer hatten monatelang zusammen mit den Soldaten trainiert, und nun konnten sie mit ihnen Schritt halten. Einige unter ihnen nutzten zusätzlich auch noch einen Teil ihrer Energie dafür, den Sturm aufrechtzuerhalten. Nur wenige Magier waren für diese Aufgabe abgestellt worden. Gareth hatte der Mehrheit befohlen, ihre Kraft für die ungeheure und schwierige Aufgabe aufzusparen, die ihnen am Ende ihres Weges bevorstehen würde.
    Dagnarus' magische Verbindung mit Shakur und den anderen Vrykyl bewirkte, dass er stets ihre Gedanken kannte und daher genau wusste, wann seine Armee vor den Mauern von Vinnengael eingetroffen war. Dagnarus' eigene Truppe kam am selben Abend aus den Bergen, müde, aber stolz. Die Soldaten würden sich die Nacht über am Flussufer ausruhen können. Für die Zauberer würde es keinen Schlaf geben.
    Gareth sorgte dafür, dass seine Leute gut versorgt wurden und einen größeren Anteil von den Vorräten der Armee erhielten als üblich, denn die Magier würden all ihre Kraft und mehr als das brauchen. Die Zauberer saßen getrennt von den anderen, gemieden von den gewöhnlichen Fußsoldaten, die, wenn irgend möglich, einen weiten Bogen um sie machten. Während die Magier aßen und tranken und sich leise und aufgeregt über das unterhielten, was vor ihnen lag, ging Gareth zu Dagnarus.
    Der Prinz hockte auf einem flachen Stein und nahm sein Abendessen zu sich – eine kleine Menge Trockenfleisch, steinhartes Brot, das er in Wein tauchte, um es essbar zu machen, und mehr Wein, um alles hinunterzuspülen. Sie hatten kein Feuer entzündet, aber nun, nachdem sich die magischen Gewitter verzogen hatten, war die Nacht klar und wurde vom bleichen, kalten Licht von Mond und Sternen erhellt. Valura stand neben Dagnarus, ihre Hand auf seiner Schulter – die bleiche Hand einer Liebenden, kalt und tot; ihre Finger für immer um das Herz des Prinzen geschlossen. Silwyth stand im Schatten, einen Weinschlauch in der Hand.
    Gareth verbeugte sich.
    Dagnarus betrachtete ihn mit einem Glitzern in den Augen. »Nun, sind deine Zauberer bereit?«
    »Jawohl, Euer Hoheit. Ich…«
    »Dann fangt an.« Dagnarus bedeutet Silwyth mit einer Geste, ihm nachzuschenken.
    »Verzeiht, Euer Hoheit«, sagte Gareth, »aber ich muss wissen, ob Ihr wirklich vollkommen entschlossen seid, dieses Unternehmen zu wagen, und Euch der möglichen Konsequenzen bewusst seid, sowohl für Eure Zauberer als auch für Euch selbst.«
    »Für die Magier?« Dagnarus zuckte die Achseln. »Einige werden sterben. Das kann ich akzeptieren. Und was mich angeht…« Die Smaragdaugen blitzten missbilligend. »Welcher Art werden die Folgen für mich sein? Du hast nie zuvor davon gesprochen.«
    »Doch, Euer

Weitere Kostenlose Bücher