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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Dur-zor schaute über die Schulter wieder zu Rabe hin.
    »Es gibt ein paar Taan, die nicht an unseren Gott Dagnarus glauben. Sie sagen, er hat uns aus unserer Heimat und von unseren alten Göttern weggeführt, damit wir seinen eigenen Zwecken dienen. Er vergießt unser Blut eigensüchtig, und am Ende wird er uns verraten. Diese Rebellen haben uns einen Hinterhalt gelegt. Sie haben vor, unsere Sklaven zu stehlen und uns von ihrer Denkweise zu überzeugen.«
    »Überzeugen!«, wiederholte Rabe verblüfft. Die Taan-Krieger hackten wild aufeinander ein, und Taan-Blut floss in Strömen. »Eine komische Art, andere zu überzeugen.«
    Er hielt inne und schnappte nach Luft.
    »O nein, tu das nicht!«, schrie er wütend. »Er gehört mir!«
    »Rabe! Bleib stehen!«, rief Dur-zor, aber er ignorierte sie.
    Er drängte und schob sich durch die Menschenmenge, stieß Arbeiter um, stieß Kinder beiseite. Er achtete nicht auf das hektische Geschrei der Sklaven. Da sie sahen, dass er frei war, flehten sie ihn an, ihre Fesseln zu lösen, und verfluchten ihn, als er davonlief. Rabe sah auch nicht den riesigen Vrykyl, der oben auf dem Hügel stand und die Schlacht beobachtete. Rabe hatte nur ein einziges Ziel. Er hörte nichts anderes, er sah nichts anderes. Nichts anderes zählte. Nichts außer Qu-tok.
    Der Vrykyl hieß K'let, und er war der mächtigste Taan-Vrykyl. Beim Anblick von K'let ließ der Schamane R'lt die Waffe fallen und sank auf die Knie. Dag-ruk und die anderen Taan kämpften weiter, aber sie warfen einander verzweifelte und unsichere Blicke zu.
    Rabe ahnte nichts von einem Vrykyl. Rabe war nur von einer einzigen Angst erfüllt – der Angst davor, dass ein feindlicher Taan Qu-tok umbringen würde.
    Qu-tok stand einem anderen Krieger gegenüber, einem Taan, der mehr Narbengewebe als Haut hatte. Beide Krieger benutzten das Tum-olt, ein riesiges zweihändiges Schwert mit einer gezähnten Klinge, die sehr gut dazu geeignet war, die dicke Haut eines Taan aufzuschlitzen. Die Kombattanten trafen mit Krachen und Heulen aufeinander. Die gezähnten Klingen verhakten sich ineinander. Mit dem Tum-olt zu kämpfen, ist ebenso eine Prüfung der Kraft wie der Fähigkeiten. Die Krieger strengten sich an, dem Gegner das Schwert zu entreißen.
    Qu-tok und sein Gegner zerrten und schoben. Der feindliche Taan trat gegen Qu-toks Knie, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, aber Qu-tok kannte diesen Trick, und er nutzte die Bewegung des Feindes gegen ihn aus und hätte ihn seinerseits beinahe umgeworfen. Der feindliche Taan war allerdings schnell und gewandt. Er blieb auf den Beinen und hielt gleichzeitig sein Schwert fest.
    Kein anderer mischte sich ein. Taan kämpfen zu Beginn einer Schlacht einzeln gegeneinander, und jeder Taan wählt seinen Gegner. Es steht dem Sieger dann frei, einen neuen Feind zu finden oder einem anderen Taan zu helfen, der Schwierigkeiten mit seinem Gegner hat.
    Rabe rannte über das Schlachtfeld, wich aus, duckte sich und rannte so direkt auf Qu-tok zu, wie er konnte. Die Taan achteten wenig auf ihn. Immerhin war er nur ein Sklave. Zwei Taan allerdings beobachteten Rabe – der Vrykyl K'let, der oben auf dem Hügel stand, und die Halbtaan Dur-zor.
    Rabe hatte die Kämpfenden erreicht. Qu-tok drückte grunzend und ächzend gegen das Schwert seines Gegners. Der andere Taan kämpfte gegen ihn an. Die Klingen waren fest ineinander verhakt, scharfe Sägezähne bissen ineinander. Muskeln spannten sich an. Füße wirbelten Staub auf. Blut floss aus Qu-toks rechtem Arm. Der andere Taan hatte abgeschürfte Knöchel. Wer als Erster nachgab, würde sterben.
    Rabe packte die Kette in beide Hände, wirbelte sie wieder und wieder herum und schleuderte sie dann mit aller Kraft nach den Kämpfenden. Die Kette wickelte sich um die ineinander verhakten Schwertklingen. Dann riss Rabe den Taan mit einer einzigen Bewegung die Schwerter aus den Händen.
    Qu-toks Miene war beinahe lächerlich. Der andere Taan war ebenso verblüfft. Beide starrten verdutzt ihre Schwerter an, die in die Luft und davonflogen. Dann griff Rabe schreiend und die Kette schwingend an. Die beiden Taan starrten ihm weiter entgegen. Dann schauten sie einander an und lachten. »Derrhuth«, sagte der feindliche Taan angewidert.
    Er streckte die massive Hand aus und packte die Kette, die immer noch an Rabes Halseisen hing. Der Taan riss an der Kette und hätte Rabe beinahe das Genick gebrochen. Der Trevinici brach in die Knie. Der feindliche Taan wollte ihn mit der

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