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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Knien lagen und die Arbeiten erledigten, für welche sich die Taanarbeiter zu gut fühlten, oder Schläge einstecken mussten, wie es jeden Tag geschah.
    »Ich kann einfach nicht glauben, dass sie dich und die von deiner Art wie Hunde behandeln«, sagte er, und sein Zorn wuchs. »Schlimmer als Hunde. Ich würde gern mal mit Dagruk ein Wörtchen darüber reden.«
    »Bitte, Rabe«, flehte Dur-zor. »Fang nicht wieder davon an. Ich habe es dir doch schon gesagt. Du kannst uns nicht helfen. Es wird nur Ärger für uns und auch für dich geben.« Sie warf einen ängstlichen Blick zum Zelt der Nizam. »Dag-ruk möchte mit dir sprechen, Rabe. Du solltest sie nicht warten lassen.«
    Rabe biss die Zähne zusammen. Mit finsterer Miene verließ er sein Zelt und ging durchs Lager auf das Zelt der Nizam zu. Dur-zor eilte hinter ihm her, gleichermaßen ängstlich wie besorgt. Inzwischen kannte sie diesen störrischen Blick. Es gab nichts, was sie hätte sagen können, um Rabe davon abzuhalten, das zu tun, was er sich in den Kopf gesetzt hatte. Genau so hatte er ausgesehen, als er Qu-tok bei den Kdah-klk herausgefordert hatte.
    Dag-ruk stand vor ihrem Zelt und lachte zusammen mit mehreren anderen Taankriegern über etwas. Die Nizam war hoch gewachsen und kräftig und trug ihre Kampfnarben voller Stolz. Sie hatte die Gunst des Schamanen R'lt gewonnen, und an ihren Armen verbargen sich viele magisch verstärkte Steine unter der ledrigen Haut. Sie war eine furchtlose Kriegerin und eine mächtige Nizam. Als Rabe eintraf, wandte Dag-ruk sich von dem Gespräch ab. Sie runzelte unwillig die Stirn, und die Krieger grinsten. Obwohl die Taan Rabe bewunderten, weil er Qu-tok besiegt hatte, waren die Krieger – besonders die Jüngeren – auch eifersüchtig auf ihn und hofften daher, dass er Ärger bekommen würde.
    »Du hast mich warten lassen, R'b«, sagte Dag-ruk streng.
    Bevor Rabe antworten konnte, mischte sich Dur-zor ein.
    »Es war meine Schuld, große Kutryx«, erklärte sie und sank vor Dag-ruk auf die Knie. »Ich habe vergessen, es ihm zu sagen.«
    »Das hätte ich mir eigentlich denken können«, erwiderte Dag-ruk höhnisch.
    Sie hob den Fuß, um nach Dur-zor zu treten. Die Halbtaan versuchte, ihr auszuweichen, aber bevor Dag-ruk zutreten konnte, hatte sich Rabe schon zwischen die beiden gedrängt.
    »Wenn du jemanden treten willst, Kutryx, dann tritt mich«, sagte er. »Eins solltest du allerdings wissen – ich trete zurück. Sag ihr, was ich gesagt habe, Dur-zor.«
    »Rabe, bitte!«, flehte Dur-zor zitternd. »Tu das nicht!«
    »Sag es ihr!«, befahl er kalt.
    Dur-zor wiederholte die Worte in der Taansprache, aber sie brachte sie so leise und demütig hervor, dass man bezweifeln konnte, dass Dag-ruk sie überhaupt hörte. Das brauchte sie allerdings auch nicht, denn sie hatte Rabe hervorragend verstanden.
    Ebenso wie die zuschauenden Krieger. Das allgemeine Grinsen verschwand. Sie starrten Rabe an, entsetzt über seine Dreistigkeit. Die meisten erwarteten, dass er auf der Stelle sterben würde, denn niemand widersetzte sich der Nizam.
    Rabe blieb trotzig stehen und wartete.
    Die Nachricht von der Auseinandersetzung hatte sich sofort überall verbreitet, und der Schamane R'lt eilte zum Schauplatz des Geschehens. Er mischte sich nicht ein, sondern hielt sich am Rand der größer werdenden Zuschauermenge. Dag-ruk wusste, dass er da war. Sie grüßte ihn zwar nicht, aber ihre geballten Fäuste lockerten sich ein wenig. Sie öffnete den Mund zu einem Grinsen, das mehrere Reihen gelber Zähne entblößte.
    »Du bist sehr mutig, R'b, auf diese Weise zu deiner Nizam zu sprechen«, sagte Dag-ruk.
    »Die Nizam weiß, wie sehr ich sie achte«, antwortete Rabe, erstaunt wie jeder andere in der Menge, dass er noch nicht flach auf dem Rücken lag. »Die Nizam ist gerecht. Es war meine Schuld, nicht die von Dur-zor.«
    »Sie ist eine Halbtaan«, tat Dag-ruk die Angelegenheit ab. »Sie ist immer schuld.«
    Rabe öffnete den Mund, aber er hörte, wie Dur-zor hinter ihm ein leises, flehentliches Winseln von sich gab, und er schwieg. Er wusste immer noch nicht, aus welchem Grund Dag-ruk ihn zu sich befohlen hatte.
    »Du bist mutig, R'b«, fuhr Dag-ruk fort. »Und tapfer. Du hast in den Kdah-klk und im Calath gezeigt, was du kannst. Du erfreust mich, R'b. Tatsächlich bin ich so zufrieden mit dir, dass ich dich zu meinem Gefährten nehmen werde.«
    Die Krieger keuchten. Aber keiner außer R'lt wagte es, ein Wort zu sagen. Und auch der Schamane gab

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