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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Kajüte bleiben, solange ich von dort aus nach draußen schauen kann.«
    »Zum Glück sind alle vom Kampf abgelenkt«, meinte Shadamehr. »Wir werden dafür sorgen, dass das so bleibt. Falls jemand fragen sollte, Griffith, werden wir behaupten, dass es Euch nicht gut geht.«
    »Und dass ich meine eigenen Hilfsmittel habe«, betonte Griffith eilig. »Ich will nicht, dass Quai-ghai hier auftaucht, mich mit Tran einreibt und auf die Trommel schlägt.«
    »Ganz Eurer Meinung. Besonders, was den Tran angeht. Wann wollt Ihr …«
    Der Schiffsjunge schlug gegen die Tür und riss sie gleichzeitig auf, woraufhin alle schuldbewusst zusammenzuckten. Zum Glück war der Junge viel zu aufgeregt, um so etwas zu bemerken. »Der Kapitän sagt, der Kampf ist in Sicht, Baron.« Der Junge sprang vor Aufregung auf und ab. »Man kann die Flammen und den Rauch und alles sehen!«
    »Wunderbar«, erklärte Shadamehr hingerissen. »Wir kommen sofort hinauf!«
    Er und Alise gingen an Deck und ließen Damra und Griffith zurück. Damra sollte an der Tür Wache halten, und Griffith legte sich vorsichtshalber eine Weile ins Bett und stöhnte.
    Shadamehr lehnte Quai-ghais Angebot von Egeln und gekochten Fischköpfen in Griffiths Namen dankend ab. Zum Glück war Quai-ghai ebenso wie alle anderen darauf erpicht, die Schlacht zu sehen, und daher drängte sie dem kranken Elf ihre Aufmerksamkeit nicht auf. Shadamehr und Alise stellten sich dort hin, wo sie alles sehen konnten und gleichzeitig die Leiter, die zu ihrer Unterkunft führte, im Blickfeld behielten.
    Kal-Gah berichtete, dass der Kampf einen toten Punkt erreicht hatte, da keine Seite die Oberhand über die andere gewinnen konnte. Ein Orkschiff stand in Brand. Seine Besatzung arbeitete hektisch daran, das Feuer zu löschen, aber zumindest waren sie noch nicht dazu gezwungen, von Bord zu gehen. Rauch stieg aus der Werft von Krammes auf, aber es waren nur ein paar dünne Wolken. Die Orks konnten nicht dichter an die Stadt heransegeln, um sie besser anzugreifen. Die Krammesianer konnten ihrerseits nicht hinaussegeln, um die Orks zu vertreiben. Also schossen sie aufeinander und schleuderten große Batzen flammenden Gelees durch die Luft, zusammen mit allem anderen, das Schaden anrichten konnte.
    Und Shadamehr befürchtete, dass Dagnarus' Streitmacht bereits auf dem Weg war.
    »Sei nicht so zappelig«, befahl Alise. »Und hör auf, zur Leiter zu spähen. Das fällt doch auf!«
    »Wieso braucht er so lange?«, wollte Shadamehr ungeduldig wissen. »Ich …«
    »Sieh doch!«, flüsterte Alise aufgeregt und zupfte an seinem Ärmel.
    Die Orkseeleute, die in der Takelage waren, brüllten zum Deck herunter und zeigten aufs Meer hinaus. Alle wandten sich in die angezeigte Richtung und kehrten der Schlacht den Rücken zu.
    Das Meer war an diesem Tag einigermaßen ruhig, und es wehte nur eine leichte Brise, die kaum die Flagge zum Flattern brachte. Das ließ den Anblick, welcher sich ihnen bot, noch seltsamer wirken. Es kam dem verblüfften Shadamehr so vor, als würde sich das Wasser an einer bestimmten Stelle des Meeres plötzlich heben, nicht in einer Welle, sondern in einem weiten Kreis, der sich rauchig grau färbte. Eine lange, gewundene graue Ranke schlängelte sich aus dem dunkler werdenden Himmel und wand sich mit tödlicher Anmut über die schäumende Wasseroberfläche.
    »Eine Wasserhose«, flüsterte Alise.
    »Bei den Göttern«, flüsterte Shadamehr leise. »So etwas habe ich noch nie gesehen.«
    Ihrem Lärm nach zu schließen, hatten die Orks hingegen schon einige Wasserhosen erblickt und wussten, dass sie tödlich sein konnten, wenn sie ein Schiff direkt erwischten. Ein schlechteres Vorzeichen war kaum vorstellbar. Quai-ghai brüllte sich die Lungen aus dem Leib; ihr Gebrüll erklang gleichzeitig mit den Befehlen des Kapitäns, den Anker zu lichten und Segel zu setzen. Seine Befehle und die Schreie der Schamanin fanden ihr Echo auf jedem Schiff der Flotte.
    Die Wasserhose glitt über die Meereswellen, wirbelte das Wasser in ihrem Weg auf und ließ Wolken von Gischt entstehen. Sie zog langsam auf die Flotte zu, zu weit entfernt, um wirklich bedrohlich zu sein, aber für alle deutlich zu sehen.
    Schamanen auf dem Schiff des Kapitäns der Kapitäne benutzten ihre Magie, um die Befehle ihrer Anführerin von einem Schiff zum anderen weiterzuleiten.
    »Sie brechen den Angriff ab«, sagte Shadamehr zufrieden.
    Die Wasserhose schlängelte sich weiter übers Meer. Einige Schiffe segelten bereits

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