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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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davon.
    »Dir ist doch wohl klar«, sagte Alise plötzlich, »dass unser Schiff den anderen folgen wird. Wie willst du nach Krammes kommen, wenn wir fünfhundert Meilen entfernt sind?«
    »Verdammt!«, fluchte Shadamehr. »Daran habe ich nicht gedacht. Und dabei war mein Plan so brillant! Seltsam, dass mir dieser kleine Fehler nicht aufgefallen ist. Kapitän? Wo steckt der verdammte Kapitän?«
    Shadamehr sprang übers Deck, wobei er mit Seeleuten zusammenstieß, die sich rasch entschuldigten und ihn dann aus dem Weg schoben. Alise schüttelte den Kopf und lächelte und seufzte gleichzeitig.
    Ein donnernder Schrei hallte über das Wasser und krachte gegen das Schiff. Der Maat, der für die Verständigung von Schiff zu Schiff verantwortlich war, antwortete mit seinem eigenen magisch verstärkten »Ahoi« und wandte sich gerade in dem Moment zum Bericht an Kal-Gah, als Shadamehr den Kapitän ebenfalls erreichte.
    »Kapitän!«, sagte der Maat und salutierte. »Wir haben Befehl beizudrehen. Der Kapitän will mit uns sprechen.«
    (Das Wort »Kapitän« bezeichnet sowohl einen Schiffskapitän wie auch den großen Kapitän der Kapitäne, den Anführer der Orks. Die Art, wie das Wort ausgesprochen wird, macht den Unterschied deutlich.) Kapitän Kal-Gah warf Shadamehr einen Blick zu.
    »Das ist sicher eine große Ehre«, sagte Shadamehr erleichtert. Sie würden also noch nicht sofort aufbrechen. »Oder nicht?«, fragte er, als ihm auffiel, dass der Kapitän nicht sonderlich begeistert wirkte.
    Kal-Gah grunzte. »Nehmt Eure Freunde und geht nach unten. Lasst Euch nicht sehen.«
    Er fing an, so schnell Befehle zu brüllen, dass sich seine Stimme überschlug.
    »Scheint eine gute Idee zu sein«, meinte Shadamehr.
    Er holte Alise und ging mit ihr in ihr Quartier, wo Griffith im Bett lag. Nun verstellte der Elf sich nicht mehr; er war einfach von seinem Zauber erschöpft.
    »Bemerkenswert, Griffith!«, sagte Shadamehr und schüttelte dem Elfen die Hand. »Alle haben sich fast in die Hosen gemacht, ich selbst eingeschlossen. Die Orkflotte ist schon auf der Flucht.«
    »Mit einer Ausnahme«, sagte Alise Unheil verkündend.
    Der Elf stützte sich auf einen Ellbogen. »Was ist denn? Hat jemand Verdacht geschöpft?«
    »Nicht dass ich wüsste«, sagte Shadamehr.
    Alise verdrehte die Augen.
    »Was ist los?«, fragte Damra. »Was soll all diese Unruhe?«
    »Wir drehen bei. Der Kapitän der Kapitäne will mit unserem Kapitän sprechen«, erklärte Shadamehr.
    »Was soll das bedeuten?«
    »Ich bin mir nicht sicher. Kal-Gah hielt es für das Beste, wenn wir uns bedeckt halten.«
    »Vielleicht hat sie Verdacht geschöpft«, sagte Griffith düster.
    »Wenn das der Fall wäre, hätte sie die anderen Schiffe der Flotte nicht weggeschickt«, wandte Alise ein.
    »Weiß sie überhaupt, dass Menschen und Elfen an Bord sind?«, fragte Damra.
    »Kal-Gah hat, als wir hier eintrafen, ein kurzes Gespräch mit ihr geführt«, sagte Shadamehr. »Aber es kann sein, dass er unsere Anwesenheit geheim gehalten hat …«
    Es klopfte an der Tür.
    »Der Kapitän lässt grüßen, und ihr werdet oben verlangt«, sagte der Schiffsjunge.
    »Oder auch nicht.«

    »Ich habe mit dem Kapitän der Kapitäne gesprochen. Sie will mit euch sprechen«, sagte Kal-Gah. »Sie schickt ein Boot, das euch zu ihrem Schiff bringen wird.«
    »Ihr habt ihr von uns erzählt?«, erkundigte sich Damra.
    »Selbstverständlich.« Kal-Gah zuckte mit den Schultern. »Sie ist der Kapitän.«
    Die vier sahen einander an.
    »Das gefällt mir überhaupt nicht«, meinte Alise. »Was, wenn sie mit Dagnarus verbündet ist? Sie weiß vielleicht alles über uns, einschließlich dessen, was wir im Gepäck haben!«
    »Ich sehe keine Möglichkeit, wie wir ihr entgehen könnten«, sagte Shadamehr leise.
    Als wollten sie diese Bemerkung unterstreichen, ließen die Orks an Bord des Schiffs des Kapitäns der Kapitäne ein Boot zu Wasser.
    »Wir könnten uns weigern zu gehen«, schlug Griffith vor. »Kal-Gah mag uns.«
    »Selbst wenn Kal-Gah mich liebte wie einen Bruder – wenn der Kapitän ihm befehlen würde, mir die Kehle durchzuschneiden, würde er sein Messer wetzen.«
    »Eine nur zu angemessene Vermutung«, stellte Alise fest.
    »Tut mir Leid, aber es ist das Beste, was mir in der Eile eingefallen ist. Kein Ork würde es wagen, einen Befehl des Kapitäns der Kapitäne zu missachten«, sagte Shadamehr mit fester Stimme. »Ich denke, wir haben zwei Möglichkeiten: Entweder steigen wir in dieses Boot,

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