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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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oder wir versuchen, nach Krammes zu schwimmen.«
    Das Boot stieß gegen das Schiff. Auf Kal-Gahs Befehl ließ die Besatzung Strickleitern hinab.
    »Was ist mit dem Stein der Könige?«, fragte Damra leise in der Elfensprache. »Werdet Ihr ihn mitnehmen oder hier lassen?«
    »Ich nehme ihn selbstverständlich mit«, erklärte Shadamehr. »Ich vertraue Kal-Gah, aber Orks haben ihre eigene Moral, die sich manchmal nicht mit unserer überschneidet. Was ist mit Euch?«, fragte er Damra.
    »Mein Teil des Steins ist immer bei mir«, erwiderte sie mit einem Lächeln. »Sicher verborgen.«
    »Ebenso wie meiner«, sagte Shadamehr. »Irgendwo in den Falten von Raum und Zeit versteckt, wie Bashae es ausgedrückt hat.«
    Kal-Gah kam zu ihnen. »Das Boot ist da. Ihr dürft den Kapitän der Kapitäne nicht warten lassen.«
    »Wir sind begierig, sie kennen zu lernen. Aber ich muss in die Kabine zurückkehren, um etwas zu holen. Ein… ein Geschenk für den großen Kapitän«, sagte Shadamehr.
    Kapitän Kal-Gah hatte angesichts einer möglichen Verspätung finster dreingeschaut, aber das änderte sich, als Shadamehr ein Geschenk erwähnte.
    »Eine gute Idee«, meinte er.
    »Und was soll ich ihr jetzt geben?«, murmelte Shadamehr, als er die Treppe hinunterpolterte, die unter Deck führte. Er griff nach dem Rucksack, dann sah er einen von Alises Perlenkämmen und wollte ihn gerade einstecken, als er etwas unten im Rucksack glitzern sah.
    »Ritter Gustavs Amethystring«, sagte er und holte ihn heraus. »Der Ring, den Bashae angeblich zu Gustavs wahrer Liebe bringen sollte. Ich hoffe, es stört Euch nicht, Herr Ritter«, sagte Shadamehr respektvoll zu dem Geist des Paladins, »aber Eure wahre Liebe wird sechseinhalb Fuß groß sein und Reißzähne haben. Ich hatte fast vergessen, dass der Ring noch da war.«
    Er hielt den Amethyst ins schwindende Licht. Die Sonne glitzerte tief in dem lilafarbenen Herzen.
    »O nein, tu das nicht!«, sagte Alise, die gerade in die Kajüte gestürzt kam. Sie griff nach dem Kamm und steckte ihn sich trotzig ins Haar. »Ich weiß, wie dein Gehirn arbeitet. Sobald mir Damra erzählt hat, was du vorhattest, wusste ich, dass du dieser Orkfrau meinen Perlenkamm geben würdest.«
    »Ich werde fälschlich angeklagt«, erwiderte Shadamehr gekränkt. »Ich werde dem Kapitän das hier geben.« Er zeigte ihr den Ring.
    »Der wird ihr nicht passen«, erklärte Alise. »Außer vielleicht durch die Nase.«
    »Dennoch, ich glaube, er wird ihr gefallen. Ich glaube mich daran zu erinnern, dass Orks Amethyste mögen, weil sie glauben, sie schützen vor den Giften, die in starkem Alkohol enthalten sind.« Er steckte den Ring wieder in den Rucksack.
    »Sie kann ihn ja an einer Kette um den Hals tragen«, schlug Alise vor.
    »Hervorragende Idee, meine Liebe. Genau deshalb behalte ich dich in meiner Nähe.« Er küsste sie auf die Wange, bevor sie sich ihm entziehen konnte. »Aus diesem Grund und wegen deines roten Haars.«
    »Und wegen meines Perlenkamms«, sagte sie und schob ihn weg. »Ulaf hat mir den Kamm aus Nimra mitgebracht, und nein, du wirst ihn nicht den Orks geben.«
    »Aber es ist immer gut, etwas zu haben, auf das man im Notfall zurückgreifen kann«, murmelte Shadamehr leise.
    »Das habe ich gehört!«, zischte Alise.
    Damra starrte die Strickleiter an, die von der Schiffsseite hing, und fragte sich, wie sie je dieses zerbrechlich aussehende Ding hinunterkommen sollte, vor allem, da das Schiff sich auf den Wellen wiegte und das kleine Boot gegen den Rumpf stieß. Sie stellte erleichtert fest, dass die Orks vorhatten, sie und die anderen in einem so genannten »Landrattenstuhl« hinunterzulassen, einer Angelegenheit, welche einer Kinderschaukel nicht unähnlich sah.
    Dennoch, sie genoss es kein bisschen. Der Landrattenstuhl drehte sich im Wind. Das Boot war tief unter ihr, und die Orks, die bereitstanden, um sie aufzufangen, lachten und grinsten und machten schmutzige Witze. Sie kannten sich allerdings mit dem, was sie taten, gut aus. Sobald der Stuhl näher kam, packten sie ihn, hoben Damra heraus und warfen sie ins Boot, wo sie nach Luft schnappend hocken blieb und die Wellen anstarrte, die vom Schiff aus klein gewirkt hatten, aber nun wie Berge aussahen.
    Alise kam als Nächste und dann Griffith, der die Orks sehr amüsierte, weil er die Augen fest zukniff. Ihr Hohn störte ihn allerdings nicht im Geringsten. Shadamehr kam als Letzter.
    »Nehmt den Landrattenstuhl weg«, sagte er würdevoll, und bevor Kal-Gah

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