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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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greife das große Lager da drüben an. Ich kümmere mich um dieses da. Wir treffen uns dann wieder hier!«
    Er galoppierte vorwärts.
    »Nun werden die Taan uns ernst nehmen müssen«, meinte Rabe zufrieden, als sie ihre Gefangenen auf Dag-ruks Lager zuzerrten.
    »Entweder das, oder sie werden uns umbringen«, sagte Durzor. »Aber das war es wert.«
    »Sie werden euch nicht umbringen«, sagte Rabe. »Das können sie nicht. Wir haben sie in einem gerechten Kampf besiegt – na ja, in einem beinahe gerechten Kampf.«
    »Wir sind Sklaven, Rabe«, rief ihm Dur-zor ins Gedächtnis. »Und das werden wir immer für sie sein – Sklaven, die es gewagt haben, sich gegen ihre Herren zu erheben. Dafür werden wir sterben.«
    »Du meinst das ernst, nicht wahr?«, fragte Rabe und blieb stehen. »Denken hier alle so? Glauben die Halbtaan, dass die Taan uns dafür töten werden?«
    »O ja, Rabe«, sagte Dur-zor gehorsam.
    Er warf einen Blick auf die Halbtaan, welche vergnügt über ihren Sieg lachten.
    »Und sie haben es trotzdem getan?«, fragte er.
    »Wie ich schon sagte, es war es wert.«
    »Ich werde nicht zulassen …«, begann Rabe zornig.
    Ein unirdisches Geräusch gellte durch die Nacht. Es kam von weit weg und hallte zwischen den Hügeln wider – Heulen aus vielen Taankehlen.
    Die Halbtaan erstarrten und lauschten. Ihre Gefangenen hörten auf zu fluchen und zu drohen. Sie wanden sich in ihren Fesseln und versuchten verzweifelt zu sehen, was geschehen war.
    »Was ist los?«, wollte Rabe wissen. Er hatte noch nie ein solch schreckliches Geräusch gehört.
    »Das Lager wird angegriffen!«, keuchte Dur-zor.
    Der Boden bebte unter ihren Füßen. Rabe hatte in zahllosen Schlachten gegen Kavallerie gestanden, und er erkannte das Dröhnen von Pferdehufen. Eine Streitmacht – eine große Streitmacht von Berittenen kam auf sie zu.
    Die Taan ritten nicht; Taan haben nichts für Pferde übrig. Taankrieger kämpfen am besten zu Fuß, selbst gegen einen berittenen Gegner. Der Hufschlag kam näher. Schreie und Rufe hallten durch die stille Nachtluft. Rabe konnte auch andere Schreie hören und erkannte die Stimmen – Menschen.
    Sein Herz zog sich zusammen. Plötzlich standen Tränen in seinen Augen. Er konnte sich nicht daran erinnern, wann er zum letzten Mal eine menschliche Stimme gehört hatte.
    Das hier ist die Rettung, erkannte er. Ich kann endlich in meine Heimat, zu meinem Volk zurückkehren.
    »Es sind Menschen, Rabe«, sagte Dur-zor. Sie war blass geworden. Sie kannte ihn so gut, dass sie wusste, was er dachte.
    Die Halbtaan schauten ihn an und fragten sich, was sie tun sollten. Die Taangefangenen brüllten ihm zu, er sollte sie befreien.
    »Schneidet sie los«, befahl Rabe und zog sein Messer.
    Die Taan waren auf den Beinen und rannten beinahe schon los, bevor die Halbtaan damit fertig waren, die zähen Sehnen durchzuschneiden. Dann blieben sie noch einmal stehen und schauten zurück.
    »Bgrt, Taan-helarrs«, rief einer den Halbtaan zu, dann drehte er sich um und rannte auf den Schlachtenlärm zu. Dur-zors Augen glitzerten vor Tränen.
    »Wirst du bei uns bleiben, Rabe?«, fragte sie.
    »Ich werde bleiben. Ihr seid jetzt mein Volk«, sagte Rabe. »Was hat dieser Taan gesagt?«
    »Er sagte: ›Kommt mit uns zum Ruhm, Kriegen«, übersetzte Dur-zor stolz.

    Klendist galoppierte ins Lager – Dag-ruks Lager, was er natürlich nicht wusste. Obwohl er neben den Taan gelebt hatte, wusste er nichts über sie. Er erwartete, dass sie sich ähnlich verhalten würden wie Menschen in einer solchen Situation – dass sie in Panik gerieten, verwirrt durcheinander liefen und vielleicht versuchen würden, sich zu verteidigen –, aber er erwartete nichts, womit er und seine Männer nicht zurechtkommen könnten. Sie waren im Vorteil: Sie waren zu Pferd, sie hatten die überlegenen Waffen. Sie waren Menschen und keine Tiere.
    Klendist ritt über Taanzelte hinweg und zertrampelte sie. Er hatte gehofft, die Taan schlafend in diesen Zelten zu finden und sie unter den Hufen seines Pferdes zerschmettern zu können. Er wurde enttäuscht. Die Zelte waren leer.
    Seine Laune besserte sich, als er eine Taan mit einem kleinen Kind sah, die aus einem anderen Zelt gerannt kam. Klendist gab seinem Pferd die Sporen und holte sie rasch ein. Er schlug ihr und dem Kind mit einem einzigen Schwertstreich die Köpfe ab. Er lachte laut. Dann schwang er sein blutiges Schwert und drehte sich um, weil er sehen wollte, ob seine Männer auch Zeugen seines kleinen Tricks

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