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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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durch die Ruinen gefunden«, verkündete Silwyth, der plötzlich wie aus dem Nichts aufgetaucht war. »Der Weg wird uns zur ersten Rampe bringen. Von da an müssen wir klettern. Ich werde euch den Weg zeigen.«
    Er machte sich auf, dann bemerkte er, dass ihm niemand folgte. Er schaute zurück.
    »Kommt ihr? Oder wollt ihr lieber weiter Ratten jagen?«
    »Wir haben schon eine gesehen«, sagte Shadamehr. »Und eine ist mehr als genug. Geht voran, Silwyth. Wir sind direkt hinter Euch.«
    Auf eine Geste von K'let hin verließ Rabe die nebelverhangenen Schatten des Lagerhauses, in dem sie Zuflucht gefunden hatten, und sah sich um. Der Zwerg und seine Begleiter waren schon weit weg. Es hatte den Trevinici verblüfft, diesen Zwerg hier zu sehen, aber Rabe brauchte K'lets scharfes, warnendes Zischen nicht, um zu schweigen. Der Zwerg stammte aus einer anderen Welt, einer anderen Zeit. Er hatte nichts mit Rabe zu tun, und Rabe wollte nichts mit ihm zu tun haben. Er hatte genug von Zwergen und Menschen, Orks und Elfen. Sollten sie doch ihres Weges gehen. Er würde seinen eigenen Kurs einschlagen.
    Die Geisterstadt war ohnehin eine Stadt des Schweigens. In diesen rußigen Ruinen zu sprechen, wäre ebenso respektlos, als brüllte man in einem Grabmal.
    Rabe bemerkte, dass K'let nicht überrascht war, den Zwerg und seine seltsamen Begleiter hier in den Ruinen zu finden. K'let hatte sie vielleicht sogar erwartet und nach ihnen Ausschau gehalten, denn er und Rabe hatten die Stadt lange beobachtet, bevor sie sie betreten hatten. Der Taanvrykyl hatte Rabe zu dem zerstörten Lagerhaus gebracht, wo sie im Schatten hockten und zusahen, wie der Zwerg und seine Freunde das alte Hafengelände betraten, sich kurz unterhielten und dann weitergingen.
    Überzeugt davon, dass sie jetzt allein waren, kehrte Rabe in das Lagerhaus zurück, wo K'let auf ihn wartete.
    Der Vrykyl hatte seine Taangestalt auf dem gesamten Weg beibehalten. Rabe hatte den Eindruck, dass K'let seine schwarze, von der Leere gemachte Rüstung nicht sonderlich mochte, und dafür war er dankbar. Manchmal konnte der Trevinici sich beinahe vormachen, dass er mit einem Taan unterwegs war und nicht mit einem schauerlichen Geschöpf der Leere.
    Der Weg hierher war seltsam gewesen. K'let konnte Rabes Sprache nicht sprechen, aber Rabe hatte das Gefühl, dass der Vrykyl viel von dem verstand, was er sagte. Rabe beherrschte die Taansprache nicht – seine Kehle konnte diese knackenden, ploppenden und pfeifenden Geräusche nicht hervorbringen –, aber er verstand viele Wörter. Irgendwie gelang es ihnen, sich miteinander zu verständigen.
    »Sie sind weg«, berichtete Rabe.
    Er wollte noch mehr sagen, als er spürte, wie der Boden unter seinen Füßen zu beben begann. Die verfaulten, verkohlten Balken zitterten.
    K'let gab ein weiteres Zischen von sich und fletschte die Zähne. Er duckte sich wieder in den Schatten und bedeutete Rabe, seinem Beispiel zu folgen.
    »Bahk!«, flüsterte K'let und zeigte geradeaus.
    Ein riesiges, über zwanzig Fuß hohes Geschöpf schleppte sich träge über die von Trümmern überzogene Straße. Rabe hatte schon von diesen Ungeheuern gehört und von Kriegern, die angeblich gegen sie gekämpft hatten, aber er hatte die Geschichten nie richtig geglaubt. Nicht bis zu diesem Augenblick.
    Der gewaltige Kopf des Bahk mit den kleinen, von einer wulstigen Stirn überschatteten Augen schwang beim Gehen hin und her. Seine Schultern waren gebeugt und rund. Knochenvorsprünge zogen sich über den Rücken. Die riesigen Füße erschütterten den Boden, wenn der Bahk sich bewegte. Er hielt inne, als er sich dem Lagerhaus näherte. Er bewegte den riesigen Kopf und richtete die kleinen, matten Augen auf das Gebäude.
    K'let fauchte leise und kehlig. Rabe regte sich nicht und wagte nicht einmal zu atmen. Der Bahk grunzte und stapfte weiter auf die Stadt zu. Noch lange Zeit nachdem er verschwunden war, konnte Rabe das Krachen und Rutschen von Balken und das Poltern fallender Steine hören – der Bahk bahnte sich einen Weg durch den Schutt.
    K'let witterte und schien zufrieden. Er verließ das Lagerhaus und bedeutete Rabe, ihm zu folgen.
    Rabe blieb stehen und schüttelte den Kopf.
    »Du kannst mich verstehen, nicht wahr, K'let? Du warst lange genug unter Menschen, und selbst wenn du die Sprache nicht aussprechen kannst, verstehst du doch, was ich sage. Ich will jetzt wissen, was wir hier in dieser verfluchten Geisterstadt machen.«
    Rabe zwang sich dazu, dem Vrykyl direkt

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