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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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versuche es zumindest. Dieser Traum – wenn es denn einer war – erschien mir sehr wirklich. Wir haben uns unterhalten, Gareth und ich. Ich habe ihn schließlich bezichtigt, dass er tot sei, und er sagte, ich sei der Träger des Steins der Könige. Wir haben das beide zugegeben. Ich befand mich in den Trümmern einer Stadt, von der ich sofort wusste, dass es sich um Alt-Vinnengael handelte, obwohl ich nie zuvor dort gewesen bin, und noch dazu an einer Stelle, bei der es sich wohl um das Portal der Götter handelte.«
    »Und Gareth hat Euch aufgefordert, die vier Teile des Steins der Könige zusammenzuholen …«
    » – und zum Portal der Götter zu bringen«, ergänzte Shadamehr.
    »Seltsam«, murmelte Damra und starrte auf das in der Sonne glitzernde Wasser hinaus. »Sehr seltsam.«
    »Ihr wart schwer von Magie der Leere besudelt, Baron«, erklärte Griffith.
    »Was?« Damra starrte den Baron an, und Misstrauen stand in ihrem Blick. »Wie meinst du das, er war von Magie der Leere besudelt?«
    Es tat Griffith offenbar Leid, das erwähnt zu haben.
    Shadamehr warf ihm einen Blick zu, dann wandte er sich ab.
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte er rasch, »und es hat mit dem, worüber wir sprechen, nichts zu tun.«
    »Vielleicht doch«, sagte Damra ernst und beharrlich. »Ein Diener der Leere kam zu Euch und hat mit Euch gesprochen, während Ihr von der Leere besudelt wart. Und Ihr erwartet, dass wir glauben, was er angeblich gesagt hat?«
    »Ein Diener der Leere ist auch zu Euch gekommen und hat mit Euch gesprochen, und Ihr habt ihm geglaubt«, erwiderte Shadamehr. »Oder zählt Silwyth nicht, weil er ein Elf ist?«
    Damra sprang auf. »Ihr hattet kein Recht, unser Gespräch zu belauschen«, sagte sie zornig.
    »Dann hört auf, Euch mitten auf dem Deck zu unterhalten«, erwiderte Shadamehr. »Orks sind weder taub noch dumm. Sie reisen durch die ganze Welt, und einige sprechen fließend Tomagi.«
    Griffith legte die Fingerspitzen zusammen und bildete mit den Fingern ein V.
    »Was soll das?«, fragte Shadamehr gereizt.
    »Ein Keil«, sagte Griffith, »wie er zwischen euch beide getrieben wird, zwischen die Träger des Steins der Könige…« Er sah erst seine Frau, dann Shadamehr an. »Ein Keil, der aus der Leere kommt.«
    Damras blasse Wangen röteten sich. Sie schlug die Augen nieder, dann sah sie den Baron wieder an.
    Shadamehr kniff die Lippen zusammen. Seine Haltung wurde starrer, und er schaute auf das rauschende Flusswasser hinaus. Der Maat gab ein paar Seeleuten, die sich in der Nähe aufgehalten und auf einen Kampf gehofft hatten, den Befehl, nicht mehr zu glotzen, sondern weiterzuarbeiten.
    »Es tut mir Leid«, sagte Shadamehr schließlich. Er rieb sich mit der Hand das von Bartstoppeln dunkle Kinn. »Gestern war vielleicht der schlimmste Tag meines Lebens, und die Nacht danach hat sich als noch schlimmer erwiesen. Das ist die einzige Entschuldigung, die ich für meine Unhöflichkeit vorbringen kann, und es ist keine sehr gute.«
    Er verbeugte sich vor Damra. »Ich hätte nicht lauschen sollen, als Ihr mit Eurem Gemahl gesprochen habt, Damra von Gwyenoc. Ich entschuldige mich.«
    »Und ich entschuldige mich ebenfalls, Baron«, sagte Griffith und verbeugte sich seinerseits. »Ich hätte nicht erwähnen dürfen, dass Ihr von der Leere besudelt wart, ohne zuvor mit Euch gesprochen zu haben. Bitte nehmt meine Entschuldigung an. Ich sollte dir erklären, Damra«, fuhr er fort, »dass der Baron diesen Makel unschuldig erworben hat. Er wurde, wenn ich mich nicht irre, mit einem Bann bedacht, der ihm das Leben gerettet hat.«
    Damra war immer noch nicht überzeugt. »Ich verstehe nicht, was du meinst, Griffith. Wie kann Magie der Leere Leben retten? Magie der Leere tötet.«
    »Jegliche Magie kann zum Töten benutzt werden«, erklärte Griffith. »Und ein Magier der Leere kann einen Teil seiner eigenen Lebensessenz in den Körper eines anderen leiten. Dieser Zauber ist ziemlich gefährlich, denn er kann den Magier sein eigenes Leben kosten, wenn er nicht vorsichtig ist. Oder ich denke, in diesem Fall sollte ich ›sie‹ sagen.«
    Shadamehr sah plötzlich grau und abgehärmt aus. Wieder nickte er abrupt, rieb sich das Kinn und wandte sich ab.
    »Alise?«, fragte Damra erstaunt. »Aber ich habe sie unter Deck gesehen, bevor ich nach oben gekommen bin. Sie schläft so friedlich wie ein Kind …«
    »Die Großmutter«, sagte Shadamehr. »Großmutter Pecwae hat Alise mit ihren Steinen belegt und zurückgebracht.

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