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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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wenn?«

    Mehrere Stunden nach Mitternacht waren die meisten Vorbereitungen beendet. Dagnarus begab sich betont auffällig zu Bett. Dann verließ er, gehüllt in die Leere, den Palast, und zwar mit Hilfe von Geheimgängen, welche gebaut worden waren, um den König während eines Angriffs oder eines Volksaufstands zu schützen. Vor der Stadt wartete sein Pferd auf ihn, und er ritt zu einem vorher vereinbarten Platz im Norden von Neu-Vinnengael.
    Während des Rittes ging Dagnarus seine Pläne noch einmal durch und suchte nach einem Fehler, der ihm vielleicht entgangen war.
    Er war Valura und Shakur losgeworden, die ihm beide nur im Weg standen. Was die Vinnengaelier anging, so war er überwiegend mit ihnen zufrieden. Sicher, es gab ein paar, die gefährlich waren und die man vielleicht entfernen müsste – zum Beispiel diesen Inquisitor mit dem stechenden Blick. Die Tatsache, dass der Bursche sich mit Magie der Leere auskannte, würde das vielleicht ein bisschen schwieriger machen, aber selbst der geschickteste Zauberer konnte sich nicht davor schützen, vom Pferd zu stürzen oder eine steile Treppe hinunterzufallen. Dann gab es da diesen scharfsinnig aussehenden älteren Herrn, der ihn mit seiner Frage nach den Vrykyl beinahe aus der Fassung gebracht hätte. Dagnarus hatte versucht, mehr über den alten Knaben herauszufinden, aber keiner der Höflinge schien ihn zu kennen. Er hatte Tasgall fragen wollen, aber dann hatte er es gestern bei ihren Gesprächen vergessen. Wenn dieser Kampf erst vorüber war, würde er schon herausfinden, um wen es sich bei diesem älteren Herrn handelte, und entscheiden, ob er etwas gegen ihn unternehmen sollte oder nicht.
    Was die Taan anbetraf, so hasste Dagnarus es, fünftausend Soldaten zu verlieren, aber es ging nun einmal nicht anders. Ihr Tod würde nicht umsonst sein. Ihr Blut würde ihn zum König salben. Und im Grunde genommen tat er ihnen allen einen Gefallen. Der größte Wunsch eines Taan bestand darin, im Kampf zu sterben. Er würde dafür sorgen, dass gleich fünftausend von ihnen dieser Wunsch gewährt wurde.
    »Ebenso, wie mir der meine gewährt wurde«, sagte er grinsend zu sich selbst.
    Er konnte es wirklich immer noch nicht glauben. Er hatte über zweihundert Jahre auf diesen Tag hingearbeitet, und endlich war es so weit. Man würde ihn zum König von Vinnengael krönen.
    Es gab nur ein Problem, eine ärgerliche Fliege in seiner wunderbaren Suppe, einen Makel in diesem ansonsten makellosen Edelstein.
    K'let.
    Früher einmal hatte Dagnarus den Tag gesegnet, an dem er K'let begegnet war, nun bereute er ihn. Von allen Geschöpfen, welche er in seinem Leben gekannt hatte, war K'let einem wahren Freund am nächsten gekommen. K'let war ein Taan, aber Dagnarus hatte immer über die Fähigkeit verfügt, die Taan zu verstehen, vielleicht weil er selbst ein Krieger war. Er und K'let hatten viel gemeinsam: Sie waren beide ehrgeizig, beide gnadenlos, wenn es darum ging, sich zu verschaffen, was sie wollten, zudem alle beide mutige und fähige Krieger.
    Dagnarus hatte einen Fehler begangen, als er sich mit dem Albino-Taan eingelassen hatte. Er hatte K'let unter- und sich selbst überschätzt; K'let war mehr als nur eine Peinlichkeit wie Shakur. Der rebellische Taanvrykyl hatte sich zu einer Gefahr entwickelt. Viele tausend Taan befanden sich nun auf vinnengaelischem Land. Bisher waren die meisten Dagnarus treu geblieben, aber falls es K'let gelingen sollte, sie unter seinem Befehl zu vereinen – wie er es vorhatte –, würden sie eine ernste Gefahr darstellen.
    Als er am Treffpunkt eintraf, fand Dagnarus dort Klendist, den Anführer der Söldner, welcher auf ihn wartete.
    Dagnarus hatte Klendist, einen ehemaligen Strauchdieb und Freischärlerführer, welcher an der Grenze von Vinnengael zum Elfenland mit Überfällen auf kleinere Städte ein recht gutes Leben geführt hatte, für seine Armee rekrutiert. Klendist hatte etwa achthundert Mann mitgebracht, allesamt erfahrene Männer, darunter auch einige Kriegsmagier.
    Klendist war ein schweigsamer Mann, nicht besonders groß, zäh und sehnig und auf der falschen Seite der Fünfzig. Er fürchtete diesseits der Leere nichts, und nicht viel darüber hinaus. Er grüßte den Lord der Leere, als Dagnarus durch die Dunkelheit auf ihn zugeritten kam, mit einem knappen Nicken und einem breiten Grinsen.
    Dann schickte er seinen Leibwächter ein Stück weg und wartete auf seine Befehle.
    »Wo sind Eure Leute?«, wollte Dagnarus wissen.
    »Auf

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