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Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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und keiner, der mit ihm sprach, erkannte, daß das nur an seiner Nervosität lag.
    Wir hatten gerade das Tor erreicht, da ertönte hinter uns ein Ruf.
    »Exzellenz!«
    Wir zuckten zusammen, und Kiamets Hand glitt zum Schwertgriff. Aber als er erkannt hatte, daß es Holdat war, ließ er ihn wieder los.
    »Exzellenz!« Holdat keuchte. »Was tut Ihr da?«
    Boaz öffnete den Mund, zweifellos um ihn anzuschnauzen, aber Holdat nahm ihm den Kasten aus der Hand und schaffte es dabei zugleich, kriecherisch und respektvoll auszusehen.
    »Exzellenz! Ihr müßt mich das tragen lassen!«
    »Das ist eine gute Idee, Exzellenz«, sagte Kiamet leise.
    Ich betrachtete Holdat liebevoll. Zweifellos würde er uns bald mit der Enthüllung überraschen, daß er Zabrzes seit langem verschollener Zwillingsbruder war.
    Aber nein. Als wir durch das Tor schritten und Gesholme betraten, flüsterte er mir zu, daß er einiges von dem mitbekommen hatte, was in der Nacht in Boaz’ Residenz geschehen war. »Und ich wollte dich nicht ohne Koch gehen lassen!« Er blinzelte mir zu.
    Ich unterdrückte ein Lächeln. Holdat würde nützlich sein.
    Falls wir entkommen konnten. Meine gute Laune schwand, und ich warf vorsichtig einen Blick über die Schulter auf die Pyramide. Sie ragte hell und selbstbewußt in den Morgen auf.
    Die Sonne stand ein gutes Stück über dem Horizont.
    »Verdammt, Tirzah, wo geht es lang?« Boaz’ leise Stimme schnitt durch meine Gedanken.
    Ich verneigte mich ein wenig, da ich das Gefühl nicht abschütteln konnte, jeder – von der Pyramide bis zum niedersten Sklaven – würde uns anstarren, und führte die Gruppe eine Straße entlang und dann in eine Gasse. Mir drehte sich der Magen um; es war Wochen her, daß ich in Isphets Wohnhaus gewesen war. Was würde sie sagen? Was würde sie tun? Würde sie uns überhaupt helfen?
    Wir erreichten unser Ziel ohne Zwischenfälle. Kiamet trat zur Tür, wie es unter normalen Umständen völlig natürlich gewesen wäre, und hämmerte dagegen. Unwillkürlich mußte ich an die Nacht meiner Ankunft zurückdenken, als Ta’uz mich hergebracht hatte.
    Ein leises Schlurfen ertönte, genau wie damals, dann riß Isphet die Tür auf.
    »Ja?« fragte sie.
    Aber ich konnte in ihren Augen erkennen, daß sie glaubte, ich hätte sie verraten. Warum sonst sollte der Herr der Baustelle an ihrer Tür erscheinen?
    Sie starrte mich feindselig an, dann Boaz. »Seid Ihr gekommen, um Futter für die Siebzehn
    zusammenzubekommen, Exzellenz?« fragte sie. »Muß die Pyramide heute wieder gefüttert werden?«
    Boaz ignorierte sie, während Kiamet ihr etwas ins Ohr flüsterte und dann in der Gasse verschwand. Vermutlich, um mit Azam zu sprechen.
    Sobald Kiamet gegangen war, richtete Boaz seine Aufmerksamkeit auf Isphet.
    »Laß mich hinein«, sagte er und drängte sich an ihr vorbei.
    Ich schloß mich ihm schnell an, dann folgte Holdat, der noch immer den Kasten fest umklammerte.
    »Isphet«, sagte ich, als sie die Tür schloß. »Es ist nicht so, wie du…«
    »Du Miststück!« fauchte sie. »Du hast uns verraten! Warum?
    Wofür? Tätschelt er dafür deinen Kopf? Füttert er dich mit Süßigkeiten? Drehst du dich auf den Rücken und läßt dir den Bauch kraulen?«
    »Isphet…«
    »Sie hat dich nicht verraten, Isphet«, sagte Boaz. »Sie hat ihr Leben mehr als einmal riskiert, um dich zu retten.«
    Sie starrte ihn böse an. »Was wollt ihr?«
    Kiath und Saboa hatten sich in eine Ecke zurückgezogen, fest davon überzeugt, daß die Dauer ihres Lebens bestenfalls noch wenige Stunden betrug.
    »Wir sind gekommen, um euch bei der Flucht zu helfen«, sagte Boaz.
    »Isphet, Boaz muß ausgebildet werden. Er ist ein Elementenmeister. Wir brauchen deine Hilfe. Du mußt uns…«
    »Was?« Isphet bemühte sich zu lachen. »Was? Bist du zu lange in der Sonne gewesen, Mädchen? Ist das eine Falle?
    Ein…«
    »Ach, sei still, Frau!« fauchte Boaz. Er gewann schnell sein Gleichgewicht wieder, nachdem sich seine eigene Verwirrung gelegt hatte. »Warum erwartest du eine Falle? Wenn ich dich vernichten wollte, genau wie alle anderen Elementisten in deiner Werkstatt, oder Yaqob und Azam wegen ihres geplanten Aufstandes, hätte ich das ohne jede Warnung veranlassen können, und ihr alle wärt jetzt tot. Laß Tirzah ausreden!«
    Isphet starrte ihn an, jetzt noch bestürzter, da er Yaqob und Azam genannt hatte.
    »Setz dich, Isphet«, sagte ich und führte sie zu einem Hocker, zog mir selbst einen heran und fing an zu erzählen.
    Ich

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