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Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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waren da, Solvadale an ihrer Spitze, und sie umarmten Boaz und mich und dann auch Isphet, als sie zu uns getreten war. Es wurde kein Wort gesprochen.
    Auch Kiath war da; sie hielt Zhabroah, der inzwischen einige Monate alt und ein fröhliches Kind war, auf den Armen.
    Zabrze würde ihn nicht mitnehmen. Möglicherweise war er sein einziges überlebendes Kind, und es wäre völlig unsinnig gewesen, hätte Zabrze darauf bestanden, daß ihn sein Sohn begleitete. Aber Zabrze war ein liebevoller Vater, und so lächelte er den Jungen an, streichelte die Wange, und war erleichtert, daß Kiath seine Pflege übernahm.
    Zabrze wandte sich um und trat dicht an den Rand des Abgrundes. Ich hielt den Atem an, denn mir schien es eine unnötige Zurschaustellung von Mut, aber die Menge auf den Baikonen der Stufen war begeistert, und ich hörte den lauten Jubel, als Zabrze ihnen zum Abschied zuwinkte.
    Die Kluft hatte eigentlich nie so richtig zu Ashdod gehört, aber sollte Zabrze siegen, dann würde sie in Zukunft bestimmt nicht mehr so abgesondert sein müssen.
    Tief unter uns sangen die Frösche, obwohl es schon weit nach Sonnenaufgang war.
    »Und wo ist Fetizza?« fragte ich Boaz.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er. »Ich habe nach ihr gesucht, konnte sie aber nicht finden. Sie wird ihren eigenen Weg gehen, Tirzah.«
    »Ja.« Wieder überfiel mich das eigenartige Gefühl von Verlust, und ich war froh, als Zabrze den Befehl zum Abmarsch gab.

16

    Wir marschierten riecht nach Westen zu den Weiten von Lagamaal, sondern schlugen den geraden Weg nach Norden ein und reisten parallel zur Kluft, bis sie von den Bergen verschlungen war. Es war ein beschwerlicher Weg, aber es war eine kürzere Route, als zuerst zu der Ebene und von dort aus nach Norden zu gehen.
    Und es war weniger wahrscheinlich, auf diesem Weg Steinmännern zu begegnen. Unsere Soldaten hätten nicht die Stärke gehabt, gegen Nzames Zehntausend anzukommen.
    »Ich hoffe, Iraldur hat eine gute Streitmacht mitgebracht«, murmelte Zabrze, als wir am ersten Abend das Lager aufschlugen. »Sonst werden wir vernichtet.«
    Wir zogen zwei Tage lang durch die Berge, dann ging es nach Nordosten in ein hügeliges Weideland, das angenehm für Auge und Fuß war. Der größte Teil von uns lief, aber Zabrze und mehrere seiner Offiziere ritten prächtige graue Pferde, ein Geschenk des Volkes aus der Kluft. Obwohl wir zu Fuß gingen, kamen wir gut voran. Da dies ein militärischer Auftrag war, ließ Zabrze uns von kurz nach Einbruch der Morgendämmerung bis nach Einbruch der Dunkelheit marschieren.
    »Was glaubst du, wie lange es noch dauert, bis wir bei Iraldur sind?« fragte ich Zabrze eines Abends.
    »Wir marschieren noch eine Woche lang genau nach Norden, dann biegen wir nach Nordwesten ab. Wir sollten eigentlich in zwei Wochen bei ihm sein.«
    »Warum sollte Nzame sein Heer gegen Iraldur schicken, statt gegen uns?« fragte Boaz. »Er kannte unseren Aufenthaltsort.«
    »Iraldur ist die unmittelbare Bedrohung«, erwiderte Zabrze.
    »Und würde ihn schneller mit Nahrung versorgen. Vor wie vielen Monaten sind wir der Pyramide entkommen? Vier?
    Fünf?«
    »Und Nzames Hunger muß jeden Tag größer werden«, sagte ich leise. »Ich frage mich, bei welcher Primzahl er mittlerweile angelangt ist.«
    Boaz fuhr sich mit der Hand durchs Haar. Es wuchs wieder, und ich hielt die Zeit für gekommen, es zu stutzen. Jedesmal, wenn es über den Nacken hinauswuchs, erinnerte es mich zu sehr an den Magier.
    »Seine Macht wächst mit jedem genommenen Leben«, sagte er.
    Zabrze sah seinen Bruder eindringlich an. »Kannst du ihn besiegen?«
    »Ja. Ich glaube schon.«
    »Wie?«
    Ich beobachtete meinen Gemahl genau. Boaz sprach nie mit mir darüber, wie er Nzame besiegen wollte. Würde er es Zabrze sagen?
    »Es ist zu verwickelt«, sagte Boaz ausweichend. »Es hat mit mathematischen Formeln zu tun, die dich nur verwirren würden.«
    Ich schaute zur Seite, da ich die Lüge in seinen Augen nicht ertragen konnte. Warum wollte Boaz uns nicht sagen, was er vorhatte? Lag es daran, daß er damit rechnete, dabei zu sterben?
    »Dann sag mir, ob ich dir dabei helfen kann«, sagte Zabrze.
    »Ja, bring mich zur Pyramide«, antwortete Boaz und sah Zabrze offen in die Augen. »Bring mich in die Pyramide hinein.«
    »Du gehst in die Kammer zur Unendlichkeit?« fragte ich.
    Wieder schlängelten sich blutige Schriftzüge vor meinem inneren Auge. Die Kammer zur Unendlichkeit?
    »Ja, Tirzah. Nur dort kann es geschehen.«
    »Und

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