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Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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gehört, daß er gut gegessen hatte.
    »Ich wünschte, ich könnte mit euch kommen, Tirzah.«
    »Ich bin froh, daß du es nicht tust, Yaqob.«
    Wir schwiegen, sahen einander an, dachten an die Liebe, die uns erfüllt hatte, und an all die Dinge, die hätten sein können und doch niemals sein würden.
    »Und die, die Stein waren? Ich habe so wenig über sie gehört.«
    »Sie erholen sich, aber sie werden viel Zeit dafür brauchen.
    Sie sitzen da und denken stundenlang mit leicht gerunzelter Stirn nach, als gäbe es da etwas, an das sie sich erinnern sollten, es aber nicht können.«
    »Sie erinnern sich nicht an ihre Zeit als Stein?«
    »Nur in Träumen. Ich glaube, Nzame ruft sie noch manchmal in ihren Träumen.«
    Er seufzte und schaute zur Decke. »Meine Beine jucken wie verrückt, Tirzah.«
    »Dann heilen sie. Soll ich das Schwert bitten…?«
    »Nein. Nein, du hast genug getan – und dafür danke ich dir.«
    Wir saßen ein paar Minuten schweigend da. Schließlich räusperte ich mich. »War das Kiath, die gerade ging, als ich kam?«
    Er zögerte. »Ja.«
    »Sie wäre gut für dich.«
    »Wage es nicht, mir etwas vorzuschreiben, Tirzah. Nicht nach dem, was du getan hast! Kiath soll keine Salbe für dein Gewissen sein.«
    Ich ließ den Kopf hängen und musterte meine Hände. Es gab nichts, was ich dazu hätte sagen können.
    »Sei vorsichtig, Tirzah. Und komm eines Tages zurück und besuche mich.«
    Ich blinzelte meine Tränen weg. Ich beugte mich vor, um ihn zu küssen, ließ es dann aber vernünftigerweise sein. Er streckte die Hand aus, und ich ergriff sie.
    »So haben wir angefangen, so hören wir auf«, sagte er leise.
    Ich versuchte ihm zuzulächeln, wie ich es damals getan hatte, aber die Tränen ließen sich nun nicht mehr aufhalten, und ich riß die Hand weg und ergriff die Flucht.

    »Wie geht es ihm?« wollte Boaz wissen. »Als ich mich vorhin von ihm verabschiedet habe, schien es ihm ganz gut zu gehen.«
    Ja, dachte ich, aber dein Herz kann er auch nicht mit solcher Schuld beladen wie meines. »Er erholt sich gut. Wir müssen nicht um ihn bangen.«
    Boaz sah mich an, dann wischte er eine verirrte Träne von meiner Wange. »Er hat sein Abenteuer hinter sich, Tirzah. Wir müssen noch einen langen Weg zurücklegen.«
    »Ja. Alles gepackt?«
    Ich betrachtete die Bündel, die uns auf dem Bett erwarteten.
    Wir würden mit leichtem Gepäck reisen, und wir hatten noch immer die Kamele und Maultiere, die uns vom Lhyl über die Lagamaal so gute Dienste geleistet hatten. Sie waren in den vergangenen Monaten auf den Feldern über der Kluft ausgiebig gefüttert und getränkt worden, und es würde ihnen gut tun, auf der Reise nach Norden wieder etwas von ihrem Fett zu verlieren.
    »Bist du sicher, daß du Kelch und Buch mitnehmen willst?«
    Ich hatte darauf bestanden, daß Holdat beides einpackte.
    Würde ich je zurückkommen? Ich wußte es nicht. Selbst in friedlichen Zeiten war die Kluft weit von allem anderen entfernt. Also reisten Kelch und Buch mit mir.
    »Ja, da bin ich sicher.«
    »Hör doch… Zabrze hat die Signalhörner zum Aufbruch blasen lassen. Komm, Tirzah, wir müssen uns noch von einigen verabschieden.«
    Wir schulterten unser Gepäck und betraten den Gang. Isphet umarmte gerade ihren Vater. Für Eldonor mußte es doppelt schwer sein, sie so schnell, nachdem er sie wiedergefunden hatte, wieder zu verlieren. Wir legten ihm zum Abschied tröstend die Hand auf die Schulter, aber er nickte bloß und wandte sich wieder seiner Tochter zu, und wir ließen sie in Ruhe und stiegen die Treppe hinauf zum Klippenrand.
    Alle anderen, die Zabrze begleiten sollten, waren bereits oben, warteten entweder dort oder ein Stück weiter unten in der Schlucht. Da waren die regulären Soldaten, die Zabrze bei seinem Kampf gegen die Pyramide unterstützt hatten – etwa fünfhundertundvierzig – und weitere tausend, die sich aus Männern aus Gesholme und der Kluft zusammensetzten. Unter den Tausend waren nicht nur Kämpfer, sondern auch viele der Bewandertsten in den Elementenkünsten, wie Zeldon und Orteas. Sie verfügten vielleicht nicht über die gleiche Macht wie Boaz, Isphet oder ich, aber sie waren trotzdem sehr wertvoll für uns, und sie waren Freunde, und ich war froh, daß sie uns begleiten würden.
    Wir hörten das Schreien eines der Maultiere; sie und die Kamele warteten weiter unten in den Bergen. Sie trugen nicht nur den Proviant, sondern auch sämtliche Seile, die hatten beschafft werden können.
    Die Weisen

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