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Der Steinwandler pyramiden2

Der Steinwandler pyramiden2

Titel: Der Steinwandler pyramiden2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: douglass
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sanft. »Zeige Isphet und mir, was wir tun müssen. Wir müssen alle helfen.«
    Er nickte und legte dem Steinmann wieder die Hand auf die Brust. Er konzentrierte sich eine Weile, dann sprach er leise und sagte uns, wie man die Lebenskraft benutzen mußte, um Wesen wieder zum Leben zu erwecken und zurückzuverwandeln.
    Er stütze sich kräftiger auf seine Hand, und der Stein verwandelte sich. Von Boaz’ Hand aus traten rote Adern zum Vorschein, dann verdunkelte sich der Stein zu Haut und Muskeln. Der Mann hörte auf, mit den Armen wedeln zu wollen und lag statt dessen still da, und ein Stöhnen entrang sich seinen Lippen – aber das war ein Stöhnen der Überraschung und nicht der Verzweiflung.
    Und es war kein Mann.
    Isphet und ich wichen entsetzt zurück, als zuerst die Brüste und dann der sanft gerundete Leib einer Frau zum Vorschein kam. Gliedmaßen wuchsen und wurden glatt und schlank.
    Boaz hob die Hand, und wir sahen ihr Gesicht. Sie war kaum älter als achtzehn oder neunzehn und hatte reizvolle Züge.
    Zweifellos eine Sklavin, wenn sie aus Gesholme kam, aber wer konnte schon sagen, wie weit sich Nzames Verwandlungen ausgebreitet hatten.
    Sie schlug die Augen auf, dann schnappte sie vor Überraschung nach Luft und brach schließlich in Tränen aus.
    »Jemand soll mir ein Gewand oder einen Umhang geben«, fauchte Isphet, und ein Soldat reichte ihr eine Decke.
    »Wo bin ich?« fragte das Mädchen stotternd, verwirrt von ihrer Umgebung und den fremden Gesichtern. »Wer seid ihr?«
    Boaz, Isphet und ich brauchten den Rest des Tages, um uns um die Steinmänner zu kümmern. Wir verwandelten sie alle, verbrauchten dabei zwar unsere ganze eigene Kraft, schöpften aber neuen Mut aus dem Wiedererwachen jener, die so mißbraucht worden waren. Die meisten waren Männer, aber es gab auch neun Frauen unter ihnen. Sie alle waren verwirrt, verängstigt und von unbestimmten Erinnerungen heimgesucht, die sie zittern und weinen ließen.
    Ich vermutete, daß sie noch Monate lang von Alpträumen heimgesucht werden würden.

15

    Als man die Männer und Frauen in die Kluft gebracht hatte, war es bereits dunkel, und ich wußte, daß sie in den nächsten Monaten viel fürsorgliche Pflege brauchen würden, um eines Tages wieder ein normales, erfülltes Leben führen zu können.
    Wir näherten uns gerade der Treppe, als hinter uns ein Ruf ertönte.
    Einer der Wachtposten eilte auf uns zu. »Drei Männer«, keuchte er.
    »Steinmänner?« fragte Zabrze.
    »Nein, Großmächtiger. Männer wie Ihr und ich, aber ich kenne sie nicht.«
    »Wo?«
    »Sie sind nicht weit hinter mir, Großmächtiger.«
    »Ihr geht voraus«, sagte Zabrze, aber wir schüttelten nur den Kopf. Fremde Männer bedeuteten Neuigkeiten.
    Die drei Männer, die von mehreren Wachtposten und vier Männern aus der Einheit, die Zabrze bei den unteren Anhöhen stationiert hatte, eskortiert wurden, trafen ein und verbeugten sich tief vor ihm.
    Sie waren schmutzig von einer langen Reise und müde; zwei von ihnen trugen Zeichen ihrer Würde an ihren Armreifen, die mir unbekannt waren.
    »Ataphet«, sagte Zabrze zu einem der Männer. »Welche Nachrichten bringst du?«
    »Großmächtiger«, sagte Ataphet. »Ich bin als einziger aus meiner Gruppe durchgekommen. Ich habe Eure Botschaft verkündet und…«
    »Und?« Zabrze war einen Schritt vorgetreten. »Und ihr?«
    »Und wir kommen als Botschafter von Prinz Iraldur«, sagte einer der beiden Männer. Er stellte sich und seinen Begleiter vor, aber ich hörte ihre Namen gar nicht. Iraldur von Darsis!
    »Und?« Ich glaube, Zabrze konnte sich kaum noch zurückhalten, den Mann an der Tunika zu packen und zu schütteln.
    »Mein Prinz schickt Euch und Eurer verehrten Gemahlin Grüße der Verbundenheit und der Freundschaft…«
    Ich warf Isphet einen Blick zu. Zabrzes verehrte Gemahlin war nicht dieselbe, die Iraldur kannte.
    »… und mein Prinz bat mich, Euch auszurichten«, fuhr der Mann hastig fort, als Zabrze gereizt abwinkte, »daß auch er Schwierigkeiten mit der Pyramide und ihrem Hunger hat…«
    »Wie das?«
    »Großmächtiger, unsere westlichen Grenzländer sind in den vergangenen Monaten von Männern aus Stein überfallen worden, die weder Schwert noch Lanzen aufhalten konnten. Hunderte Männer und Frauen sind in das Land verschleppt worden, das selbst zu Stein geworden ist.«
    »Oh ihr Götter«, murmelte Zabrze und fuhr sich mit der Hand über die Augen. »Das habe ich befürchtet.«
    »Großmächtiger, mein Prinz bat mich,

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