Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
sprechen wollen.«
    »Wie gesagt, es geht um Yasmine«, wiederholte Johansson. »Sie sind die einzige Person, die ihr tatsächlich begegnet ist.«
    »Und ihre Eltern?«
    »Die sind unerreichbar. Sie haben Schweden vor über zwanzig Jahren verlassen.«
    »Mag sein, aber wie kann ich Ihnen helfen? Ich kann ihr nicht öfter als zehn, höchstens zwanzig Mal begegnet sein, und das muss mindestens fünfundzwanzig Jahre zurückliegen. «
    »Sie haben doch selbst zwei Töchter, die damals im selben Alter waren wie Yasmine. Ich bilde mir ein, dass es eine Unterhaltung wert sein könnte«, sagte Johansson. Außerdem leben deine Mädchen noch, dachte Johansson. Erwachsene Frauen, über dreißig, von allem anderen einmal abgesehen, dachte er.
    »Ich habe für heute Nachmittag die Waschküche reserviert«, wandte sie ein.
    »Kein Problem«, sagte Johansson. »Ich schaue gerne bei Ihnen vorbei. Wie wäre es in einer Stunde?«
    »Rufen Sie an, bevor Sie kommen!«, sagte sie. »Versprechen Sie anzurufen, bevor Sie kommen!«
    Endlich, dachte er, nachdem er das Gespräch beendet hatte. Dass es auch immer so schwer sein muss, der Polizei helfen zu wollen.
    »Matilda!«, brüllte er.

    »Chef«, sagte Matilda, die an der Tür seines Arbeitszimmers gelehnt haben musste.
    »Lassen Sie den Motor vom Batmobil warm laufen«, sagte Johansson. »Wir ziehen ins Feld.« Das muss der Wein sein, dachte er. Keine Kopfschmerzen, kein Druck auf der Brust, nicht einmal aufgekratzt. Nur ruhig und energisch. Wie jemand, der das Beste aus allem macht, den Zufall hasst und die Dinge nicht unnötig verkompliziert.

50
Dienstagnachmittag des 27. Juli 2010
    Essinge Brogata, ein Haus aus den 30er Jahren, Fahrstuhl, kleine Zweizimmerwohnung im obersten Stockwerk. Zwei Zimmer und Küche mit einer Schlafnische neben der Essecke. Dort hat sicher Erika geschlafen, dachte er, während sich ihre Töchter das kleinere der beiden Zimmer geteilt haben. In diese Wohnung war sie vor bald dreißig Jahren eingezogen, und hier waren ihre Töchter aufgewachsen. Hier hatten sie mit ihrer Mutter zusammengewohnt, bis sie ausgezogen waren, um ein eigenes Leben zu beginnen. Er brauchte nicht einmal zu fragen. Aus der Einrichtung und allem, was an Wänden und Decken hing, ging hervor, dass sie hier die letzten 27 Jahre ihres Lebens zugebracht hatte. Ein sparsames Leben, ein arbeitsames Leben, ordentlich und sauber, aber eingegrenzt, ohne den geringsten Spielraum für materiellen Leichtsinn.
    Genau wie sie selbst. Durchtrainiert. Kein Gramm zu viel, wache Augen, sonnengebräunte Hände, die Hände einer arbeitenden Frau. In jungen Jahren war sie sicher eine Schönheit gewesen, mit energischem Schritt und Träumen für die Zukunft, das sah man an ihrem Lächeln und in ihren Augen. Aber sie sieht immer noch gut aus, dachte Johansson, der plötzlich einen Stich verspürte, ohne recht zu verstehen, warum. Sie hatte Kaffee serviert. Ohne zu fragen, ob er vielleicht
lieber Tee wolle. So sind wir nun einmal, wir echten Norrländer, dachte Johansson und spürte, dass jemand oder etwas sein geschundenes Herz berührt hatte.
    »Milch und Zucker?«, fragte sie.
    »Schwarz, danke«, sagte Johansson.
    »Worüber wollen Sie mit mir sprechen?«, fragte sie.
    »Lassen Sie uns ganz von vorne beginnen«, sagte Johansson. »Wann traten Sie Ihre Arbeit bei Margaretha Sagerlied an?«
     
    Frühjahr 1983. Erikas Mann hatte sie wegen einer Jüngeren verlassen. Eine ihrer Arbeitskolleginnen aus der Huddinge-Klinik. Elf Jahre jünger als sie, selbst noch ein Kind, erwartete ein Kind von ihrem Mann. Dies hatte sie sich zusammengereimt, ohne ihren Mann fragen zu müssen und sich seine Lügen und seine Wutausbrüche anzuhören und Teil seines schlechten Gewissens zu werden.
    Ihr Chef, Oberarzt an der Huddinge-Klinik, Opernliebhaber, wohlhabend und auf sein hohes Gehalt nicht angewiesen, wie alle, die mit einem silbernen Löffel im Mund geboren wurden, hatte sich um das Praktische gekümmert. Die Wohnung in Lilla Essingen hatte er organisiert. Das Haus gehörte einem guten Freund. Sie wohnte mietfrei, da sie einmal in der Woche das Treppenhaus putzte und kaputte Glühbirnen ersetzte. Ihre neue Arbeit am Sankt-Göran-Krankenhaus hatte ihn einen Anruf bei einem Freund und Kollegen gekostet. Die Arbeit bei Margaretha Sagerlied ebenfalls. Sie war mit ihm und seiner Frau eng befreundet.
    »Jetzt wollen Sie natürlich wissen, ob ich was mit ihm hatte«, sagte Erika Brännström.
    »Nein«, meinte Johansson. »Hatten

Weitere Kostenlose Bücher