Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
beugte und vorsichtig seine Schulter berührte.
    »Sie haben Besuch«, sagte sie. »Er kommt von der Polizei und sagt, er hätte eine Menge Papiere für Sie.«
    »Hat er auch einen Namen?«, fragte Johansson.
    »Meines Wissens nicht«, erwiderte Matilda und lächelte, als sie das sagte.
    »Wie wissen Sie dann, dass er nicht lügt?«, fragte Johansson. Patrik Åkesson, Pezwei, dachte er.
    »Es steht ihm mit Druckbuchstaben auf die Stirn geschrieben«, meinte Matilda und grinste. »Genau wie Ihnen und Ihrem besten Freund, diesem Riesen, der aussieht wie ein Wolf.«
     
    Es steht nicht auf seiner Stirn, dachte Johansson, sondern in seinen Augen. Wie bei allen echten Schutzleuten. Wie bei seinem besten Freund, wie bei ihm selbst, wie bei allen seinen alten Kollegen, die genauso waren wie Jarnebring und er. Dieser freundliche, gleichzeitig etwas lauernde Ausdruck, der einfach nur bedeutete, der Teufel soll dich holen, wenn du dich nicht anständig benimmst. Dann die Handschellen ums Handgelenk, der Bescheid, die Schnauze zu halten, begleitet von einem Tritt in den Hintern oder, um auf Nummer sicher zu gehen, etwas noch Schlimmerem.

    »Setzen Sie sich«, sagte Johansson. »Ich habe dem Mädchen gesagt, sie soll uns einen Kaffee bringen.«
    »Klingt gut«, meinte Patrik Åkesson.
    »Erzählen Sie, Pezwei«, sagte Johansson. »Belehren Sie einen alten Mann. Haben Sie diesen Trunkenbold Högberg gefunden?«
    »Mein Schwiegervater hat heute früh einen ziemlichen Wirbel gemacht«, sagte Pezwei.
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Johansson.
    »Also, Högberg, Tommy Rickard, wurde ein Wangenabstrich abgenommen«, fuhr er fort. »Die Kollegen und ich hatten ohnehin in der Gegend zu tun«, meinte er mit einem Lächeln und Achselzucken.
    »Und wie fand er das?«, wollte Johansson wissen.
    »Keinerlei Einwände«, sagte Pezwei. »Er war sogar sehr entgegenkommend. Vielleicht etwas müde, war offenbar gestern Abend recht spät geworden. Als es uns erst mal gelungen war, ihn zu wecken, war alles kein Problem. Mein Schwiegervater wollte die Probe umgehend ins SKL schicken. Behauptete, dass wir spätestens morgen das Resultat hätten.«
    »Das glaube ich auch«, brummte Johansson. »Haben Sie ein Foto von ihm?«
    »Klar«, antwortete Pezwei, suchte in seinen Papieren und reichte Johansson das erkennungsdienstliche Foto von 1987, das die Kripo Stockholm angefertigt hatte, als er wegen des Verdachts auf schweren Diebstahl festgenommen worden war. Von vorn, rechtes und linkes Profil, und trotz der Umstände hatte er in die Kamera gelächelt.
    Dunkles, lockiges Haar, gleichmäßige Züge, weiße Zähne, strahlendes Lächeln. Tommy Högberg, der Herzensbrecher, dachte Johansson.
    »Und? Was sagen Sie, Chef? Ist er das?«, fragte Pezwei und nickte neugierig in Richtung des Fotos in Johanssons Hand.

    »Eher nicht«, sagte Johansson und schüttelte den Kopf. Zu weich, etwas zu dumm, den Augen nach zu schließen, dachte er.
    »Früher oder später wird es sich erweisen«, meinte Johansson noch und zuckte mit den Achseln. Recht bald, dachte er.
    »Falls er es doch ist, dann fahre ich ihn gerne holen«, sagte Patrik Åkesson, und in seinen Augen war ein Ausdruck, der für Tommy Högberg nichts Gutes verhieß.
    »Verjährt«, sagte Johansson. »Nicht ganz einfach.« Unergründlicherweise klang er jetzt genau wie Pezweis Schwiegervater vom Bezirkskriminalamt Stockholm.
    »Er hat sicher noch eine andere Sauerei begangen«, meinte Pezwei. »Diese Typen kriegen doch nie genug«, brauste er plötzlich auf. »Wir finden schon noch was. Sie brauchen mich nur anzurufen, dann fahre ich ihn holen. Und wenn er Ärger macht, dann reiße ich ihm Arme und Beine aus.«
    Hoppla, dachte Johansson. Von wem habe ich das schon mal gehört?
    »Gibt es da etwas, was Sie mir erzählen wollen?«, fragte Johansson.
    »Hat Herman was gesagt? Hat mein Schwiegervater was gesagt?«
    »Nein«, sagte Johansson, »aber ich höre Ihnen trotzdem gerne zu.«
    »Unsere Jüngste, Lovisa, ging ja in diese verdammte Kita in Tullinge. Wir haben damals dort gewohnt. Das ist jetzt vier Jahre her. Sie haben davon sicher in der Zeitung gelesen. Die Medien waren voll davon, obwohl die Behördenheinis versuchten, die Sache totzuschweigen.«
    »Sagt mir im Moment nichts«, sagte Johansson. »Erzählen Sie.« Jemand muss wirklich in meinem Kopf so einiges gelöscht haben, dachte er.
    »Sie hatten einen Praktikanten angestellt, der Kindergärtner
werden wollte. Er hatte bereits einige

Weitere Kostenlose Bücher