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Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war

Titel: Der stille Krieg - McAuley, P: Der stille Krieg - The quiet war Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul McAuley
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befürchten hatte. Außerdem hatte er – bis auf die Auslassung einiger unbequemer Tatsachen – im Großen und Ganzen die Wahrheit gesagt.
    »Ich befand mich in der Nähe und benutzte eine Drohne, um Macy Minnot im Auge zu behalten«, sagte er. »Bis das System ausfiel, heißt das.«
    »Sie haben also nicht gesehen, wer Ursula Freye ermordet hat?«
    »Ich habe erst wieder etwas gesehen, als die Verbindung zur Drohne wiederhergestellt war. Und dann bin ich Macy Minnot mit dem Gerät gefolgt. Leider hat sie die Drohne mit dem Taser abgeschossen, den sie Mr. Twain abgenommen hatte. Daraufhin wollte ich ihr selbst weiter folgen, aber sie ist mir entwischt.«
    »Sie hat erst Mr. Twain ausgeschaltet und dann auch Sie noch überwältigt?«
    »Bevor sie für die Baumannschaft rekrutiert wurde, hat sie im Rückgewinnungs- und Sanierungskorps gedient. Sie hat eine militärische Ausbildung absolviert. Und zu meinem Bedauern muss ich sagen, dass ich im Gegensatz zu Mr. Twain über keinerlei Nahkampferfahrung verfüge.«
    »Mr. Twain behauptet gesehen zu haben, wie Miz Minnot Ursula Freye mit einer Nagelpistole in den Kopf schoss«, sagte Sri Hong-Owen.

    »Ja, das hat er gesagt, Ma’am. Ich glaube, die Mordwaffe gehörte zur Ausrüstung von Miz Minnots Labor und wurde später aus dem See geborgen.«
    Wo Speller Twain, der verdammte Idiot, sie hingeworfen hatte.
    »Mr. Twain behauptet außerdem, Ursula Freye hätte Emmanuel Vargo ermordet«, sagte Sri Hong-Owen. »Glauben Sie das?«
    »Es stimmt sicherlich, dass Miz Freye zu den letzten Menschen gehörte, die Mr. Vargo lebend gesehen haben, bevor die Mannschaft in den Kälteschlaf versetzt wurde«, sagte Loc. »Und nach ihrem Tod hat Mr. Twain Mr. Vargos Lesetafel in ihrem Quartier entdeckt. Er glaubt, sie könnte Mr. Vargo mit einem Erreger infiziert haben, der seinen Tod an Pseudo-CNE nach seiner Wiederbelebung verursacht hat. Aber ich muss zugeben, dass ich das nicht recht mit Miz Freyes lautstarker und beharrlicher Behauptung in Einklang bringen kann, er sei ermordet worden. Besonders nachdem alle anderen Mannschaftsmitglieder durchaus bereit waren anzunehmen, es habe sich um einen Unfall gehandelt. Ein Widerspruch, der mir einiges Kopfzerbrechen bereitet.«
    »Verfügt Mr. Twain über irgendwelche stichhaltigen Beweise für diese Annahmen?«, fragte Sri Hong-Owen. »Abgesehen von der Entdeckung von Mr. Vargos Lesetafel, die auch problemlos in Miz Freyes Quartier eingeschmuggelt worden sein kann.«
    »Mr. Twain behauptet, Miz Freye und Miz Minnot hätten zusammengearbeitet, um das Projekt zu sabotieren, und hätten eine Meinungsverschiedenheit gehabt. Leider hat Miz Minnot Rainbow Bridge einen Tag nach ihrem Überlaufen verlassen«, sagte Loc. »An Bord des Schleppers Der lange Marsch , der sie in die Stadt East of Eden auf Ganymed gebracht hat. Der Schlepper gehört einem Mann namens Galileo
Wu. Mr. Wu ist der Großonkel von Loris Sher Yanagita, und Miz Yanagita war nicht nur Miz Minnots Assistentin, sie ist auch die Tochter eines Mitglieds des Senats von Kallisto.«
    Langsam begann ihm die Sache Spaß zu machen. Nach Macy Minnots Flucht hatte er dank seiner raschen Auffassungsgabe eine Katastrophe verhindern können, und er war zuversichtlich, dass er den Tod von Emmanuel Vargo und Ursula Freye einem neuen Sündenbock anhängen konnte. Dazu musste er lediglich bei Euclides Peixoto und dieser sogenannten Genzauberin ein wenig Zweifel säen, und seine neuen Freunde würden den Rest erledigen.
    »Miz Minnot steht also unter dem Schutz einiger einflussreicher Persönlichkeiten«, sagte Sri Hong-Owen.
    »In der Tat. Unmittelbar, nachdem sie das Biom verlassen hatte, haben wir darum gebeten, mit ihr sprechen zu dürfen, aber unsere Bitte wurde abgelehnt. Wir haben es noch einmal versucht, nachdem sie in East of Eden angekommen war, aber wieder erfolglos. Und ohne Zugang zu Miz Minnot ist es uns nicht möglich gewesen, die Ermittlungen weiter voranzutreiben.«
    »Wie steht es mit der Familie Fontaine?«
    »Es hätte sie sicher eine Menge gekostet, ihren Einflussbereich so weit auszudehnen, aber da Miz Minnot im Verdacht steht, ein Familienmitglied mit einer Blutsverwandtschaft zweiunddreißigsten Grades ermordet zu haben, würde ich das nicht gänzlich ausschließen.«
    »Obwohl die Fontaines Ursula Freye aus der Familie ausgeschlossen haben?«
    Loc lächelte. »Ja, aber das ist nicht weiter verwunderlich, nicht wahr? Schließlich hat ihnen die ganze Angelegenheit einigen

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