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Der stille Schrei der Toten

Der stille Schrei der Toten

Titel: Der stille Schrei der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Ladd
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»Natürlich.« Dann grinste er, wie es seine Art war, charmant und mit strahlenden Augen, worauf ich lächelte und er süffisant sagte: »Anscheinend kommt ihr beide euch da draußen auf seinem Boot ja so richtig nahe.«
    »Was zum Teufel soll das denn heißen?« Ich glaubte, mich verteidigen zu müssen, und klang ziemlich ätzend, konnte aber nicht anders.
    »Das soll heißen, ob du mit ihm schläfst, und wenn ja, dass du doch bitte damit aufhören sollst. Du gefährdest sonst die Ermittlungen.«
    »Nun hör aber auf. Ich schlafe mit niemandem. Du solltest mich eigentlich kennen.«
    »Immerhin hat er sich gefreut wie ein Schneekönig, als er mir mitteilte, du würdest noch schlafen und er wolle dich nicht wecken, weil du dich ausruhen müsstest. Er sagte noch, du würdest nicht gut genug auf dich aufpassen.«
    »So? Er kann sagen, was er will, und du wirst mich immer noch besser kennen, als es bei ihm jemals der Fall sein wird. Nicht dass es dich irgendetwas anginge, aber ich habe nichts mit ihm, weder sexuell noch irgendwie sonst. Ich bin auf seinem Sofa eingeschlafen, weil ich die ganze Nacht über auf gewesen war, und dazu kam noch der Fehler, dass ich einen von Dotties Grogs getrunken hatte, kurz bevor er bei mir zu Hause auftauchte. Es ist einfach passiert, blöderweise, ich weiß. Beim Aufwachen dort hab ich mich gefühlt wie die letzte Idiotin. So fühl ich mich immer noch.«
    »Pass auf dich auf. Dieser Typ ist aalglatt, und ich trau ihm nicht. Er unterhält zu gute Kontakte zur Unterwelt.« Bud hielt mir einen Streifen Kaugummi hin. Als Friedensangebot und zur Wiedergutmachung. Ich nahm das Angebot an, erleichtert darüber, dass diese Frage gestellt und beantwortet worden war. Früher oder später wäre sie doch gekommen. »Meinst du immer noch, er könnte sie umgebracht haben? Traust du ihm das zu? Immerhin hast du ihn nun quasi privat kennengelernt und sogar auf seiner Couch geschlafen.«
    Diesen letzten Seitenhieb konnte Bud sich nicht verkneifen. So war er nun mal. Mit der Antwort zögerte ich, da ich merkte, dass ich mir nicht sicher war. Black war schlichtweg ein Rätsel, das sich nicht auf Anhieb lösen ließ. »Ich bin mir noch nicht sicher, meine aber doch, dass er es nicht getan hat. Spannend wird auf alle Fälle werden, wie er die Tatumstände interpretiert. Einen Versuch ist es allemal wert. Sollte er mit einer Finte aufwarten oder sonst wie versuchen, mich in die Irre zu führen, merk ich das sofort.«
    »Warum kann ich denn nicht dabei sein, wenn er dir seine gelehrte Einschätzung des Falls präsentiert?«
    »Er hat klargemacht, dass er nur mit mir zusammenzuarbeiten bereit ist. Angeblich hat er zu niemand anderem sonst Vertrauen.«
    »Und den Unsinn hast du ihm abgenommen?«
    »Ich an seiner Stelle würde hier auch niemandem trauen. Vor versammelter Mannschaft krieg ich nichts aus ihm raus. Besser, ich knöpf ihn mir alleine vor.« Bud wirkte nicht überzeugt und würde sich auch nicht überzeugen lassen, egal was ich ihm erzählte. Seine Abneigung gegenüber Black saß einfach zu tief. Ich wechselte das Thema. »Was ist mit Inman? Gibt es Neuigkeiten über seinen Aufenthalt zum Tatzeitpunkt?«
    »Da war er in einem Schnapsladen. Die Überwachungskamera hat ihn gefilmt. Und als er wieder zu Hause war, hat er draußen an einem Picknicktisch mit einem seiner nichtsnutzigen Nachbarn ein Bier gezischt. Damit ist er so ziemlich aus dem Schneider.«
    »Bleibt noch der Vorwurf vorsätzlicher Körperverletzung. Wenn seine Frau ihn dafür nicht anzeigt, mach ich es. Meine Blutergüsse dürften als Beweismittel reichen.«
    Bud schüttelte den Kopf. »Was du in dieser Woche erlebt hast, der Wahnsinn. Vielleicht sollte ich dich besser im Auge behalten, als dein Schutzengel sozusagen.«
    »Im Moment kommt es mir vor allem darauf an, diese Berichte zu Ende zu bringen und sie Charlie vorzulegen; dann treffe ich mich wieder mit Black. Er will sich die Fotos und die Berichte vom Tatort ansehen und mir erklären, wie es aus seiner Sicht gelaufen sein könnte. Wird sicher interessant, kann ich dir sagen.«
    »Meinst du? Und du bist sicher, ich soll dich nicht doch begleiten? Zur Sicherheit?«
    »Dieser Angriff von neulich geht dir nicht aus dem Sinn, oder?«
    »Ich hab geglaubt, du bist unverwundbar. Jetzt mach ich mir Sorgen um dich.«
    »Sie haben mich überrumpelt, das ist alles. Und sie waren zu zweit. Aber das passiert mir nie wieder, glaub mir. Ich an deiner Stelle würde mich jetzt allmählich auf

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