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Der Stolz der Flotte

Der Stolz der Flotte

Titel: Der Stolz der Flotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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endlich auseinandermanövriert hatten, waren die
Frog
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schon außer Sicht, mit Kurs Nord mit jedem Quadratmeter Leinwand, den sie hatten, hol sie der Satan!«
    »Der Schaden?«
    »Ist in einem Tag repariert. Ich habe die Maststenge schon ersetzen lassen, und zur Zeit wird an Bugspriet und Klüverbaum gearbeitet.« Bolitho wandte den Kopf ab. Wenn die Fregatte, die den Werfer
Devastation

in Grund geschossen hatte, nicht schon über das Geschwader Bescheid wußte – die beiden französischen Vierundsiebziger würden jetzt keinen Zweifel mehr haben.
    Keverne berichtete weiter: »Sir Lucius läßt beste Wünsche ausrichten und bestellen, er wird Sie aufsuchen, sobald es sich machen läßt.« Neugierig sah er Mrs. Pareja an. »Sie haben sehr viel geleistet, wenn ich das sagen darf, Sir. Ich habe auch von Witrands Tod gehört. Tut mir leid.«
    »Ich gehe am besten wieder an Bord, Sir«, mischte sich Calvert ein; aber er schien nicht sehr glücklich über diese Aussicht.
    Keverne ignorierte ihn. »Was sollen wir tun, Sir?« Er schritt zum Fenster und spähte durch die Jalousien. »Das kommt mir alles so hoffnungslos vor.«
    Bolitho dachte an Draffen, an seine Lügen und Täuschungen, und wieder pulste ihm das Blut schmerzhaft in der Schulter. Dort draußen war Broughton an Bord seines Flaggschiffs der Gefangene seiner Zweifel und trüben Ahnungen. Wenn sein Stolz es ihm nicht erlaubte, Bolitho oder jemand anderen um Rat zu fragen – um so schlimmer für ihn. Bolitho konnte ihn seines Stolzes wegen bewundern, aber mit
    seiner immer wieder durchbrechenden Sturheit konnte er sich nicht abfinden.
    Hauptmann Giffard erschien keuchend im Türrahmen, das Gesicht ebenso rot wie sein Uniformrock.
    »Die
Restles
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rundet soeben die Landzunge, Sir!«
    Wieder stützte sich Bolitho mühsam auf den Ellbogen, ungeachtet seiner Schmerzen.
    »Signalisieren Sie, daß der Kommandant sich schnellstens bei mir melden soll!« Er sah Giffard bedeutsam in die Augen. »Bei
mir,

verstanden?«
    Als Giffard draußen war, fuhr er fort: »Gehen Sie wieder an Bord, Mr. Keverne, und bestellen Sie Sir Lucius mit allem Respekt, ich käme bald wieder an Bord.« Er sah, wie Allday den anderen rasche Blicke zuwarf. »Sehr bald. Sagen Sie ihm das!« Und zu Calvert gewandt: »Sir Lucius hatte angeordnet, daß Sie an Land Dienst machen. Sie bleiben also hier.« Er sah Calverts dankbare Erleichterung und schloß: »Jetzt gehen Sie und halten Sie Ausschau nach der
Restless

    Als sie wieder allein waren, sagte er: »Ich weiß schon, was Sie sagen wollen, Mrs. Pareja – Kate«, verbesserte er lächelnd.
    »Warum sind Sie dann so widerspenstig?« Sie war plötzlich errötet, und ihr Atem ging schneller.
    »Weil ich jetzt dort gebraucht werde. Allday – Sie müssen mich rasieren, und ich brauche ein neues Hemd. Und zwar
gleic
h
!« betonte er, denn Allday machte wieder seine starrköpfige Miene.
    »Es ist doch merkwürdig«, fuhr er fort, als Allday gegangen war, »daß ich jetzt klarer denken kann als vorher.«
    »Weil Sie so viel Blut verloren haben.« Sie seufzte. »Aber wenn Sie müssen, dann müssen Sie eben, nehme ich an. Männer sind nun mal für den Krieg geschaffen, und Sie sind keine Ausnahme.«
    Sie kam ans Bett und stützte seine Schultern, bis er in sitzender Stellung war.
    »Was wird aus Ihnen, wenn hier alles vorbei ist?« fragte er nachdenklich.
    »Nach Spanien gehe ich nicht zurück. Ohne Luis wäre ich dort wi eder eine Fremde. Vielleicht fahre ich nach London.« Sie lächelte nachdenklich. »Ich habe meine Juwelen, viel mehr als seinerzeit in London.« Aus ihrem Lächeln wurde ein Kichern. »Sie könnten mich
    doch mal in London besuchen, hm? Wenn Sie hinkommen, um eine neue Beförderung in Empfang zu nehmen, Captain.«
    Doch als er sie ansah, merkte er, daß sich hinter ihrem Lächeln mehr als nur Neckerei verbarg. Eine ernstgemeinte Aufforderung oder sogar eine dringende Bitte? Schwer zu sagen.
    Er lehnte sich vertrauensvoll an sie. »Das tue ich bestimmt. Glauben Sie mir.«
    Allday legte eben letzte Hand an Bolithos Hemd und Halsbinde, als Kommander Samuel Poate von der
Restles
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ins Zimmer trat. Er war klein, rosig und, wie Bolitho fand, auch so aggressiv und munter wie ein junges Schweinchen. Wie er so dastand, den Hut vorschriftsmäßig unterm Arm, seine Stupsnase zuckend vor Wichtigtuerei und unterdrücktem Zorn, war die Ähnlichkeit unverkennbar.
    »Ihren Bericht, Commander!« befahl Bolitho kurz. »Und zwar rasch. Ich habe so

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