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Der stolze Orinoco

Der stolze Orinoco

Titel: Der stolze Orinoco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Mission schon reden hören, sagte Jacques Helloch. Ist sie erst neueren Ursprungs?
    – Sie wurde schon vor mehreren Jahren gegründet, antwortete Herr Mirabal, und erfreut sich, soviel ich weiß, glücklichen Gedeihens.
    – Eine spanische Mission?…
    – Ja, sie wird von einem spanischen Missionär, dem Pater Esperante, geleitet.
    – Sobald unsre nöthigen Vorbereitungen zur Weiterreise beendet sind, erklärte Jean, brechen wir nach Santa-Juana auf.
    – Mein liebes Kind, sagte der alte Herr, ich darf Sie nicht in Unwissenheit darüber lassen, daß die Gefahren am obern Orinoco sehr groß sind. Abgesehen von Anstrengungen und Entbehrungen, laufen Sie auch Gefahr, Indianerhorden in die Hand zu fallen, die wegen ihrer Grausamkeit sehr berüchtigt sind, in die der wilden Quivas, welche jetzt von einem aus Cayenne entwichenen Sträfling angeführt werden.
     

    »Herr Helloch, ich hätte einige Worte mit Ihnen zu sprechen.« (S. 220.)
     
    – Gefahren, denen mein Vater ins Auge gesehen hat, erwiderte Jean, werde ich auch nicht scheuen, um ihn wiederzufinden!«
    Die Unterredung endigte mit dieser Antwort des jungen Mannes. Herr Mirabal sah ein, daß ihn nichts zurückhalten werde. Er würde auf jeden Fall, wie er sich ausgedrückt hatte, »bis ans Ende« gehen.
    Voller Verzweiflung folgte der Sergeant Martial Jean nach, der sich nach der »Gallinetta« begab, um verschiedene Kleidungsstücke zu holen.
    Als Jacques Helloch mit Herrn Mirabal allein war, konnte dieser ihm nur noch einmal wiederholen, welch großen Gefahren der Sohn des Oberst von Kermor, der nur den alten Soldaten zum Führer hatte, sich aussetzte.
    »Wenn Sie einigen Einfluß auf ihn haben, Herr Helloch, fügte er hinzu, so suchen Sie ihn von diesem, auf so unsichern Voraussetzungen aufgebauten Plane abzubringen. Verhindern Sie seine Weiterreise.
    – Zurückhalten wird ihn doch nichts, Herr Mirabal; dazu kenne ich ihn zu gut!«
    Jacques Helloch kehrte an Bord der »Moriche« zurück. Er war jetzt sorgenvoller als je und antwortete auf die Worte, die sein Gefährte an ihn richtete, überhaupt gar nicht mehr.
    Auf dem Hintertheile seiner Pirogue sitzend, beobachtete Jacques Helloch den Schiffer Valdez und zwei seiner Leute, wie diese die »Gallinetta« offenbar für eine weite Reise in Stand setzten. Dazu mußte sie vollständig entladen werden, um ihren Boden genau zu besichtigen und sie durchweg frisch zu kalfatern, was die oft so schwierige letzte Fahrt und die Strandung am Ufer von San-Fernando unbedingt nöthig machten.
    Jacques Helloch beobachtete dabei auch Jean, der diese Arbeiten überwachte. Vielleicht erwartete der junge Mann, daß Jacques Helloch ihn ansprechen, ihn wegen der Kühnheit seiner Pläne verwarnen oder abhalten sollte, sie auszuführen.
    Dieser blieb jedoch stumm und regungslos auf seinem Platze. In Nachdenken versanken, schien er von einer fixen Idee besessen zu sein, einer jener Ideen, die sich tief ins Gehirn eingraben… es verzehren…
    Der Abend kam heran.
    Gegen acht Uhr erhob sich Jean, um nach dem Gasthause zurückzukehren und der Ruhe zu pflegen.
    »Guten Abend, Herr Helloch! rief er zu diesem hinüber.
    – Guten Abend, Jean!« antwortete Jacques Helloch, sich erhebend, als beabsichtige er, dem jungen Manne zu folgen.
    Jean schritt indeß, ohne jemals nur den Kopf zu wenden, dahin und verschwand in hundert Schritt Entfernung zwischen den Strohhütten.
    Der Sergeant Martial war noch am Ufer etwas zurückgeblieben, stark erregt durch den Gedanken an einen Schritt, den zu thun er sich jetzt entschlossen hatte. So kehrte er noch einmal nach der »Moriche« um.
    »Herr Helloch, begann er zögernd, ich hätte einige Worte mit Ihnen zu sprechen.«
    Jacques Helloch verließ sofort die Pirogue und trat auf den alten Soldaten zu.
    »Was steht Ihnen zu Diensten, Sergeant? fragte er.
    – Ich möchte Sie um eine Gefälligkeit bitten… darum, daß Sie meinen Neffen, der auf Ihre Worte, gerade auf Ihre, vielleicht am ersten hört, dazu bewegen, daß er die geplante Weiterreise aufgiebt.«
    Jacques Helloch sah dem Sergeant Martial gerade ins Gesicht. Nach einigem Zögern antwortete er endlich:
    »Ich werde ihn nicht zu überreden suchen, denn das wäre unnütz, das wissen auch Sie recht gut, dagegen bin ich, vorausgesetzt, daß es Ihnen paßt, zu einem Entschlusse gekommen…
    – Zu welchem denn?
    – Nun, zu dem, Jean auch ferner zu begleiten.
    – Sie… Sie wollen ihn begleiten… meinen Neffen?…
    – Der gar nicht Ihr Neffe

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