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Der strahlende Tod

Der strahlende Tod

Titel: Der strahlende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton und Robert Artner
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paar allgemeingültige Regeln für unser Zusammenleben ausarbeiten. Ich sage Ihnen gleich, daß diese Regeln streng sein werden. Das wäre erst mal das Wichtigste. Wir haben viel zu tun. Noch nie in der Geschichte unseres Landes hat eine Gemeinschaft so viel Aufgaben und so viel Verantwortung gehabt, außer in der Zeit der Besiedlung. Unsere Situation gleicht dieser Siedlerzeit. Wir wollen die alten Fehler nicht wiederholen. Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit. Und ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen.«
    Die Menschen quittierten seine Rede mit Beifall. Der alte Smitty, der in der ersten Reihe saß, nickte zufrieden. Ich habe es doch gleich gewußt, dachte er. So einen Mann brauchen wir.
    Abends saß Buchanan mit Zimmermann und ein paar Männern noch im »Club« zusammen.
    »Sie haben mich ja wirklich etwas überrascht«, sagte Zimmermann, »nur weil ich diese Gangster erledigt habe, sind Sie alle so voller Vertrauen zu mir. Wir werden ja sehen.«
    »Es ist nicht nur das. Sie haben bewiesen, daß Sie auch mit handfesten Schwierigkeiten fertigwerden. Und ich bin sicher, daß wir noch mehr bekommen werden. Ich meine, bis wir einen echten und endgültigen Frieden haben.«
    Zimmermann sah ihn aufmerksam an.
    »Wie meinen Sie das?«
    Buchanan zögerte etwas. Offensichtlich hatte er noch etwas auf dem Herzen, von dem er bisher noch nicht geredet hatte. Plötzlich war es still im Zimmer. Kemp, der damit beschäftigt war, bei Micks Gitarre eine neue Saite einzuziehen, legte sie plötzlich beiseite und hörte aufmerksam zu.
    »Es ist vielleicht noch ein bißchen zu früh, um darüber zu reden«, sagte Buchanan schließlich. »Ich weiß auch nicht, wie Sie darüber denken. Über den Krieg und über die Leute, die ihn vom Zaun gebrochen haben. Aber warum soll ich es Ihnen nicht sagen: Ich bin dafür, daß wir die Verantwortlichen vor ein Gericht stellen. Wir brauchen entschlossene, kaltblütige Männer dazu, Zimmermann. Wenn wir eine neue Gesellschaft aufbauen wollen, von der Sie vorhin geredet haben, müssen wir erst mal vor unserer eigenen Tür kehren, sonst haben wir in kürzester Zeit denselben Schlamassel.« Er trank einen Schluck aus seinem Glas. »Ich habe als junger Mann noch miterlebt, wie mein Vater um die Gleichberechtigung der Neger kämpfen mußte. Heute ist diese Gleichberechtigung fast eine Selbstverständlichkeit. Fast. Und wahrscheinlich nur bei uns. Wir müssen allen Anfängen der Unterdrückung wehren. Und dazu gehört, daß die gewissenlosen Leute, die sich auf diesen Wahnsinn eingelassen haben, bestraft werden müssen.«
    Zimmermann sah Buchanan fest in die Augen.
    »Das ist genau meine Meinung«, sagte er hart. »Sie wissen, wo wir sie finden können, nicht wahr?«
    Buchanan war überrascht.
    »Ja«, sagte er schließlich. »Sie sind im Norden, tief unter der Erdoberfläche. Ich kannte jemanden, der das genau wußte. Er hat es mir gesagt, bevor er starb. Er war einer von ihnen.« Er sah hinab auf seine faltigen Hände. »Ich habe auch dazu gehört, aber das ist schon lange her. Ich habe gemerkt, wohin der Hase lief und habe mich rechtzeitig abgesetzt. Ich war nicht der einzige, aber trotzdem waren es nicht genug.«
    Zimmermann tastete seine linke Schulter ab.
    »Im Norden also«, murmelte er fast wie im Selbstgespräch. »Sie wissen genau, wo?«
    Buchanan nickte.
    »Ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, daß eines Tages ein Mann kommen würde, der es für mich tun wird«, sagte er.
    »Diese Leute sind nicht mehr wert als McHary und seine Banditen«, sagte Zimmermann, »das einzige, was sie unterscheidet, ist ihr Intelligenzquotient.«
    »Es gibt noch etwas, was ich Ihnen sagen möchte. Es ist nichts Konkretes, aber immerhin ist einiges durchgesickert. Es gibt einen geheimen Raketenstartplatz. Die Raketen sollen Menschen aus den verseuchten Gebieten in den Weltraum evakuieren. Die Raketen haben einen neuartigen Antrieb, der es ihnen möglich macht, unser Sonnensystem zu verlassen. Sie können sich vorstellen, was das heißt. Diese Raketen sind nicht sehr zahlreich. Sie können nur eine beschränkte Anzahl von Menschen transportieren. Und ich kann mir sehr gut vorstellen, wie diese ›Elite‹ aussehen wird, die dafür vorgesehen ist.«
    »Sie haben absichtlich so lange mit diesem Plan gewartet?«
    »Ja. Ich selbst könnte die Strapazen einer solchen Reise nicht mehr mitmachen. Ich habe auf den richtigen Mann gewartet. Ich werde hierbleiben. Sobald Sie gesund sind, können Sie mit etwa zwanzig Mann

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