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Der strahlende Tod

Der strahlende Tod

Titel: Der strahlende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton und Robert Artner
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gehauen«, sagte er.
    Zimmermann mußte mitlachen.
    »Grant soll sich nachher hinten auf den Wagen legen«, sagte er. »Ich fahre für ihn weiter.«
    Sie brachen früh auf. Epstein hatte vorher mit Zimmermann zusammen die Karte studiert und herausgefunden, daß sie um Cornertown herumfahren konnten. Es gab einen Feldweg, der später wieder auf die Landstraße führte.
    Sie passierten in einer Entfernung von drei Kilometern die Stadt. Niemand hielt sie auf. Zimmermann sah Rauch aus vielen Schornsteinen. Einmal bemerkten sie in einiger Entfernung ein paar Menschen, die an einer Ausfallstraße standen. Aber sie rührten sich nicht.
    »Die sind froh, daß wir sie in Ruhe lassen«, brummte Kemp.
    Als sie wieder auf der Landstraße waren, fuhren sie wieder schneller.
    Die Männer, die hinten auf den Wagen saßen, waren guter Laune. Sie lachten, sangen manchmal sogar und erzählten sich Witze. Zimmermann lächelte; er konnte sie verstehen.
    Am Abend des zweiten Tages erreichten sie ein verlassenes Gehöft, wo sie die Nacht über bleiben konnten. Sie fuhren die Wagen in die Scheune und zündeten auf dem Hof ein Feuer an. In das Haus selbst gingen sie nicht, der Geruch hielt sie davon ab.
    Nach einer Woche näherten sie sich endlich ihrem Ziel.
     
    *
     
    Sie hatten Glück. In den letzten Tagen waren ihre Benzinvorräte bedenklich zur Neige gegangen, und Buchanans Angaben, wo sie Tankstellen finden konnten, hatten sich als falsch erwiesen. Jetzt hatten sie endlich eine gefunden, die noch genügend Vorräte für sie hatte.
    Mit dem Treibstoff, den sie hier gefunden hatten, kamen sie bis zu den Bunkern und zurück. Das wichtigste Problem war gelöst.
    Die Landschaft hatte sich merklich geändert. Die Straße führte stundenlang durch dichte Wälder, die nur von Lichtungen und kleineren Ansiedlungen unterbrochen wurden. Menschen sahen sie kaum noch. Die Berge wurden höher, und Zimmermann mußte immer öfter die Karte zu Rate ziehen. Nicht mehr lange, und sie mußten die Abzweigung erreichen, von der Buchanan gesprochen hatte. Von dort aus ging es dann hinauf in die Berge.
    Von dieser Abzweigung aus hatten sie noch etwa vierzig Kilometer bis zu ihrem Ziel, dem geheimen Atombunker. Immer öfter fragte sich Zimmermann, ob er dort überhaupt jemand finden würde. Und er fragte sich, was er wirklich mit ihnen machen sollte, wenn er sie fand.
    Hatte Buchanan das mit dem Brandzeichen ernst gemeint? Zimmermann konnte es nicht glauben.
    Bei Anbruch der Dämmerung erreichten sie die Abzweigung. Es war ein schmaler, behelfsmäßiger Weg, der nicht einmal asphaltiert war. Er führte direkt in den Wald hinein. Er sah aus wie einer jener Forstwege, die es in allen Ländern der Welt gibt. Er stand nicht auf der Karte, dazu war er zu klein.
    »Hierher haben sich die Brüder verzogen«, knurrte Frank Gilbert. In seiner Stimme war plötzlich Haß.
    Zimmermann sah ihn aufmerksam an. Er roch das Unheil förmlich. Aber er hatte noch keinen Grund, Gilbert zurechtzuweisen.
    »Ich bin gespannt, ob sie überhaupt noch am Leben sind«, sagte Gilbert, »hierher haben sie sich also verzogen. Das sieht diesem Pack ähnlich.«
    Zimmermann meinte durchaus dasselbe. Und er hätte auch keinen Grund zur Beunruhigung gehabt, hätte Gilberts Stimme nicht diesen merkwürdigen Unterton gehabt.
    »Früher sagte man: die Kleinen hängt man, die Großen läßt man laufen«, meinte Zimmermann. »Wir sind hier, um das zu ändern. Nur sollten wir dabei unseren klaren Kopf behalten.«
    Gilbert hantierte an seinem Gewehr herum.
    »Gilbert, haben Sie mir zugehört?« fragte Zimmermann scharf.
    »Jaja, ist ja gut«, sagte Gilbert.
    Aber Zimmermann war alles andere als beruhigt.
    Er suchte nach einem Lagerplatz, bevor es völlig dunkel geworden war. Die Autoscheinwerfer wollte er die Nacht über nicht brennen lassen, sie wären kilometerweit zu sehen gewesen. Weiter vorn wurde der Wald lichter.
    »Wir müssen hier irgendwo bleiben«, sagte Zimmermann, nachdem sich die Männer um ihn versammelt hatten. »Morgen werden wir weitersehen. Vielleicht schicken wir ein paar Leute vor und lassen die Wagen zurück. Aber eines bitte ich mir aus: keine Extratouren! Hört ihr: keine Extratouren! Dann kann unser ganzes Unternehmen umsonst sein.«
    Sie fanden einen Bach, der von Fischen wimmelte. Die Bäume standen so günstig, daß die Zweige die Lastwagen fast verdeckten. Zimmermann erlaubte den Männern nur ein kleines Feuer, damit sie die Fische braten konnten, die sie fangen wollten.

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