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Der strahlende Tod

Der strahlende Tod

Titel: Der strahlende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton und Robert Artner
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Als er die Wachen verteilt hatte, rief er die Männer noch einmal zusammen.
    »Es wird jetzt ernst«, sagte er. »Wir müssen jetzt vorsichtiger sein. Keinen unnötigen Krach. Daß niemand auf die Idee kommt, jetzt sein Gewehr auszuprobieren! Vielleicht sind sie noch in den Bunkern, vielleicht auch nicht. Sicher ist, daß sie Angst haben; solche Leute haben immer mehr Angst als die anderen. Denn wenn die Angst nicht gewesen wäre, hätte es auch keinen Krieg gegeben. Wir wollen auf keinen Fall, daß sie uns zuerst entdecken. Wir wollen sie in ihren Löchern überraschen.«
    »Richtig«, sagte Hank Richards, ein wuchtiger Farmer aus dem Mittelwesten, »wir packen sie in ihren Löchern und machen kurzen Prozeß.«
    »Das kommt nicht in Frage«, sagte Zimmermann fest. »Wir führen das Unternehmen so durch, wie wir es geplant haben. Wir wollen erst mal hören, was sie uns zu sagen haben. Dann werden wir weitersehen. Wenn wir sie einfach erschießen, sind wir nicht besser als sie. Ich will so etwas nicht noch mal hören. Richten Sie sich danach!«
    »Ich bin dafür, daß wir einen Stoßtrupp auf den Motorrädern vorschicken«, sagte Frank Gilbert, »die andern bleiben hier und warten. Wenn die ersten geschnappt werden, wissen wir wenigstens Bescheid.«
    »Und wie merken wir, daß sie geschnappt worden sind?« fragte Zimmermann.
    »Ganz einfach. Wir machen eine Zeit aus. Wenn sie bis dahin nicht zurück sind, weiß man hier, was zu tun ist.«
    Zimmermann nickte.
    Er bestimmte fünf Männer aus der Schar der Freiwilligen und machte Hank Richards zum Stoßtruppführer. Zimmermann nahm an, daß Richards jetzt nicht mehr unüberlegt handeln würde. Gilbert behielt er lieber hier, obwohl von ihm der Vorschlag stammte.
    Die Männer sollten am nächsten Morgen mit drei Krädern aufbrechen und abends zurück sein. Waren sie das nicht, sollten die beiden Lastwagen ihnen folgen.
    Das dritte Krad hatte einen Beiwagen; Zimmermann ließ ein leichtes Maschinengewehr darauf montieren. Alle Männer trugen Maschinenpistolen. Fritz Doppler erhielt das einzige Gewehr mit Zielfernrohr, das sie mitgenommen hatten. Fred Morgan sollte, wenn nötig, das Maschinengewehr bedienen.
    Die fünf Männer brauchten in dieser Nacht keine Wache zu halten.
     
    *
     
    Der Feldweg veränderte sich nicht. Er wurde offensichtlich wenig benutzt. Das einzige Auffällige war nur, daß er keine Seitenwege hatte. Es gab weder Hinweis- noch Verbotsschilder.
    Hank Richards fuhr allein voran. Die anderen folgten mit geringem Abstand. Nach und nach wurde der Weg steiler. Plötzlich war ein Stück der Steigung asphaltiert. Die Sonne stieg höher und schickte ihre Strahlen zu den nahen Gipfeln der Berge, die in Fahrtrichtung die Sicht versperrten.
    Der Wald wurde niedriger und jünger. Nachdem sie zwanzig Kilometer in den Wald hineingefahren waren, hielt Richards an und winkte den anderen, ebenfalls stehenzubleiben.
    Er nahm seine MPi von der Schulter und hielt sie lässig in der Hand. In seiner riesigen Faust sah die Waffe wie ein Spielzeug aus. Richards winkte den anderen noch einmal zu. Als sich alle versammelt hatten, sagte er:
    »Na, fällt euch gar nichts auf?«
    »Was soll schon sein?« fragte Fred Morgan.
    »Da merkt man gleich, daß ihr aus der Stadt kommt«, meinte Richards, »hier sind frische Spuren!«
    Die Männer sahen auf dem Boden herum, konnten     aber nichts entdecken.
    Richards zeigte sie ihnen.
    Die Spuren waren in der Tat frisch. Sie stammten von schweren Schuhen oder Stiefeln. Sie stammten von zwei Personen, die bergan gegangen waren. Ältere Eindrücke führten abwärts.
    »Sollen wir hinterher fahren oder zu Fuß gehen?« erkundigte sich Fritz Doppler mißtrauisch. Der Gedanke, auf das Motorrad zu verzichten, war ihm offensichtlich nicht sehr angenehm.
    »Sie können noch nicht weit sein«, sagte Richards. »Wir gehen am besten zu Fuß. Morgan bleibt als Wache bei den Krädern. Die andern drei kommen mit mir. Wenn du Schüsse hörst, Morgan, fährst du mit dem Krad los und bringst das Maschinengewehr in Stellung, okay?«
    »Sollt mal sehen, wie schnell ich denen dann Beine machen werde«, sagte Morgan und grinste breit. Es war ihm ganz recht, daß er zurückbleiben sollte. Spaziergänge mit möglicherweise tödlichem Ausgang waren noch nie sein Hobby gewesen.
    Hank Richards, Fritz Doppler und die restlichen Männer machten sich auf den Weg. Der Weg machte jetzt viele Kurven, aber er war nicht mehr so steil. Der Baumwuchs wurde spärlicher,

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