Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der strahlende Tod

Der strahlende Tod

Titel: Der strahlende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton und Robert Artner
Vom Netzwerk:
und dafür gab es hier mehr Farnkraut und Gestrüpp. Das Gras war kurz. Es war um die Mittagszeit. Die Sonne stand hoch am Horizont und brannte heiß hinab.
    Richards blieb mit einem Ruck stehen. Doppler, der kurz hinter ihm gegangen war, prallte gegen ihn. Er überlegte sich schon die Flüche, die er Richards an den Kopf werfen wollte, als er sah, warum Richards so plötzlich stehengeblieben war.
    Der Weg führte an einer Lichtung vorbei. Und auf dieser Lichtung stand ein Düsenbomber, keine hundert Meter von den Männern entfernt. Er stand dort etwas schief, so, als sei er nicht ganz freiwillig gelandet. Die Männer, die ihn hierher manövriert hatten, mußten eine ordentliche Portion Glück gehabt haben, daß er nicht ganz zu Bruch gegangen war. Am Heck des Düsenbombers leuchtete ein roter Stern.
    »Ich werd’ verrückt«, flüsterte Doppler. Und dann, als niemand etwas auf diese subjektive Feststellung antwortete: »Wie kommt der denn hierher?«
    Hank Richards wurde plötzlich lebendig.
    »Die haben Maschinenschaden gehabt, was sonst?« Seine Augen funkelten. »Vielleicht gehören sie zu den Brüdern, die dieses verdammte Zeug verstreut haben.«
    »Mensch, das sind doch Russen«, flüsterte Doppler. »Die erledigen wir!«
    Er fingerte an seinem Gewehr.
    »Halt die Klappe!« sagte Richards.
    »Die treffe ich von hier, Hank! Das ist eine Kleinigkeit für mich!«
    »Du sollst endlich die Schnauze halten, Fritz!«
    Sie beobachteten, wie ein Mann aus dem Rumpf der Maschine kletterte. Ein anderer Mann saß gegen einen Baumstamm gelehnt und starrte in den Himmel.
    »Verdammt noch mal, Hank, warum zögerst du noch? Es sind Russen, habe ich gesagt, hast du mich denn nicht verstanden?«
    Richards stieß ihn wortlos zurück. Er winkte den Männern, wieder in Deckung zu gehen.
    »Ich habe nur zwei sehen können«, sagte er leise,    »aber ich kann mir nicht denken, daß in dem Riesending nur zwei Mann waren. Ich glaube, es sind tatsächlich Russen.«
    »Hank, ich verstehe dich nicht«, sagte Doppler. Er zitterte vor unterdrückter Wut. »Was glaubst du, machen die hier? Glaubst du etwa, die fliegen hier herum, weil sie sich die schöne Landschaft ansehen wollen? Sie haben am Krieg genauso Schuld wie die, die wir suchen. Kommunisten!«
    Tom Rush schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube, ihr habt wohl vergessen, was Zimmermann uns gesagt hat. Wir haben keinen Auftrag, irgend jemand zu erschießen. Ihr Kommunistenhaß in Ehren, Doppler, ich glaube, der stammt aus einem Zeitalter, das wir so schnell wie möglich hinter uns lassen wollen.«
    Richards schwieg und sah nachdenklich von einem zum andern.
    »Außerdem«, sagte Rush, »tragen diese Männer nicht mehr Schuld als unsere eigenen Piloten. Wissen wir vielleicht, was unsere Piloten über deren Land abgeworfen haben? Kann mir das vielleicht mal jemand sagen? Nein, ich bin absolut dagegen, daß diese Männer einfach erschossen werden!«
    »Über Schuld und Nichtschuld haben sich schon ganz andere Leute den Kopf zerbrochen«, sagte Richards langsam, »es ist sinnlos, darüber zu reden. Ich weiß nur, daß die Schweinehunde, die ihn angezettelt und ausgeführt haben, frei herumlaufen. Wie die da. Warum haben sie denn mitgemacht? Epstein hat sich ja schließlich auch geweigert!«
    »Richards, das ist Quatsch«, sagte Rush, »können Sie mir verraten, wie Sie in einem kommunistischen Land den Kriegsdienst verweigern wollen? Wenn ihr diese Leute hier einfach erschießt, macht ihr einen großen Fehler! Ihr macht genau das, was ihr nicht tun solltet. Mein Gott, wann lernt ihr denn endlich was dazu?«
    »Das habe ich gerade gern«, knurrte Richards. »Was ist bei eurem ganzen Gerede für den Frieden denn eigentlich herausgekommen? Gar nichts! Die Zeit zum Reden ist vorbei. Das hat Zimmermann selber gesagt. Jetzt muß gehandelt werden. Dieses feinsinnige Abwägen von Schuld oder Nichtschuld paßt nicht hierher.«
    Er hatte kaum seinen letzten Satz beendet, da sprang ein dritter Soldat aus der Maschine. Er schwenkte eine Konserve in der Hand.
    Richards sah mit zusammengekniffenen Augen zu. Die Männer hielten den Atem an. Was würde Richards tun? Tom Rush wollte gerade aufatmen, als Hank Richards einfach aufstand und auf die Soldaten zuging.
    Und während er ging, feuerte er. Er feuerte noch, als die Soldaten längst tot waren.
    Plötzlich tauchte noch ein Mann aus der Maschine auf. Er war unbewaffnet und lief wild gestikulierend auf Richards zu. Richards hantierte mit zitternden

Weitere Kostenlose Bücher