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Der Sucher (German Edition)

Der Sucher (German Edition)

Titel: Der Sucher (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Brandis
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sich von außen nicht sichtbar gegen meine Haut schmiegte. Ich verabschiedete mich von Kensy und ging zurück ins Haus.
    Doch wenn ich mehr oder weniger freundliche Verhandlungen erwartet hatte, hatte ich mich getäuscht. »Du musst gehen«, verkündete Terryl, und diesmal lächelte er nicht. Auch den Skagarok, der im Garten Tiefflug übte, beachtete er nicht. »Du und deine Freunde. So bald wie möglich. Es tut mir Leid. Ihr könnt nicht in Kowanda bleiben.«
    »Was ist passiert?«
    Terryl kniff die Lippen zusammen. »Wir in Kowanda versuchen, Ärger nach Möglichkeit zu vermeiden. Wir mischen uns nicht in ... äußere ... Angelegenheiten ein, und dadurch lässt man uns in Ruhe unseren Geschäften nachgehen. Und das soll auch so bleiben.«
    Ich verstand kein Wort. Aber es war klar, dass es keinen Sinn hatte, zu diskutieren. Wir waren hier nicht mehr willkommen. Was für einen Glück, dass ich meine Mission hier sowieso vollendet hatte. Ich ging kurz ins Haus zurück, packte meine Sachen und die der anderen und verabschiedete mich von Mei, Kensy und Terryl. Dann ging ich auf die Suche nach meinen Freunden. Sie waren ebenso verdutzt und beunruhigt wie ich über den schroffen Abschied.
    Nicht weit außerhalb Kowandas erfuhren wir auf die harte Art, was los war. Vor uns marschierten zwei Dhatlas auf und versperrten uns den Weg. Sie trugen das Zeichen der Regentin. Unter den Tritten ihrer schuppigen Säulenbeine schien die Erde zu erbeben, ihre Grabkrallen wirbelten Staubwolken von der trockenen Erde auf. Ein halbes Dutzend Farak-Alit sprang von ihren Rücken, schwarz-silberne Gestalten, die sich präzise und diszipliniert bewegten und uns in wenigen Momenten einkreisten.
    »He, was soll das?«, protestierte Merwyn. »Wir sind harmlose Reisende!«
    Der Farak-Alit, der das Kommando hatte, musterte uns einen nach dem anderen. Bei mir stutzte er. »Tjeri ke Vanamee?«
    Ich nickte stumm, und er reichte mir eine kleine Rolle Pergament. Schnell öffnete ich sie und las:
Sei gegrüßt, Tjeri,
es tut mir Leid, dass ich dich so abholen lasse – aber ich brauche dich hier in der Felsenburg. Ich weiß nicht mehr, auf wen außer dir ich mich verlassen kann. Du bist einer meiner besten Freunde, dir verdanke ich mein Leben und die Schwarze Perle.
Freue mich schon, dich bald wieder zu sehen!
Janor
    Ein altgedienter Agent hätte sich wahrscheinlich so gut unter Kontrolle gehabt, dass er sich vor all den Leuten nichts anmerken ließ. Was ich in diesem Moment von mir gab, würde wahrscheinlich ein Loch ins Pergament brennen, wenn ich es aufschriebe.
    »Was ist los? Was wollen sie von dir?«, fragte Joelle erschrocken. »Hast du irgendwas verbrochen oder so, bist du verhaftet?«
    »Einer seiner besten Freunde, ha!«, wütete ich und warf ihr die Rolle zu – jetzt konnten sie und Merwyn es ja wissen, es kam nicht mehr drauf an. »Ich kenne den verdammten Kerl fast gar nicht, und jetzt lässt er mich einfach abholen, wie man das bei Freunden eben so macht, man fragt nicht mal vorher, nein, man schickt gleich Soldaten ...!«
    Mir war klar, wie Janor herausgefunden hatte, wo genau ich war. Der Händler Beltran hatte vermutlich davon gehört, dass die Felsenburg mich suchte, und die Information gegen eine ansehnliche Belohnung weitergegeben. Alles war käuflich in Kowanda! Und sicher freute Beltran sich diebisch darüber, dass seinem Rivalen der prächtige Skagarok doch noch durch die Lappen gegangen war.
    Der Farak-Alit blickte mich an und deutete mit dem Kinn auf das Dhatla. »Wir haben keine Zeit zu verlieren, Meister.« Trotz der höflichen Anrede war es eine Drohung; seine Leute zogen den Kreis enger.
    Ich hatte gerade noch Zeit, Joelle zu küssen und Merwyn kurz die Hand zu drücken. Dann ging es los. Ich packte den Rand einer Hornschuppe, hangelte mich am Panzer des Reptils hoch und machte es mir auf dem Rücken des Dhatlas zwischen den Soldaten halbwegs bequem. Unter mir bewegten sich mächtige Muskeln, als das Dhatla sich in Bewegung setzte. Fassungslos blickten Merwyn und Joelle mir nach, als ich mit den Soldaten davonritt.
    In der Innentasche meines Hemds steckte noch immer die silberne Schale, ich spürte ihre kühle, glatte Form an der Haut. Ich hatte nicht mal Zeit gehabt, dem Rat meiner Gilde Bescheid zu geben, dass ich sie hatte.

III. Der siebte Gott der Tiefe: Prolog
    Sein Hass wuchs und wuchs. Furchtbare Rache würde er nehmen.
    Vielleicht war es bald soweit. Er spürte, dass er aus den Händen eines Kindes in andere

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