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Der Südstern oder Das Land der Diamanten

Der Südstern oder Das Land der Diamanten

Titel: Der Südstern oder Das Land der Diamanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Münze umzusetzen hoffte, was Cyprien auch dagegen sagen und so sehr seine Tochter wünschen mochte, ihn wie er war zu behalten.
    So stark ist der Einfluß des Magens auf eine große Zahl Menschen, daß schon die Anzeige von dieser Mahlzeit hinreichte, von diesem Tage zum anderen die öffentliche Meinung in dem Vandergaart-Lager völlig umzuwandeln. Da hörte man die Leute, welche sich früher am mißliebigsten über den »Südstern« ausgesprochen hatten, plötzlich einen anderen Ton anschlagen und aussprechen, daß dieser Stein doch an der ihm zugeschriebenen schlechten Wirkung ganz unschuldig sei, und darauf nahmen sie die Einladung zu John Watkins mit großem Vergnügen an.
    Von diesem Feste im Becken des Vaal sollte sehr lange die Rede sein. An dem betreffenden Tage fanden sich achtzig Gäste zur Tafel unter einem großen Zelte ein, das an der Wand des Empfangszimmers, welche man gleich entfernt hatte, angebaut wurde.
    Ein »
Baron royal
«, ein gewaltiger Braten, bestehend aus einem ganzen Ochsenrücken, nahm die Mitte des Tisches ein und wurde von ganzen Lämmern und Vertretern aller Arten Wild des Landes umringt. Berge von Gemüse und Früchten, zahlreiche Biertonnen und Weinfässer, welche an verschiedenen Stellen übereinandergelagert und schon mit Abzapfhähnen versehen waren, vervollständigten die Anordnung dieser wahrhaft üppigen Tafel.
    Auf seinem Sockel und umgeben von brennenden Kerzen stand der »Südstern« gleich hinter dem Rücken John Watkins’ bei dem Festmahle, das ja zu seiner Ehre gegeben wurde.
    Die Bedienung bildeten zwanzig, für diese Gelegenheit engagirte Kaffern unter der Anführung Matakits, der sich erboten hatte, diese mit Erlaubniß seines Herrn zu commandiren.
    Hier befanden sich außer der Polizeimannschaft, welcher Mr. Watkins auf diese Weise seinen Dank abstatten wollte, alle hervorragenden Persönlichkeiten des Lagers und der Umgebung, Mathys Pretorius, Nathan, James Hilton, Annibal Pantalacci, Friedel, Thomas Steel und fünfzig Andere.
    Selbst die Thiere der Farm, die Büffel, Hunde und vorzüglich die Strauße der Miß Watkins erhielten ihren Theil von dem Feste, indem sie herankamen, einige Brosamen von der Tafel zu erbetteln.
    Alice saß ihrem Vater gegenüber am anderen Ende des Tisches und machte mit der ihr angeborenen Grazie die Honneurs, doch nicht ohne einen geheimen Kummer, obgleich sie völlig den Grund der Abwesenheit von zwei gewissen Personen begriff; weder Cyprien Méré, noch Jacobus Vandergaart nahmen an dem Festgelage Theil.
    Der junge Ingenieur hatte immer soviel als möglich die Gesellschaft Friedel’s, Pantalacci’s und der Genossen dieser Leute gemieden. Außerdem kannte er seit seiner Entdeckung deren wenig wohlwollende Gesinnung gegen ihn und sogar ihre Drohung gegen den Erfinder der künstlichen Herstellung von Diamanten, wodurch sie vollständig zu Grunde gerichtet zu werden fürchten mußten. Er hatte sich also zurückgehalten und war der Einladung zur Tafel nicht gefolgt. Jacobus Vandergaart, dem gegenüber John Watkins nichts unversucht ließ, ihn gegen sich freundlich zu stimmen, hatte Alles von Anfang her glatt zurückgewiesen.
    Das Banket ging allmählich zu Ende. Wenn es in guter Ordnung verlief, kam es daher, daß die Anwesenheit der Miß Watkins selbst den rohesten Gästen einen gewissen Zwang zu äußerer Wohlanständigkeit auferlegte, obwohl Mathys Pretorius wie immer als Zielscheibe für schlechte Witze Annibal Pantalacci’s dienen mußte, indem dieser dem unglücklichen Boer die unsinnigsten Bären aufband. So sollte unter dem Tische plötzlich ein Feuerwerk abgebrannt werden!… Man erwarte nur, daß Miß Watkins sich zurückziehe, um den dicksten Mann der Gesellschaft zu verurtheilen, zwölf Flaschen Gin in einem Zuge zu trinken!… Oder es sei beabsichtigt, das Gelage mit einem großen Faustkampfe und einem allgemeinen Gefechte mit Revolvern zu beschließen.
    Er wurde dabei aber von John Watkins unterbrochen, der in seiner Eigenschaft als Präsident des Bankets mit dem Messergriffe auf den Tisch klopfte, um die herkömmlichen Toaste auszubringen.
    Sofort ward es still. Der Gastgeber erhob sich in ganzer Länge, stützte beide Daumen auf das Tischtuch und begann seinen Speech mit einer, durch reichliches Trinken etwas unsicher gewordenen Stimme.
    Er sagte unter Anderem, daß dieser Tag die wichtigste Erinnerung aus seinem Leben als Steingräber und Ansiedler bleiben werde.
    Nachdem er geschildert, wie hart es ihm in der Jugend

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