Der Suender und die Lady
frage mich lieber nicht danach, denn ich habe keine Antwort darauf. Aber ich habe etwas zum Anziehen für dich gefunden.“
Erst jetzt bemerkte sie die Kleidungsstücke, die er über dem Arm trug, und das Paar Stiefel aus weichem Wildleder in seiner Hand. „Du verlangst, dass ich Hosen anziehe?“
„Nein. Ich verlange, dass du hierbleibst und auf meine Rückkehr wartest. Aber da du darauf bestehst mitzukommen, will ich mir keine Gedanken um Kleider und Schuhe machen, in denen du nicht schnell genug laufen kannst, falls die Situation es erfordert. Diese Kleidungsstücke passen vielleicht nicht perfekt, doch von all meinen Dienern kommt Gaston deiner Größe am nächsten. Zieh dich aus.“
„Jetzt?“, fragte sie und registrierte die zahlreichen brennenden Kerzen in dem kleinen Ankleidezimmer, die eine jungfräuliche Keuschheit unmöglich machten. Zwar war sie keine Jungfrau mehr, doch das bedeutete nicht, dass sie sich über Nacht von keusch in … nun ja, was immer das Gegenteil von keusch sein mochte, verwandelt hätte. „Hanks könnte mir sicher helfen …“
„Verweigere mir bitte nicht den einzigen Spaß, den ich heute Abend haben könnte, mein Liebes“, sagte Puck, warf die Kleidungsstücke auf einen Sessel und kam, eindeutig Schalk in den Augen, auf Regina zu. „Ich erwähnte zwar, dass wir nicht viel Zeit haben würden. Dennoch bleibt uns genug davon.“
Regina spürte das mittlerweile schon vertraute Kribbeln zwischen den Beinen, das Zeichen, dass ihr Körper wünschte, sie möge nicht zu energisch protestieren, was sie auch gar nicht wollte, wenngleich sie zumindest Ansätze von Widerstand zeigen sollte.
„Musst … Willst du dich auch umkleiden?“
Statt einer Antwort entledigte er sich seiner Jacke und begann, sein Halstuch zu lösen.
„Du bist unmöglich. Das weißt du, Puck, nicht wahr?“, sagte sie, wich einen Schritt zurück und heftete den Blick auf Pucks Brust, als er die Knöpfe seiner Weste und gleich darauf auch die Hemdknöpfe öffnete, während das Halstuch ihm noch lose um den Nacken hing.
„Und ich habe einen Vorsprung“, betonte er und zerrte die Hemdschöße aus dem Hosenbund.
Sie wusste, was er vorhatte. Er wollte sie ablenken. Alberte ein bisschen herum, um das Grauen des an diesem Tag Gesehenen abzumildern, ihre Gedanken zu vertreiben, die ihre Angst um Miranda noch schüren würden, auch die bestürzende Vorstellung, ihr Vater könnte möglicherweise in eines der abscheulichsten Verbrechen der Welt verstrickt sein.
Und, Gott segne ihn, Puck hatte Erfolg. Oder vielleicht wünschte sie nur, dass er Erfolg hatte. Aus welchen Gründen auch immer, sei es von seiner oder von ihrer Seite, die Welt jedenfalls verengte sich plötzlich auf dieses kleine Zimmer … Und Regina war es recht.
Jede noch so kleine Bewegung ließ Pucks Brust- und Bauchmuskeln spielen, was Reginas Mund aus unerfindlichen Gründen trocken werden ließ. Er hatte das schwarze Ripsband entfernt, das sein langes Haar zusammenhielt, sodass die Locken nun sein Gesicht umspielten, wodurch er jung und doch irgendwie gefährlich wirkte. Das blütenweiße Hemd stand in starkem Kontrast zu seiner goldbraunen Haut. Das feine blonde Haar auf seiner Brust schimmerte im Kerzenlicht.
Der Mann war schön. Der Mann war eine Bedrohung.
Regina hob die Hände an ihr Mieder und begann, die Reihe kleiner Perlknöpfe zu öffnen, die halfen, die üppigen Brüste zu bändigen, die ihr immer als der Fluch ihres Daseins erschienen waren, gegen die Puck jedoch, wie sie insgeheim dachte, am Vorabend nicht das Geringste einzuwenden hatte.
Dank der geöffneten Knöpfe und des schlichten Schnittes ihres Kleides war es ein Leichtes, die Röcke zu raffen und sich das ganze Gewand einfach über den Kopf zu ziehen und zur Seite zu werfen. Sie stand da in ihrem Hemd. Und in ihren Abendschuhen. Mit ihrer Reihe an Perlen. Und den geröteten Wangen.
Puck lächelte, und Regina spürte, wie ihre Brustwarzen sich unter dem dünnen Hemdstoff aufrichteten.
Puck streifte gleichzeitig Hemd und Weste ab, ergriff dann einen Zipfel seines Halstuchs und zog es sich langsam vom Hals. Er war jetzt nackt bis zur Taille, und nur seine engen Hosen und die hochschaftigen Stiefel verhinderten, dass sie das Gesicht in den Händen bergen oder ihn anstarren musste, bis ihr die Augen aus dem Kopf fielen. Schon jetzt war seine Erregung nicht zu übersehen.
Regina wich zwei Schritte zurück und spürte die geschlossene Tür zu Pucks Schlafzimmer im
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