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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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verschwanden alle Anzeichen des gefährlichen Fremden, und ihr charmanter Enkel war wieder da, lachend und liebevoll. Besorgt betrachtete sie sein Gesicht. Dieser gefährliche Fremde spähte in letzter Zeit öfter, als es ihr lieb war, aus seinen Augen. Sie hatte Angst um ihn.
    Am Donnerstagnachmittag kam Mrs Manley, um mit Asher und Juliana eine leichte Mahlzeit einzunehmen. Die Einladung war von Juliana gekommen, mit der interessanten Randnotiz versehen, dass sie mit ihr unter vier Augen sprechen wolle. Sobald Mrs Manley eingetroffen war, hatte Juliana sie begrüßt und nach einem Blick über ihre Schulter, der ihr gezeigt hatte, dass ihr Mann nirgends zu sehen war, in einen kleinen Salon auf der Seite des alten Gutshauses gezogen, den sie vorübergehend als ihr Arbeitszimmer nutzte.
    Sie schloss die Tür hinter sich und schaute Mrs Manley an. Mit einem unbehaglichen Lächeln auf den hübschen Lippen stellte Juliana fest: »Ich weiß, Sie denken, dass ich mich seltsam benehme, aber ich wollte unbedingt mit Ihnen sprechen, ehe Asher kommt. Er sieht sich heute Morgen Kühe mit Wetherly an und muss jeden Augenblick zurück sein.«
    Mrs Manley nahm auf einem der beiden Stühle in dem weiß gekalkten Zimmer Platz und fragte:
    »Ist etwas nicht in Ordnung? Asher?«
    Julianas Lächeln verflog, und Sorge malte sich auf ihre Züge; sie nickte.
    »Ich weiß nicht, was los ist mit ihm, aber etwas stimmt nicht. Er ist so … geistesabwesend … Nein, das trifft es nicht genau. Es ist, als sei er da, aber gleichzeitig auch nicht. Erst dachte ich, es sei der Tod seines Stiefvaters, aber mit jedem Tag, der vergeht, wird diese seltsame Stimmung nicht besser, sondern schlimmer.« Unverblümt sagte sie:
    »Er macht mir Angst. Es ist, als hätte er innerlich eine Mauer errichtet und sich dahinter zurückgezogen. Ich scheine nicht zu ihm durchdringen zu können, und ich weiß nicht, was ich deswegen unternehmen kann.« Sie biss sich auf die Lippe und schaute auf die breiten Eichendielen.
    »Gestern kam eine Nachricht von Wetherly, die ich zu Asher in sein Arbeitszimmer gebracht habe. Er muss völlig in seine Gedanken versunken gewesen sein, und er hat mich nicht hereinkommen hören. Ich denke, ich habe ihn erschreckt.« Juliana schluckte und blickte Mrs Manley mit großen Augen an.
    »Er stand da, schaute aus dem Fenster, und als ich seinen Namen sagte, da fuhr er so plötzlich herum und sah mich an. Dieser Blick …« Sie ließ sich auf den Stuhl gegenüber von Mrs Manley sinken und rang die Hände in ihrem Schoß.
    »Es war, als stünde mir ein Fremder gegenüber. Seine Miene war so eiskalt, so hart und so … so gewalttätig – als könnte er einen Mord begehen, sodass ich unwillkürlich zurückgewichen bin und aufgeschrien habe.« Röte stieg ihr in die Wangen.
    »Natürlich hat er mich nur ausgelacht, ist zu mir gekommen, hat mich geküsst und geherzt, auf die einnehmende Weise gelächelt, die er nun einmal hat, und hat mir versichert, das sei nur Einbildung. Aber, Mrs Manley, es war nicht nur Einbildung.«
    Mrs Manley seufzte.
    »Nein, das war es wohl wirklich nicht. Ich habe mir selbst schon seinetwegen Sorgen gemacht.«
    »Sie auch!«, entfuhr es Juliana, und sie spürte, wie sich der Knoten der Angst in ihrer Brust löste. Sofort fühlte sie sich nicht länger allein – oder musste befürchten, dass sie verrückt wurde, sich Sachen einbildete, die gar nicht da waren.
    »Ich weiß nicht, was ich tun soll«, gestand sie.
    »Seit sein Stiefvater gestorben ist, ist er ständig abgelenkt, und wenn ich ihn frage oder versuche, mit ihm darüber zu sprechen, lächelt er bloß, wechselt das Thema oder übergeht mich und meine Sorgen einfach.«
    »Und was soll ich tun?«, erkundigte sich Mrs Manley hilflos.
    »Jetzt sind Sie der Mittelpunkt seines Lebens. Wenn Sie ihn nicht dazu bewegen können, Ihnen zu sagen, was ihn plagt, was, glauben Sie, könnte ich da ausrichten?«
    Juliana schüttelte betrübt den Kopf.
    »Ich weiß es nicht. Vermutlich hatte ich gehofft, Sie könnten mir einen Hinweis geben, wie ich diese entsetzliche Leere, die ich in ihm spüre, vertreiben kann.«
    Ein Klopfen an der Tür ließ beide Damen zusammenfahren, Juliana sprang auf und öffnete die Tür.
    »Ach, hier seid ihr«, sagte Asher.
    »Hannum hat mir mitgeteilt, meine Großmutter sei da, und ich habe mich gefragt, wohin ihr beide wohl verschwunden seid.«
    Er küsste seine Frau auf die Wange und ging dann zu seiner Großmutter, beugte sich galant über

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