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Der süße Hauch von Gefahr

Der süße Hauch von Gefahr

Titel: Der süße Hauch von Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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gerannt.«
    »Danke«, sagte Thalia noch einmal, und ihre blauen Augen waren sanft und voller Zuneigung.
    »Es kann keine klügere und bessere Schwester auf der ganzen Welt geben als dich.«
    Ihr eigenes Gesicht spiegelte ihre Liebe zu ihrer Schwester wider, als Juliana sich vorbeugte und einen flüchtigen Kuss auf Thalias Stirn hauchte.
    »Du bist ein gutes, süßes junges Mädchen und wirst von allen geliebt. Vergiss das nicht, wenn du einschläfst.«
    Damit verließ sie ihre Schwester und betrat ihr eigenes Schlafzimmer. Es gelang ihr, ihre Zofe Abby anzulächeln und mit ihr über den Ball des vergangenen Abends zu plaudern, während Abby ihr beim Ausziehen behilflich war und ihr ein weiches Nachthemd über den Kopf streifte. Erst als Abby gegangen und Juliana wieder allein in ihrem Zimmer war, verblasste ihr Lächeln, und ihre Schultern senkten sich.
    Im Dunkeln lag sie im Bett, und die Bürde der Verantwortung lastete schwer auf ihr, alles wieder in Ordnung zu bringen. Sie befanden sich in einer prekären Lage, und es war nun eindeutig an ihr, alles wieder ins Lot zu bringen. Sie musste Ormsby diese Briefe abjagen! Thalias und ihres Vaters Glück hingen davon ab.
    Wenn sie nur in der Lage gewesen wäre, Ormsbys Schreibtisch heute Nacht gründlich zu durchsuchen und die Briefe zu finden! Aber Ormsby, der Teufel, war ihr nachgegangen und hatte alle Hoffnung darauf zunichtegemacht. Allerdings, wenn Asher nicht da gewesen wäre, versteckt hinter den Vorhängen, hätte sie, sobald Mr Kingsley seinen Freund Ormsby abgelenkt und aus dem Zimmer entfernt hatte, ihre Suche beenden können, ehe sie in den Ballsaal zurückkehrte.
    Sie runzelte die Stirn und dachte über das nach, was Ashers Anwesenheit an diesem Abend in Ormsbys Bibliothek bedeutete. Was hatte er im Schilde geführt? Keinen Augenblick glaubte sie, dass er zum Ball eingeladen gewesen war. Trotzdem hatte er sich in Ormsbys Bibliothek versteckt … Ob Ormsby Asher am Ende auch erpresste?
    Juliana setzte sich in ihrem Bett auf, ohne etwas von dem nächtlichen Lärm auf den Londoner Straßen zu merken, während sie über die Geschehnisse in der Bibliothek nachdachte. Asher hatte nichts Gutes vorgehabt, das lag auf der Hand. Warum sonst hätte er sich hinter den Vorhängen verborgen? Warum sonst hätte er ihr den Mund zugehalten und ihre Anwesenheit geheim gehalten? Er hätte so tun können, als hätten sie ein heimliches Stelldichein, aber das hatte er nicht getan. Ihre Augen wurden schmal. Asher hatte nicht mehr in Ormsbys Bibliothek entdeckt werden wollen als sie … was nur heißen konnte, dass er etwas zu verbergen hatte.
    Da sie Asher kannte, war es sehr gut möglich, dass Ormsby etwas Schändliches über ihn wusste, von dem Asher lieber nicht wollte, dass es bekannt würde. Asher Cordell war immer schon geheimnisvoll gewesen, war in der Gegend immer wieder aufgetaucht und verschwunden, ganz nach Belieben, und ohne je zu erklären, wo er gewesen war oder was er dort getrieben hatte. Die Quelle seines Vermögens, von dem es hieß, es sei ansehnlich, war ebenso ein Geheimnis. Seine Großmutter, die liebe Mrs Manley, hatte gelegentlich vage Andeutungen über Investitionen gemacht, aber sonst herzlich wenig erzählt. Juliana rümpfte die Nase. Niemand wäre so unhöflich, genauer nachzufragen, außer Ormsby …
    Konnte Ormsby etwas Ehrenrühriges über Asher herausgefunden haben? Und Asher versuchte es sich zu holen? Hmm. Wenn Asher ohnehin in Ormsbys Sachen herumschnüffelte, nach etwas suchte, was auch immer es war, das ihn heute Nacht in die Bibliothek geführt hatte, war er vielleicht bereit, ihr bei der Aufgabe zu helfen, Thalias Briefe zurückzubekommen.
    Ein schrecklicher Gedanke kam ihr. Aber wenn Asher Erfolg hatte, tauschte sie dann am Ende den einen Erpresser gegen einen anderen ein? Sie schüttelte den Kopf. Nein. Auch wenn er sie bis zur Weißglut reizen konnte, Juliana war überzeugt davon, dass Asher nicht so tief sinken würde, sie zu erpressen. Sie kicherte fast. Außerdem wollte er Thalia ja gar nicht heiraten. Und wenn er Ormsbys Sachen durchwühlte, konnte er gleich auch noch für sie suchen.
    Zum ersten Mal seit Ormsbys Besuch am vergangenen Sonntag legte sich Juliana in ihre Kissen und verspürte Hoffnung. Während der Schlaf sie langsam überwältigte, formte sich in ihrem Kopf ein nebulöser Plan. Sie würde mit Asher sprechen. Asher würde ihr helfen.

3
    A sher lenkte seinen Zweispänner durch die sanfte, hügelige Landschaft Kents;

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